Kommentar zu TV-GeldernBundesliga-Klubs sind bei gerechter Verteilung in der Pflicht

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Die Bundesliga erlöst ab der Saison 2021/2022 jährlich 1,1 Milliarden Euro durch TV-Einnahmen. Über die genaue Verteilung wird erst noch entschieden. Unser Symbolfoto zeigt eine TV-Kamera in der Münchner Allianz Arena vor dem Spiel zwischen Bayern München und dem SC Freiburg am 20. Juni.

von Béla Csányi (bc)

Frankfurt/Köln – 240 Millionen Euro weniger und trotzdem Lob von allen Seiten. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat im Poker um die TV-Rechte der Bundesliga offenbar vieles richtig gemacht und den Vereinen bis 2025 finanzielle Sicherheit und Einnahmen in Milliardenhöhe beschert.

Nachdem die Liga geliefert hat, sind jetzt die Vereine am Zug. Sie müssen sich auf eine gerechte Verteilung einigen und anschließend verantwortungsvoller wirtschaften als zuvor, meint unser Autor. Ein Kommentar.

Nur mit mehr Spannung bleibt die Bundesliga finanziell auf Top-Niveau

Oliver Kahn (51) deutete es am Samstag bereits im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF an, auch DFL-Boss Christian Seifert (51) ließ keine Zweifel offen: Der Bundesliga droht ein Hauen und Stechen zwischen den Klubs, wenn es ab Mittwoch um die Verteilung der TV-Gelder geht (hier lesen Sie mehr). 1,1 Milliarden Euro werden ab der Saison 2021/2022 auf die 36 Klubs in Liga eins und zwei verteilt und jeder will so viel wie möglich vom Milliarden-Kuchen abbekommen.

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Nach der achten Meisterschaft des FC Bayern München in Folge hoffen viele, dass mit einer Neuverteilung der Gelder wieder mehr Spannung in die Bundesliga kommt. Auch wenn Seifert mit dem Beispiel des überraschenden Zweitliga-Meisters Arminia Bielefeld betonte, dass nicht nur die finanzielle Situation auf dem Platz den Ausschlag gibt, ist Geld eben doch einer der entscheidenden Faktoren.

Und auf lange Sicht bleibt die Bundesliga nur dann ein national und international attraktives Milliarden-Produkt, wenn andere Vereine den Bayern wieder die Stirn bieten können.

Mehr Geld bedeutet mehr Verantwortung für die Bundesligisten

Entsprechend sollte es im Sinne aller sein, die Gelder für die bestmögliche Entwicklung der Liga zu nutzen und finanzielle Abstände zu verringern. Dieser Schritt bringt aber auch die Vereine in die Verantwortung. Die Corona-Krise hat bei vielen von ihnen gezeigt, dass der Fokus auf kurzfristigen sportlichen Erfolg das nachhaltige Wirtschaften komplett verdrängt hat. Rücklagen für schwere Zeiten scheinen in den Millionen-Etats nicht eingeplant.

Große Klubs wie Schalke 04 standen binnen weniger Wochen vor dem finanziellen Abgrund, andere Vereine bettelten bei ihren Fans um Verzicht oder die Teilnahme an solidarischen Aktionen.

Hier lesen Sie mehr: Bundesliga weiter im Free-TV: DFL verkündet Ergebnisse der Rechtevergabe

„Die Krise hat uns den Spiegel vorgehalten und daher ist genau jetzt der Zeitpunkt, etwas zu ändern“, sagte Fortuna Düsseldorfs Boss Thomas Röttgermann (59) und liegt damit richtig. Selbst dann, wenn manche Klubs künftig noch mehr Millionen verdienen, sollten sie wieder anfangen, jeden Euro zweimal umzudrehen. Das ist das Mindeste, was sie ihren Fans schuldig sind.