Ernüchterung in BremenCordoba trifft für Hertha, Freiburg bricht Stuttgart-Fluch

Neuer Inhalt

Die Hertha-Spieler und Trainer Bruno Labbadia (r.) freuen sich mit Torschütze Jhon Cordoba.

Bremen/Stuttgart – Ligastart gelungen, Pokalschlappe verdaut: Acht Tage nach dem peinlichen Ausscheiden im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig hat Hertha BSC in die Erfolgsspur zurückgefunden. Dabei half auch der Ex-Kölner Jhon Cordoba.

Werder Bremen verliert zuhause gegen Hertha BSC

Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia setzte sich beim Beinahe-Absteiger Werder Bremen mit 4:1 (2:0) durch, es war der erste Hertha-Sieg an der Weser seit 14 Jahren. In einer starken Phase kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit stellten die Gäste die Weichen auf Sieg. 

In der 42. Minute drückte der aufgerückte Rechtsverteidiger Peter Pekarik den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Mit einem Distanzschuss unter die Latte legte Dodi Lukebakio noch vor dem Pausenpfiff nach (45.+2).

Den dritten Berliner Treffer erzielte Matheus Cunha (62.). Sieben Minuten später gelang Davie Selke per Kopfball noch der Ehrentreffer für die Grün-Weißen. Für den Endstand sorgte der eingewechselte Neuzugang Jhon Cordoba (90.).

SC Freiburg siegt in Stuttgart

Tore satt gab es auch in Stuttgart. 482 Tage nach dem Abstieg in der Relegation gegen Union Berlin verloren die Schwaben vor eigenem Publikum das baden-württembergische Derby gegen den SC Freiburg mit 2:3 (0:2). Der Aufsteiger spielte dabei gefällig mit, agierte aber vor allem in der Abwehr erschreckend ungeschickt gegen clevere Gäste.

Nils Petersen (7.) sowie die starken Roland Sallai (26.) und Vincenzo Grifo (48.) trafen für Freiburg, das die reifere Mannschaft stellte und Stuttgarts naive Abwehr immer wieder entblößte. Der Aufsteiger hatte selbst beste Chancen, kam aber erst in der Schlussphase durch Sasa Kalajdzic (71.) und Silas Wamangituka (81.) zu Treffern. Zuvor ließen die Schwaben bei besten Chancen die Kaltschnäuzigkeit vermissen und hatte zudem Glück, dass weitere Freiburger Treffer von Jeong Wooyeong (29.) und Petersen (50.) wegen Abseits aberkannt wurden.

Vor 7123 sorgfältig verteilten und lautstarken Zuschauern begann das erste Spiel denkbar schlecht für den VfB: Nach ein wenig Klein-Klein auf der rechten Seite flankte Sallai auf den völlig freistehenden Petersen, der nickte aus gut sieben Metern locker ein. Es war nicht das erste Problem der Stuttgarter Abwehr, die mit zunehmender Spieldauer große Abstimmungsprobleme offenbarte.

Der Aufsteiger ließ sich durch den Rückschlag zunächst nicht aus der Ruhe bringen und hätte beinahe den Ausgleich durch Wamangituka erzielt: Doch dessen Schuss bremste Torhüter Florian Müller noch so stark ab, dass Dominique Heintz den Ball von der Linie schlagen konnte (15.).

Schon kurze Zeit später stellte sich der VfB erneut ungeschickt an: Sallai konnte nach einem Freistoß von Grifo, einer Hacken-Verlängerung von Petersen und einer Glanzparade von VfB-Torhüter Gregor Kobel mühelos einschieben. Grifo selbst raubte dem Aufsteiger kurz nach der Pause die Hoffnung auf eine Wende - die der VfB dennoch unverdrossen zu erzwingen suchte - und beinahe noch geschafft hätte. Doch so siegte der SC Freiburg das erste Mal seit fast zehn Jahren in Stuttgart. (sid)