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„Jetzt stehen sie nackt da“Bundesliga-Poker läuft: Sky droht das komplette TV-Aus

Sky Hellmann Rolfes Kehl Matthäus

Sky-Moderator Sebastian Hellmann  mit  Simon Rolfes (Bayer Leverkusen), Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) und Sky-Experte Lothar Matthäus.

Frankfurt/München 1 – Der Milliarden-Poker hat begonnen. Die DFL hat die Ausschreibung des Verkaufs der Medienrechte angekündigt. Die Registrierungsphase ist gestartet – es geht um die Rechte für vier Spielzeiten ab der Saison 2021/22. Für Sky, bislang wichtigster Finanzier der Liga, könnte es nach dem Verlust der Champions League heißen: Alles oder Nichts!

In der Liga dürfte sich schon im Dezember manch einer die Hände gerieben haben. Denn durch das überraschende Königsklassen-Aus des einstigen Pay-TV-Monopolisten(hier lesen Sie mehr) ist eine neue, eine sehr lukrative Position für die Bundesliga entstanden. „Sky muss jetzt handeln“, sagte etwa Rechte-Experte Kay Dammholz, früher selbst bei der DFL beschäftigt.

Karl-Heinz Rummenigge: „Jetzt stehen sie nackt da“

Ähnlich sieht es Karl-Heinz Rummenigge (64). „Bei der Champions-League-Ausschreibung ist etwas passiert, womit keiner gerechnet hat – dass Sky völlig leer ausgeht“, sagte der Bayern-Boss: „Jetzt stehen sie nackt da.“ Nicht nur Rummenigge folgerte daraus für die nun zu vergebenden Bundesliga-Rechte: „Das setzt sie dramatisch unter Druck.“

Alles zum Thema Sky

Denn der Fußball ist gewissermaßen die Keimzelle des Bezahl-Senders, der vor 29 Jahren unter dem Namen Premiere gestartet war. Die derzeit 572 Partien der 1. und 2. Bundesliga pro Saison und die Konferenzen gelten als Kern des Unternehmens und wichtigstes Verkaufsargument für die Abonnements.

Kann Sky ohne Fußball überleben? Experten zweifeln

Könnte der Sender also ohne Bundesliga-Rechte überleben? Branchen-Experten bezweifeln das und meinen, es gehe für Sky jetzt um Alles oder Nichts.

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Schließlich hat das Unternehmen auch mit Bundesliga-Rechten seit seiner Gründung nahezu durchgängig Verluste geschrieben. Und aktuell ist auf jeden Fall der Sparkurs bei Sky offensichtlich, seitdem Medienmogul Rupert Murdoch (88) die Mehrheit an den Kabelkonzern Comcast verlor. Dem fielen nicht nur zahlreiche Stellen zum Opfer, sondern letztlich auch die Champions-League-Rechte – zu teuer! Jetzt muss und will das Unternehmen um die Bundesliga kämpfen.

Sky: „Gehen optimal vorbereitet in die Ausschreibung“

„Sky ist die Nummer 1 für alle Sportfans – heute und in Zukunft“, sagte ein Sky-Sprecher. „Grundlage hierfür sind exklusive Sportrechte. Wie in der Vergangenheit auch gehen wir optimal vorbereitet in die kommende Ausschreibung.“

Doch auch für die Bundesliga sieht Rechte-Experte Dammholz ein „begrenztes Budget von der neuen Mutter Comcast“. Durchschnittlich 876 Millionen Euro zahlt Sky derzeit pro Saison für den laufenden Vierjahresvertrag – doch die Liga will schließlich immer mehr.

DAZN, Amazon und Telekom machen Sky das Leben schwer

Und die Konkurrenz wird immer schärfer und größer. Das zeigte sich, als DAZN bei der Champions League Sky überbot und auch Amazon sich ein Paket sicherte. Der erst seit 2016 aktive Streamingdienst und der Internetriese gelten nun ebenso als Interessenten für die Pay-TV-Rechte wie die Telekom, die sich zuletzt EM-Rechte für 2024 gesichert hatte.

Andererseits hat Sky schon einiges überstanden. Etwa 2002 die große Kirch-Krise und das letztlich gescheiterte Experiment des Pay-TV-Neulings Arena in der Saison 2006/2007. Und der Verlust der Champions-League-Rechte hat auch einen Vorteil: Sky hat Geld gespart. (dpa/ars)