Ex-Bayern-Stürmer jetzt DAZN-FachmannSandro Wagner schießt gegen TV-Experten

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Sandro Wagner, hier beim Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen Hertha BSC am 16. August 2019, ist künftig als DAZN-Experte im Einsatz.

von Martin Zenge (mze)

München – Sandro Wagner (32) nahm bereits während seiner aktiven Zeit kein Blatt vor den Mund. Und als TV-Experte schon gar nicht!

Ab dieser Saison ist der Ex-Stürmer (u.a. FC Bayern München, Hoffenheim und Hertha BSC) als Fachmann für Streaming-Dienst DAZN im Einsatz – Dienstagabend feiert er sein Champions-League-Debüt bei der Partie RB Leipzig gegen Istanbul Başakşehir.

Zum Start der neuen Spielzeit in der Königsklasse hat Wagner direkt mal gegen seine neuen Kollegen geschossen.

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Sandro Wagner Fan von Lothar Matthäus, Mehmet Scholl und Oliver Kahn

Im Interview mit „Bild“ spricht der gebürtige Münchner über seine persönlichen Favoriten unter den TV-Experten: „Ich fand Lothar Matthäus und Mehmet Scholl immer gut. Es hat mir gefallen, was sie gesagt und wie sie es rübergebracht haben. Oliver Kahn fand ich auch gut.“

Einige andere dagegen gehen ihm gewaltig auf den Keks: „Mittlerweile zählt ja auch schon Karl-Heinz vom Edeka als Experte. Das ist schon manchmal verwunderlich, wer da alles öffentlich seinen Senf abgeben darf. Ich finde, man sollte sich als Experte seiner Rolle bewusst sein und muss in erster Linie inhaltlich überzeugen. Mich haben immer die gestört, bei denen man den Eindruck hatte, die hauen nur einen attackierenden Spruch raus, damit über sie gesprochen wird und damit sie am Ende des Monats ihre Gasrechnung bezahlen können.“

Wen genau er damit meint, lässt Wagner allerdings offen…

Sandro Wagner über deutsche Champions-League-Teilnehmer

Er selbst habe mit Gegenwind kein Problem: „Wichtig ist, dass die Kritik sachlich gehaltvoll bleibt – und es nicht unter die Gürtellinie geht. Darauf habe ich auch zu meiner aktiven Zeit großen Wert gelegt. Mir war bewusst, dass ich in der Öffentlichkeit stehe und auch mal kritisiert werde. Ich finde, damit müssen auch die Leute umgehen, die nach wie vor in der Öffentlichkeit stehen.“

In seine erste Champions-League-Saison als Experte geht Wagner optimistisch, was das Abschneiden der deutschen Teams (Bayern, Dortmund, Leipzig und Gladbach) betrifft. „Es ist in den vergangenen Jahren oft geklagt worden über das schlechte Abschneiden der Bundesliga – dass dann aber zwei deutsche Klubs im Halbfinale stehen und die Bayern am Ende das Turnier gewinnen, spricht doch für sich. Für mich ist die Bundesliga eine der attraktivsten Ligen der Welt.“

Sandro Wagner sieht Problem im deutschen Fußball

Jedoch sieht er ein großes Problem bei den Top-Klubs der Bundesliga: Es mangelt an deutschen Talenten! „Man muss nicht nur fußballerisch gut sein, sondern auch die richtige Mentalität mitbringen und zeigen, dass es unbedingt nach oben will. Was das betrifft, ist in den vergangenen Jahren bei der Ausbildung etwas falsch gelaufen.“

Wagner weiter: „Wenn deutsche Talente wie Havertz oder Wirtz liefern, spielen die doch auch. Aber es sind eben aktuell zu wenig. Ich kann verstehen, dass der BVB dann lieber ins Ausland schaut und dort Top-Talente wie Haaland, Bellingham oder Sancho holt.“ (mze)