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Vor DFL-SitzungÖzdemir erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen Bayern-Boss
Berlin – Die Verteilung der TV-Gelder in der Bundesliga erhitzt schon seit einer geraumen Zeit die Gemüter, am Montag soll nun endlich Klarheit herrschen: Die DFL stellt den 36 Klubs der ersten und zweiten Liga die Verteilung der Medienerlöse für die kommenden vier Jahre vor.
Für Grünen-Politiker und Mitglied der DFL-Taskforce Zukunft Profifußball, Cem Özdemir, (54) ist die Sache klar: „Karl-Heinz Rummenigges heftige Reaktion darauf bedeutet in meinen Augen, dass er das Interesse an einer attraktiven Bundesliga verloren hat. Das finde ich bedauerlich“, sagte der Polit-Star im „Kicker“-Interview.
Bereits im Oktober hatten vermeintlich kleinere Vereine wie Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf, der 1. FSV Mainz 05, Jahn Regensburg und der VfB Stuttgart mit Unterstützung anderer Vereine wie dem FC Augsburg ein Positionspapier eingereicht, in dem man sich für eine gerechtere Verteilung der Mediengelder einsetzte.
Rummenigges Reaktion ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Der Bayern-Chef lud die betroffenen Vereine kurzerhand nicht zu einem Treffen aller Bundesliga-Klubs ein und machte kurzen Prozess.
„Der Ausschluss der Vereine, die den Vorschlag gemacht haben, hat mich schon sehr verwundert“, sagte Özdemir. „Ich glaube nicht, dass die Bundesliga ein Ort sein sollte, an dem man nicht mehr diskutieren darf. Wenn mir gestandene Vereinsfunktionäre sagen, dass sie sich nicht mehr trauen, Fehlentwicklungen anzusprechen, dann stimmt etwas nicht.“
Cem Özdemir nennt Premier-League-Modell als Beispiel
Die Bundesliga könne sich sehr gut am Beispiel der Premier League orientieren, dort setze man schon seit längerer Zeit auf eine ausgeglichenere Verteilung.
„Niemand hat die Einführung des Sozialismus im Fußball gefordert, sondern dass der Erste künftig maximal das Doppelte des 18. erhält. Und da sind die Gelder aus der Champions League gar nicht drin. In der Premier League, wo die meisten TV-Gelder generiert werden, ist das Verhältnis übrigens schon heute viel ausgeglichener“, erklärte der Politiker. (cw)