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Bayern-AusMüller blafft ARD-Frau an: „Sie lachen?" Jetzt meldet er sich nochmal

Thoasm Müller13.1.

Thomas Müller war nach der Niederlage des FC Bayern München im Pokal gegen Holstein Kiel enttäuscht.

von Uwe Bödeker (ubo)

Kiel – Pokal-Sensation im Schneetreiben von Kiel! Der FC Bayern München ist raus! In der zweiten Runde des DFB Pokals! Gegen einen Zweitligisten!

Der erneute Triple-Traum ist damit schon früh geplatzt! Der Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga verlor am Mittwochabend sein Zweitrundenspiel beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel mit 5:6 (2:2, 2:2, 1:1) im Elfmeterschießen und kassierte erstmals seit 17 Jahren im DFB-Pokal eine Niederlage gegen eine klassentiefere Mannschaft.

Bastian Schweinsteiger: FC Bayern nicht so entschlossen wie Kiel

Bastian Schweinsteiger (36), Experte in der ARD, sagte: „Kiel hat das richtig, richtig gut gemacht. Sie haben verdient gewonnen. Die Bayern haben es nicht geschafft, mehr Tore zu schießen und haben nicht die Entschlossenheit gezeigt, das Spiel zu gewinnen, wie dies Kiel tat. Das ist ein Nackenschlag! Ein Pokal, den man gerne gehabt hätte, ist weg."

Alles zum Thema Holstein Kiel

Die Kieler sprangen sich nach dem entscheidenden Elfer von Fin Bartels (33) derweil in die Arme.

Trainer Hansi Flick (55) verzichtete zunächst im Sturm auf Weltfußballer Robert Lewandowski (32), er kam erst in der 74. Minute in die Partie.

Nach knapp einer Viertelstunde dann die erste Aufregung: Serge Gnabry (25) erzielte das 1:0 für die Bayern aus klarer Abseitsstellung. Doch die Schiedsrichter um Robert Schröder (35, Hannover) sahen es nicht.

Und da es im Pokal keinen Video-Assistenten gibt, zählte der Treffer. Bei Kiels Trainer Ole Werner (32) kam es zum Wutausbruch.

Nach Abseitstor des FC Bayern: Kiels Trainer brüllte Schiedsrichter an

Er brüllte den Vierten Offiziellen an: „Das ist doch ein Meter!“ Genutzt hat es zunächst nichts, doch die Wut der Kieler entlud sich später in einem Treffer. Fin Bartels gelang das 1:1 in der 37. Minute. Kurz nach der Pause traf Leroy Sané (24) per Freistoß zum 2:1 für die Bayern.

In der fünften Minute der Nachspielzeit erzielte Hauke Wahl (26) das 2:2. Es ging in die Verlängerung (torlos) und später ins Elfmeterschießen. Dort verschoss Bayerns Marc Roca (24), dafür verwandelte Fin Bartels den entscheidenden Elfer für Kiel. Er sagte: „Wir konnten nichts verlieren und haben gesagt: Wir hauen die Dinger rein. Wir haben immer an den Sieg geglaubt." Holstein spielt damit Anfang Februar gegen Darmstadt 98.

FC Bayern: Thomas Müller sauer auf ARD-Reporterin

Bayerns Thomas Müller (31) haderte im Gespräch mit ARD-Reporterin Valeska Homburg: „Wir haben Fehler gemacht, die hat Kiel ausgenutzt. Die waren schon sehr kaltschnäuzig, aber wir hätten trotzdem das Spiel gewinnen müssen. Das Ausscheiden ist extrem bitter."

Dann wurde es unangenehm. Homburg fragte, wie die Stimmung in der Kabine sei und lachte dabei. Thomas Müller reagierte gereizt und blaffte die Reporterin an: „Sie lachen jetzt hier?“ Die ARD-Frau antwortete: „Ich lache gar nicht.“ Müller: „Doch, sie haben gelacht. Wie soll die Stimmung schon sein.“

Nach ein paar Stunden meldete sich Müller dann auf Facebook zu Wort: „Puh - Der Last Minute Schock sitzt uns noch in den Gliedern. Trotzdem Glückwunsch an dieser Stelle an Holstein Kiel zum Weiterkommen, das ging bei all dem Frust vorhin im Interview ein wenig unter. An Valeska Homburg: das hätten wir wohl beide etwas besser hinkriegen können - nichts für ungut.“

Das ganze Statement hat er noch beendet mit einigen Hashtags: #verlierenmussmankönnen #istaberüberhauptnichtmeins #undauchnixzumgewöhnen

FC Bayern spielte im Pokal in 90er-Jahre-Trikots

Nach einem kurzen Training in München machte sich der Titelverteidiger erst am Mittwochmorgen auf den Weg nach Kiel. Nicht mit in der Maschine saß Nationalspieler Leon Goretzka. Der 25-Jährige hatte im Training einen Schlag auf die Wade abbekommen und blieb deshalb ebenso wie Kingsley Coman (24, muskuläre Probleme) und Eric-Maxim Choupo-Moting (31, Rückenprobleme) in München. Dafür flog Joshua Zirkzee (19) mit in den Norden. Der ist zwar in der Liga nach seinem Platzverweis im Trikot der Amateure gesperrt, darf aber im Pokal mitwirken.

Pharrell Williams gestaltete das Retro-Trikot des FC Bayern

Die Bayern liefen in Kiel übrigens in einem Spezial-Trikot auf, dass Anhänger an die 90er-Jahre erinnern dürfte. Sänger Pharrell Williams (47) – bekannt durch Hits wie „Happy“, „Get Lucky“ oder „Blurred Lines“ – hat die „Spezial-Trikots“ designt. Das Trikot ist wie beim Vorbild rot gehalten, dazu drei blau-weiße Streifen über der rechten Schulter. Das selbstgemalte Bayern-Logo auf der linken Brust darf natürlich auch nicht fehlen.

Der FCB und sein Ausrüster wollen mit dem ganz speziellen Trikot ein Zeichen gegen Rassismus und für Vielfalt setzen. Der Erlös der Trikots geht an die SOS Kinderdörfer. Zwei Bayern-Mannschaften haben mit dem Human-Race-Trikot bereits gespielt. Während die Frauen ihr Auswärtsspiel in Frankfurt mit 1:0 gewinnen konnten, verloren die kleinen Bayern mit 0:2 ausgerechnet im Derby gegen die Löwen von 1860 München.

Letzte Pokal-Blamage des FC Bayern 2004 in Aachen Fünf Tage nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga wollten die Bayern durch einen Sieg weitere Unruhe vermeiden. Der letzte Pokal-K.o. der Bayern gegen ein klassentieferes Team liegt 17 Jahre zurück (1:2 in Aachen).

Die Kieler trafen erst zum dritten Mal in einem Pflichtspiel auf die Bayern-Profis: 1954 kam es zu zwei Duellen in der Oberliga-Vergleichsrunde, die anderen sieben Partien waren Freundschaftsspiele. „Natürlich besteht eine besondere Motivation, sich mit der besten deutschen oder sogar weltweit besten Mannschaft zu messen“, sagte Trainer Ole Werner vor dem Spiel.

Die Chancen sah er realistisch: „Logischerweise ist es so, dass wir der Underdog sind.“ Aber die Mannschaft werde versuchen, die „Chancen im Laufe des Spiels größer werden zu lassen“. Was auch gelang. (msw, ubo)