DFB-Appell für RückkehrAmateurklubs wollen Normalität, „geringe Ansteckungsgefahr“

FC Pesch

Iskender Papazoglu vom FC Pesch möchte gerne wieder auf den rasen zurückkehren und um Punkte in der Mittelrheinliga spielen.

Frankfurt am Main – Der Amateursport lechzt nach baldigen Öffnungen von Seiten der Politik. Für die Rückkehr in einen einigermaßen normalen Ist-Zustand trotz Corona haben sich die Präsidenten aus den Regional- und Landesverbänden des Deutschen Fußball-Bundes stark gemacht.

  • DFB macht sich für Rückkehr des Amateursports stark
  • DFB-Präsident Fritz Keller verschickt einen offenen Brief
  • Verband präsentiert Untersuchungen von Vereinen

In einem Appell betonten sie die hohe gesellschaftliche Bedeutung und Wirkung des Amateursports, teilte der DFB am Dienstag (23. Februar) mit.

DFB: Perspektive für Kinder und Jugendliche

„Im Mittelpunkt steht für das Gremium die Perspektive, vor allem Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, wieder unter freiem Himmel einem organisierten Trainingsbetrieb im Verein nachzugehen und dort ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben“, hieß es.

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Mit ihrem Appell unterstützen die Spitzenfunktionäre der Landesverbände den offenen Brief von DFB-Präsident Fritz Keller (63) und DFB-Vizepräsident Rainer Koch (62), den sie am vergangenen Freitag an alle 24.500 Vereine im deutschen Fußball verschickt hatten.

Darin betonten sie, dass der Sport und seine einzigartige Vereinslandschaft in allen Entscheidungen berücksichtigt werden müssten und nicht abgehängt werden dürften.

Im Rahmen einer Konferenz hatte Tim Meyer (53), Vorsitzender der Medizinischen Kommission des Deutschen Fußball Bundes, den Präsidenten der Regional- und Landesverbände Erkenntnisse aus jüngsten Untersuchungen präsentiert.

Meyer hatte mit Kollegen vom Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes sowie dem Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel mehr als 750 Partien aus Profiligen und dem Amateurbereich mit mindestens einem Spieler, der der Ansteckung mit dem Coronavirus verdächtigt war, analysiert.

Geringe Ansteckungsgefahr beim Amateurfußball

Ziel war neben der Erfassung infektiöser Spieler in Partien oder im Training eine Einschätzung des Infektionsrisikos für andere Spieler und Schiedsrichter. Dabei wurde festgestellt, dass nach aktuellem Kenntnisstand beim Fußballspielen unter freiem Himmel „nur eine äußerst geringe Ansteckungsgefahr besteht“, sagte Meyer.

Wie groß die Sehnsucht nach der Rückkehr des Amateurfußballs ist, zeige laut Verband eine laufende bundesweite DFB-Umfrage. An den ersten drei Tagen hätten rund 50.000 Personen daran teilgenommen.

97 Prozent davon seien Mitglied in einem Fußballklub. 98 Prozent der bisher Befragten hätten angegeben, den Amateurfußball und ihren Verein zu vermissen, 95 Prozent wollen auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich nach dem Lockdown in den Amateurfußball zurückkehren. (dpa)