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Daum über Coronakrise:Wir sitzen im Fußball auf einem Pulverfass

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Christoph Daum

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln/München – Statt geschlossen hinter dem Fußball zu stehen, sind zahlreiche Fans gegen Geisterspiele und eine Sonderrolle in der Pandemie. Die 1. und 2. Liga will natürlich so schnell wie möglich wieder spielen, doch anstatt die Fans im Rücken zu haben, sprechen sich viele Organisationen gegen Geisterspiele in der Coronakrise aus.

Für einige Experten ist die Lage klar: Der Fußball hat selber schuld, weil er sich in den vergangenen Jahren immer mehr von der Basis distanziert hat.

Christoph Daum (66), Ex-Trainer des 1. FC Köln, sagte dazu im Sport1-Doppelpass: „Die Diskussion über  Fehlentwicklungen haben sich sehr massiv nach der WM 2018 in Russland ergeben und haben sich dann jedes Jahr  aufgebaut. Der Dialog und die Kommunikation zu den Fangruppen wurde immer weiter limitiert. Der Frust wurde immer größer. Und jetzt, in dieser Coronasituation, sitzen wir auf einem Pulverfass.“

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Christoph Daum: Viele Fans identifizieren sich nicht mehr mit dem Fußball

Die Fragen seien: Wohin geht der Fußball, wie entwickelt er sich  in Bezug auf Gehälter, Transfers und Provisionen von Beratern? Daum meint, dass viele Fans sagen: „Der Fußball hat sich von seinen Grundwerten so extrem entfernt, dass ich mich damit nicht mehr identifiziere.“

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Ex-Düsseldorf-Präsident Robert Schäfer (44) hat sich auch  Gedanken gemacht: „Warum haben wir als Fußball nicht die Akzeptanz, die wir eigentlich haben müssten? Wir haben mit dem letzten TV-Vertrag 80 Prozent mehr Geld bekommen, haben aber genauso weitergemacht wie bisher. Wir haben uns mit uns selbst beschäftigt und haben nicht darüber diskutiert, welche Verantwortung wir damit für die Gesellschaft, für die anderen Sportarten haben. Wir hätten bedenken müssen, dass wir mit solchen Einnahmen auch eine andere Form von Verantwortung haben.“

Schäfer will wie Daum jetzt, dass die Fußball-Macher den Dialog mit den Fans suchen: „Aus den vergangenen Diskussionen, die wir mit den Ultras geführt haben, sollten wir nicht mit Verbitterung in neue Gespräche reingehen. Wir müssen genau beobachten, was der Fußball tut – er muss was tun, das ist keine Frage.“