Ibrahimovic, Hoeneß, JodaDFB-Pokal: Die verrücktesten Storys zur ersten Runde

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Der Eingang zum Joda-Sportpark von Todesfelde. Hier tritt am Samstag der VfL Osnabrück an.

Köln – Die erste Runde im DFB-Pokal wird ganz anders als alle bisher dagewesenen. Elf Amateur-Vereine gaben freiwillig ihr Heimrecht ab, weil sie in den Stadien die hohen DFB-Hygiene-Anforderungen nicht umsetzen konnten. Zudem sind mal mehrere tausend und mal gar keine Zuschauer live dabei. Aber auch im Corona-Jahr bietet der Pokal wieder skurrile Geschichten – und große Namen.

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Haris Ibrahimovic stürmt für den FC Oberneuland und freut sich auf das Duell gegen Mönchengladbach.

Gladbach zittert vor Ibrahimovic

Mit dem Spieler-Namen eines Weltstars will der FC Oberneuland die Gladbacher Borussia überraschen. Neuzugang Haris Ibrahimovic (22) soll am Samstag für den Bremer Regionalligisten für die nötigen Tore im Borussia-Park und somit für eine Sensation sorgen. Verwandt ist der Finne mit bosnischen Wurzeln mit dem schwedischen Topstar nicht. Doch wie auch der Torjäger des AC Mailand, ist er Stürmer und bereits beliebt. In der vergangenen Woche kam er vom finnischen Drittligisten FC Espoo zum Regionalliga-Aufsteiger und sorgte umgehend mit der Rückennummer 27 für einen kleinen Hype in der Hansestadt. „Es gibt bei uns einen Trikot-Run wie seit Jahren nicht mehr“, sagte FCO-Trainer Kristian Arambasic (43).

Rächt sich der Ex an Paderborn?

Wiedenbrücks Trainer Daniel Brinkmann (34) fährt mit gemischten Gefühlen zum SC Paderborn. Beim SCP spielte er von der D-Jugend an, stieg zum Zweitliga-Profi auf - und wurde 2005 durch seinen ehemaligen Jugend-Trainer Pavel Dotchev (54) und zwei Jahre später unter Coach Holger Fach (58) zweimal suspendiert. Darüber sprechen möchte der Coach des Regionalligisten aber nicht mehr. „Das Thema ist längst vom Tisch. Das war schon der Fall, als sich Präsident Wilfried Finke ein paar Wochen nach der Vertragsauflösung bei mir entschuldigt hatte“, sagt Brinkmann. Auf Sonntag freut er sich: „DFB-Pokal-Partien sind fast immer magische Spiele.“

Alles zum Thema Julian Nagelsmann

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Sebastian Hoeneß feiert sein Pflichtspiel-Debüt als Trainer der TSG Hoffenheim.

Hoeneß-Premiere in Chemnitz

Beim Chemnitzer FC feiert am Sonntag ein neuer Hoeneß seine Pflichtspiel-Premiere. Hoffenheim kommt mit Trainer Sebastian Hoeneß (38), dem Neffen von Uli Hoeneß (68). „Aktuell ist die Anspannung noch überschaubar“, sagte er am Freitag: „Die wird Richtung Spiel aber sicher noch steigen. Das brauche ich aber auch. Es geht um was, dafür braucht man auch eine gewisse Spannung, aus der eine gewisse Einstellung und Haltung entstehen.“ In Chemnitz sind insgesamt 4632 Zuschauer zugelassen. Obwohl dies nur Heimfans sein werden, ist die Vorfreude bei Hoeneß groß: „Auch wenn es nur eine kleine Kulisse sein wird, wird es besonders“.

Todesfelde setzt auf die dunkle Seite der Macht

Fünftligist SV Todesfelde aus dem 1000-Seelen-Dorf bei Bad Segeberg in Schleswig-Holstein macht trotz der Corona-Pandemie von seinem Heimrecht Gebrauch - als einziger Klub unterhalb der Regionalliga. Die Amateure setzen am Samstag gegen den VfL Osnabrück auf den Charme ihres Stadions – dem Joda-Sportpark. Dort soll dann die Macht mit den Freizeit-Kickern sein. „So einen Tag kannst Du für Geld nicht kaufen. Das ist Herzblut, das ist Erinnerung und Identifikation mit der Region. Das, was bleibt, ist ja viel mehr als Geld“, sagte Klubchef Holger Böhm, der sich selbst „The Voice of Deathfield“ nennt. „Wir kommen sportlich von ganz unten. Unsere Fans, Förderer und Ehrenamtlichen haben sich den Arsch dafür aufgerissen, dass so ein Spiel irgendwann einmal stattfinden kann. Wir wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir das nur aus wirtschaftlichen Gründen nicht machen würden.“

Ex-Leipziger will Nagelsmann kippen

Zehn Jahre war Robert Klauß (35) bei RB Leipzig - nun will er am Samstag als neuer Trainer des 1. FC Nürnberg beim Wiedersehen mit Julian Nagelsmann (33) für eine „faustdicke Überraschung“ sorgen. „Ich glaube nicht, dass wir auf einen angeschlagenen und verunsicherten Gegner treffen. Die kommen hierher mit breiter Brust. Von zehn Spielen gewinnt Leipzig neun gegen uns. Ich hoffe, dass morgen vielleicht das eine ist.“ Klauß war seit der Gründung 2010 als Trainer bei RB, von 2018 bis zur vergangenen Saison arbeitete er für die erste Mannschaft. Nun muss er seinen Ex-Chef Nagelsmann ärgern. Doch der gibt sich selbstbewusst: „Für Robert wird es etwas leichter als für mich, denn er weiß, wie ich spielen lasse. Aber dafür habe ich die bessere Mannschaft, und so gleicht sich das dann wieder aus.“