„Wichtig für die gesamte Menschheit“Knappe Mehrheit der Deutschen will Geisterspiele

Rangnick Kovac

Niko Kovac (l.), damals Trainer des FC Bayern, und Ralf Rangnick (RB Leipzig) beim DFB-Pokal-Endspiel 2019.

Köln  – Die einen werden applaudierend zustimmen, andere wohl denken: Jetzt dreht er durch! Jedenfalls dürften die Aussagen von Ralf Rangnick (61) in Corona-Zeiten heiß diskutiert werden.

Für den früheren Trainer wäre die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga für die Gesellschaft von immenser Bedeutung. „Ich glaube, dass das eine große Signalwirkung für die Gesellschaft haben würde“, sagte Rangnick bei SWR Sport. Es sei nicht nur aus finanzieller Sicht für die Vereine wichtig, sondern auch aus psychologischer Sicht „für die gesamte Menschheit“.

Ralf Rangnick: „Der Profifußball hat eine Sonderrolle, aber...“

Man solle nicht unterschätzen, was die Bundesliga für viele Menschen bedeute. Es sei gut, wenn man „Dinge, die einem ans Herz gewachsen sind, wieder erleben kann“, so Rangnick.

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Die Fortsetzung des Spielbetriebs wäre laut Rangnick auch nicht mit einer Sonderrolle für den Fußball verbunden. „Der Profifußball hat eine Sonderrolle, aber er beansprucht in dem Moment, in dem er weiterspielt, keine Sonderrolle“, erklärte der „Head of Sport and Development Soccer“ des Getränkeherstellers Red Bull.

Der Fußball habe sich sein eigenes Netzwerk an Fachleuten geschaffen, um alle notwendigen Maßnahmen vornehmen zu können. „Es wird kein einziger Mensch weniger getestet werden, weil die Bundesliga fortgeführt wird“, sagte der ehemalige Coach von RB Leipzig.

Bundesliga: Knappe Mehrheit der Deutschen will Geisterspiele

Innerhalb der Fußball-Szene findet Rangnick sicherlich breite Zustimmung. Und auch insgesamt hat er wohl immerhin eine knappe Mehrheit der Deutschen hinter sich, die sich für die Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen ausspricht.

Das ergab eine Umfrage für das ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Demnach sprechen sich 46 Prozent dafür aus, dass ohne Fans weitergespielt wird. 40 Prozent sind für ein vorzeitiges Ende der Saison.

TV-Duell mit Karl Lauterbach und Ralf Rangnick? Warum nicht!

Ob SPD-Politiker Karl Lauterbach (57) an der Umfrage teilgenommen hat, ist nicht bekannt. Wenn, dann war er wohl sicher einer der 40 Prozent, hat er sich doch gegen eine Fortsetzung er Saison positioniert wie kein Zweiter. Rangnick und Lauterbach auf zwei Meter Abstand im TV-Duell – das wäre mal was!

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Die Deutsche Fußball Liga hatte am Donnerstag ein Konzept zur Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen vorgestellt, auf ein mögliches Datum für den Wiederbeginn aber verzichtet. Zuletzt hatten einige Ministerpräsidenten den 9. Mai ins Gespräch gebracht. (sid/dpa/ars)