Derby-Eklat hat FolgenBeleidigungen gegen BVB-Juwel Moukoko: DFB-Strafe für Schalke

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Sturm-Talent Youssoufa Moukoko vom BVB ist beim Spiel auf Schalke vor zwei Wochen übel beschimpft worden. Das hat nun Konsequenzen für die Königsblauen.

von Anton Kostudis (kos)

Essen – Der Vorfall hatte bei vielen Fußball-Fans für Entsetzen und Kopfschütteln gesorgt: Vor zwei Wochen war BVB-Sturmjuwel Youssoufa Moukoko (15) beim Ruhrpott-Derby in der A-Junioren-Bundesliga West auf Schalke von königsblauen Anhängern übel beleidigt und rassistisch beschimpft worden.

Das hat nun Konsequenzen: Denn das DFB-Sportgericht hat die Schalker zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Königsblauen müssen 6.000 Euro zahlen, zudem müssen künftig bei Bundesliga-Spielen der A-Junioren in Gelsenkirchen mindestens 20 Ordner im Einsatz sein. Der Klub muss zudem ein Konzept erarbeiten, welches „effektives und angemessenes Einschreiten bei Beleidigungen aus dem Zuschauerbereich beinhaltet“, hieß es vom Verband. Zuvor hatte der DFB-Kontrollausschuss in der Sache ermittelt, auch die Schalker hatten Video- und Audiomaterial ausgewertet.

Nach Beleidigungen gegen Youssoufa Moukoko: FC Schalke 04 muss Geldstrafe zahlen

Schalke hat die Möglichkeit, bis zu 2.000 Euro der Strafe für konkrete Maßnahmen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu verwenden.

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DFB- Einzelrichter Torsten Becker erklärte: „Wir als DFB treten jeder Form von Diskriminierung und Rassismus im Fußballbereich klar entgegen. Die menschenverachtenden Beleidigungen und Gewaltandrohungen gegen Moukoko hatten eine solche Motivation, was wir nicht dulden können und werden. Daher war hier eine entsprechende Sanktion auszusprechen.“ Das Gericht habe allerdings auch strafmildernd mit einbezogen, dass die Königsblauen umgehend um Entschuldigung gebeten und die Aufklärung eingeleitet hätten.

Moukoko selbst hatte schon eine Woche nach dem Vorfall auf dem Platz eine eindrucksvolle Antwort gegeben: Im vierten Bundesliga-Spiel der neuen Saison erzielte Moukoko am gegen Rot-Weiss Essen einen Viererpack – und sorgte damit fast im Alleingang für den klaren 6:0-Erfolg des BVB.

Nach Beleidigungen: Youssoufa Moukoko erzielt Viererpack

Zum Eklat war es im Derby auf Schalke gekommen, als Moukoko am dritten Spieltag alle drei Dortmunder Tore beim 3:2-Auswärtserfolg erzielt hatte. Nach seinem dritten Treffer waren einigen Zuschauern daraufhin die Sicherungen durchgebrannt, sie beleidigten das BVB-Talent aufs Übelste.

Kurz darauf hatten sich die Schalker für die Entgleisungen ihrer Fans entschuldigt. Auch Ex-Schalke-Profi Hans Sarpei (44) verurteilte die Aktion im EXPRESS-Interview aufs Schärfste. Moukoko selbst reagierte ebenfalls, schrieb auf Instagram unter anderem: „Ihr könnt mich hassen und beleidigen. Aber ihr werdet mich niemals unterkriegen.“

Das stellte der junge Angreifer dann auch gegen Essen unter Beweis. Zudem setzte Moukoko ein klares Zeichen: Nach seinem ersten Treffer vom Elfmeterpunkt nach 17 Minuten kniete das BVB-Juwel auf dem Platz ab und reckte die rechte Faust in die Höhe.

Eine Geste, die seit vielen Monaten von prominenten Sportlern genutzt wird, um auf rassistische Anfeindungen aufmerksam zu machen. Später legte Moukoko dann noch drei weitere Treffer nach (71., 76., 84.). Die weiteren BVB-Tore hatten Ansgar Knauff (44.) und Bradley Thomas Fink (83.) erzielt.

Der BVB liegt damit weiter voll auf Kurs: Alle vier Saisonspiele haben Moukoko & Co. gewonnen, mit einem Torverhältnis von 14:2 und der Maximalausbeute von zwölf Zählern führen die Dortmunder die Tabelle der West-Staffel an. Aktuell ist der Spielbetrieb aufgrund der Corona-Lage allerdings ausgesetzt. (kos)