Neben Schalke und BremenNächster Bundesligist beantragt Staatshilfe

VfB_Spieler

Der VfB Stuttgart hat einen Antrag auf KfW-Förderung gestellt. Hier jubeln Spieler und Fans im November beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC.

Stuttgart – Die Wiederaufnahme der gerade abgelaufenen Geistersaison war für viele Profiklubs in Deutschland überlebenswichtig. Ohne die üppigen TV-Gelder wäre es in den vergangenen Wochen wohl zur ein oder anderen Insolvenz gekommen.

Bundesliga-Klubs bitten um Bürgschaft

Doch die von Corona verursachten finanziellen Probleme sind immer noch allgegenwärtig, viele Klubs stehen wirtschaftlich angesichts ausbleibender Einnahmen mit dem Rücken zur Wand: Nun hat Bundesliga-Rückkehrer VfB Stuttgart zur Überbrückung von Einnahmeverlusten einen millionenschweren staatlichen Hilfskredit beantragt.

Doch die Schwaben sind mit dieser viel diskutierten Maßnahme in der aktuellen Krise nicht alleine. Der stark angeschlagene Traditionsklub Schalke 04 hatte kürzlich beim Land Nordrhein-Westfalen um eine Bürgschaft gebeten. Auch Werder Bremen bestätigte, Kredite bei der staatlichen KfW-Bank beantragen zu wollen. Und selbst bei der börsennotierten Borussia aus Dortmund soll es ähnliche Pläne gegeben haben, berichtete der „Spiegel“ unlängst. Auf Nachfrage hieß es, ein vorausschauendes Krisenmanagement beinhalte, sich mit allen Szenarien zu beschäftigen.

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VfB Stuttgart: „Über unsere Hausbank einen Antrag auf KfW-Förderung gestellt“

Der VfB wurde da deutlicher. „Wir haben in der Phase des Lockdowns alle Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Stabilisierung geprüft und unter anderem über unsere Hausbank einen Antrag auf KfW-Förderung gestellt, um unsere Liquidität zu sichern“, bestätigte Stuttgarts Finanzvorstand Stefan Heim (49) Stuttgarter Medien „Das war eine unserer getroffenen Maßnahmen zur Wahrung des wirtschaftlichen Fortbestands des VfB in einer Zeit, in der niemand vorhersagen konnte, wann und wie es im Fußball weitergehen würde.“

Beim Stuttgarter Antrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geht es angeblich um einen Kredit in Höhe von zehn bis 15 Millionen Euro. Bei Schalke, das 2019 Verbindlichkeiten in Höhe von 198 Millionen Euro auswies, sind sogar 40 Millionen im Gespräch.

Hans-Joachim Watzke: „Land muss prüfen, ob das wirkliche Corona-Effekte sind“

Allerdings sei ein genauer Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Betroffenen nötig. „Das Land muss natürlich prüfen, ob das unverschuldet ist oder nicht, ob das wirkliche Corona-Effekte sind oder nicht“, forderte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61).

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S04 etwa sei „nicht erst durch die Corona-Pandemie in die Krise geraten“, betonte Jens Ammann vom Bund der Steuerzahler im „Business Insider“: „Das wahre Problem des Vereins ist, dass er seit Jahren schlecht gewirtschaftet hat.“

Es dürfe nicht passieren, dass „gescheiterte Geschäftsmodelle im Fußball durch Steuergelder künstlich erhalten werden. Es kann nicht sein, dass Profigehälter in Millionenhöhe am Ende womöglich mit Steuergeldern bezahlt werden.“ Und weil diese Gefahr durchaus besteht, wird eben heiß diskutiert.