Nach Erdogan-AffäreCem Özdemir schießt gegen Ex-Nationalspieler Özil

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Cem Özdemir, Politiker der Grünen, übte scharfe Kritik an dem ehemaligen Nationalspieler. Hier im Bild: Cem Özdemir am 24. Februar 2018 in Stuttgart.

Berlin – Dass Mesut Özil (31) ein begnadeter Fußballer ist, bestreitet eigentlich kaum jemand. Allerdings erregte auch kaum ein anderer Profi in der jüngsten deutschen Fußball-Historie mehr Aufsehen, als der 31-jährige Offensiv-Akteur.

Özil steht aktuell beim FC Arsenal unter Vertrag, allerdings ist er dort auf dem Abstellgleis.

Nach seinem wütenden Rücktritt aus der Nationalelf und der damit verbundenen Rassismus-Debatte im Jahr 2018, erntete Özil vor allem große Kritik für seine enge Beziehung zum türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan (66).

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Cem Özdemir übt scharfe Kritik an Mesut Özils Aktion

Genau jener enger Draht führt laut Politiker Cem Özdemir (54) dazu, dass Özil seine Vorbild-Funktion schon lange verloren hat.

„Özil hat sich selbst diskreditiert. Nicht allein durch das Foto mit Erdogan, sondern auch dadurch, dass er sich anschließend nicht distanziert hat“, sagte der 54-jährige Polit-Star im „Welt“-Interview.

Erdogan-Affäre: Mesut Özil veröffentlichte ein Foto mit dem Staatspräsidenten

Kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 in Russland, veröffentlichte der frühere Mittelfeld-Regisseur der Nationalmannschaft ein gemeinsames Foto mit Recep Tayyip Erdogan und sorgte damit für einen der größten Eklats der deutschen Fußball-Geschichte.

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Mesut Özil posierte für ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan am 14. Mai 2018 in London.

Auch Mannschafts-Kollege Ilkay Gündogan (29) posierte gemeinsam mit dem Präsidenten für ein Foto.

Allerdings verzichtete der Spieler der „Gunners“ im Gegensatz zu Kumpel Gündogan zunächst darauf, klar Stellung gegen die Machenschaften des fragwürdigen Staats-Mannes zu beziehen, Özil erklärte stattdessen: Mit der gemeinsamen Momentaufnahme wolle er dem 66-Jährigen seinen Respekt zollen.

Özdemir: „Das war eine geschmacklose Wahlkampfhilfe"

Cem Özdemir, der genauso wie Özil türkische Wurzeln hat, sieht in dem gemeinsamen Bild allerdings viel mehr als eine harmlose Geste: „Das war keine Respektsbekundung gegenüber dem Staatschefs eines anderen Landes. Das war eine geschmacklose Wahlkampfhilfe eines deutschen Nationalspielers für einen autoritären Herrscher, der zu Hause Journalisten und Opposition wegsperrt und übrigens auch vor andersdenkenden Fußballern keinen Halt macht", sagte der 54-Jährige. (cw)