Terzic äußert emotionalen AppellFurioser BVB überrollt Leipzig und feiert Pokalsieg

von Judith Malter ()

Berlin – Schwarz-gelber Titel-Triumph auf der einen, rot-weiße Trophäen-Trauer auf der anderen Seite. Am Donnerstagabend (13. Mai 2021) bezwang Borussia Dortmund im Finale des DFB-Pokals RB Leipzig mit 4:1 und besiegelte damit den fünften DFB-Pokal-Gewinn der Vereinsgeschichte.

  • DFB-Pokal: Borussia Dortmund gewinnt Finale gegen RB Leipzig
  • BVB sorgt im Berliner Olympiastadion zur Pause für die Vorentscheidung
  • Borussia Dortmund zum fünften Mal DFB-Pokalsieger

RB Leipzig hingegen muss sich nach der an Bayern München verlorenen Meisterschaft auch vom zweiten möglichen Titel verabschieden.

„Unglaublich, was wir heute für ein Spiel gezeigt haben und wie die letzten Wochen gelaufen sind“, jubelte BVB-Kapitän Marco Reus (31) nach Abpfiff am ARD-Mikrofon: „Großes Kompliment an die Mannschaft, welche Moral wir gezeigt haben. Ich bin unglaublich stolz.“

Alles zum Thema RB Leipzig

1
/
4

Borussia Dortmund mit Erling Haaland im Finale des DFB-Pokals

Vielleicht hatte sich der erneute Dortmunder Sieg – der BVB bezwang RB Leipzig bereits am Wochenende (8. Mai) in der Bundesliga mit 3:2 – bereits vor dem Match angedeutet.

Denn: Während die BVB-Fans schon vor dem Spiel Grund zur Freude hatten und die Rückkehr von Torjäger Erling Haaland, der im jüngsten Liga-Duell mit RB noch durch eine Muskelverletzung verhindert gewesen war, in die Startelf feierten, sorgte bei RB die Personalie Angeliño für Unruhe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen relevanten Inhalt der externen Plattform Apester, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich einfach mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte der externen Plattform Apester angezeigt werden. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Hatte der Spanier in Dortmund noch 75 Minuten auf dem Platz gestanden, fehlte er im Finale komplett im RB-Kader. RB-Coach Julian Nagelsmann soll mit der Leistung in Dortmund und den folgenden Trainingseinheiten nicht zufrieden gewesen sein, hieß es aus internen Kreisen. Seinen Startelf-Platz bekam Amadou Haidara. Auch er konnte die Niederlage am Ende jedoch nicht verhindern.

Borussia Dortmund legt im Pokalfinale gegen RB Leipzig früh vor

Insgesamt zu dominant präsentierten sich die Dortmunder in ihrem zehnten Pokalfinale, bei dem sie einen Start nach Maß hinlegten. Schon nach fünf Minuten musste Leipzig nach einer eigentlich ordentlichen Anfangsphase miterleben, wie Dortmunds Jadon Sancho nach schöner Vorarbeit von Reus, Haaland und Dahoud abgezockt mit einem Schlenzer ins lange Eck beförderte. Nichts zu machen für Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi. Dennoch: 1:0 für den BVB!

RB war danach bemüht, zwingende Torchancen der „roten Bullen“ blieben im ersten Durchgang aber Mangelware. Stattdessen waren es erneut die Dortmunder die ihre Führung durch einen Linksschuss von Haaland in der 28. Minute auf 2:0 hochschraubten.

Noch vor dem Halbzeit-Pfiff dann der erneute Schock für RB: Erneut war es Sancho, der die Dortmunder nach einer Überzahlsituation fast schon uneinholbar zum 3:0 brachte (45.).

„Dortmund geht mit der ersten Chance in Führung, danach war es deutlich besser. Dann kriegen wir nach einem Einwurf das 0:2 und einen Konter kurz vor der Pause. Dortmund macht mit drei Chancen drei Tore“, analysierte RB-Trainer Julian Nagelsmann nach Spielschluss bei Sky. Seiner Meinung nach sei der BVB über dien gesamte Spielzeit nicht die bessere Mannschaft gewesen.

RB Leipzig stellt im Pokalfinale noch einmal Anschluss her

Daran änderte auch die zweite Halbzeit nicht viel. Zwar kamen die Sachsen im zweiten Anlauf deutlich gefährlicher daher (der zuvor eingewechselte Nkunku setzte gleich zu Beginn einen Schuss an die Latte, Poulsen zielte in der 56. Minute nur knapp am Tor vorbei, Forsberg traf nur den Pfosten), letztendlich fehlte es der Nagelsmann-Elf jedoch vor allem an Abschluss-Glück und Effektivität.

„In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert, aber auch nicht das Spielglück gehabt. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen, aber am Ende stehen wir hier mit einem 4:1 und das ist sehr bitter“, sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (45) nach Schlusspfiff bei der ARD.

Immerhin ein Ehrentreffer sprang für die „Bullen“ aber noch raus: In der 71. Minute war es Dani Olmo, der den Anschlusstreffer markierte und die Partie damit nochmal etwas spannender werden ließ.

Borussia Dortmund setzt den Schlusspunkt im Pokalfinale gegen RB Leipzig

Am Ende änderte das allerdings nichts mehr daran, dass sich der BVB – vor allem wegen der sehr starken ersten Hälfte – zurecht zum fünften Mal in der Geschichte des Klubs DFB-Pokal-Sieger nennen durfte. Kurz vor Schluss war es nämlich erneut Haaland der den Deckel für den BVB draufmachte und damit den 4:1-Endstand markierte.

„Es war definitiv nicht unser bestes Spiel, aber wir haben es geschafft, vier Tore zu erzielen“, freute sich der sichtlich ergriffene BVB-Trainer Edin Terzic am ARD-Mikrofon, wo er anschließend mit Blick auf die Spekulationen über seine Zukunft noch einen emotionalen Appell äußerte: „Wir haben uns das alle verdient, heute diesen Abend zu genießen. Und ich bitte euch: Es ist ein Tagesgeschäft, wir kriegen ständig auf die Fresse, wenn es nicht läuft. Jetzt gönnt uns doch einfach mal diesen Abend, um das zu genießen heute.“

Der Pokal-Triumph bedeutet für Borussia nicht nur den langersehnten Titel-Gewinn (Dortmund war seit 2017 ohne Titel-Gewinn), sondern macht nun plötzlich ausgerechnet Interims-Lösung Edin Terzic zum Titel-Trainer – während der künftige Bayern-Coach Nagelsmann weiterhin auf seinen ersten Erfolg warten muss.