Partie fand noch vor Fans stattSind wegen Liverpool-Spiel 41 Menschen gestorben?

Liverpool-Atletico-11.März

Liverpools Roberto Firmino jubelt am 11. März 2020 beim Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid. Laut einer Studie könnten auf das Spiel 41 Corona-Tote zurückzuführen sein, da die Partie noch vor Zuschauern stattgefunden hatte.

Liverpool – Dutzende Todesfälle durch das Coronavirus in Großbritannien sind laut einer Studie möglicherweise auf das Champions-League-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Atlético Madrid am 11. März zurückzuführen.

Die Datenanalysefirma Edge Health schätzt, dass 41 Todesfälle mit dem Fußballspiel in Verbindung stehen, wie die Zeitung „Sunday Times“ am Sonntag berichtete. Diese Todesfälle traten zwischen 25 und 35 Tage nach dem Spiel in Krankenhäusern von Liverpool und Umgebung auf.

FC Liverpool gegen Atletico Madrid letztes großes Spiel vor Corona-Lockdown in Großbritannien

Das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League war vor 52.000 Stadionbesuchern ausgetragen worden. Rund 3000 spanische Fans waren dafür angereist. Es war das letzte größere Fußballspiel, das in Großbritannien vor Verhängung der allgemeinen Corona-Restriktionen stattfand.

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Jürgen-Klopp-vor-Atletico-Spiel

10. März 2020: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp einen Tag vor dem Spiel gegen Atletico Madrid.

Laut Schätzungen des Imperial College London und der Oxford-Universität hatte Spanien zu diesem Zeitpunkt bereits 640.000 Fälle von Coronavirus-Infektionen, Großbritannien 100.000.

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Der Bürgermeister des Liverpooler Stadtgebiets, Steve Rotheram, hatte bereits im April eine Untersuchung dazu gefordert, warum das Spiel noch vor Zuschauern im Stadion stattfinden durfte. Wenn sich Menschen bei einem Sportereignis angesteckt hätten, das nicht hätte stattfinden dürfen, sei dies „skandalös“, sagte er dem Sender BBC.

Weiteres Champions-League-Spiel Schuld an Ausbreitung von Coronavirus in Europa?

Noch ein weiteres Champions-League-Spiel wird verdächtigt, für die Ausbreitung des Coronavirus mitverantwortlich zu sein. Am 19. Februar hatte in Mailand das Achtelfinal-Hinspiel zwischen Atalanta Bergamo und dem FC Valencia vor dichtgefüllten Stadionrängen stattgefunden.

Die italienische Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, wurde anschließend zu der am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchten Region Italiens. (AFP)