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Kommentar zum Saisonstart ohne FansDie Politik verbaut der Liga eine verdiente Chance

Geisterspiel_Wolfsburg_Bayern

Am 27. Juni bejubelte der FC Bayern die Meisterschaft vor der leeren Gästekurve in Wolfsburg. Auch in der neuen Saison soll es in den Stadien zunächst keine Fans geben.

von Béla Csányi (bc)

Köln – Das Gipfeltreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten hat am Donnerstag die großen Hoffnungen der Bundesliga auf eine schnelle Rückkehr der Fans zerschlagen. Bis Ende Oktober bleibt es im Sport zunächst bei Geisterspielen, obwohl die Liga und ihre Klubs eine Chance verdient hätten. Fair ist diese Entscheidung nicht. Ein Kommentar.

Seit Monaten steht die Rückkehr der Fans bei Deutschlands Fußball-Elite ganz oben auf der Agenda. Nachdem das von Vereinen und der DFL erarbeitete Hygienekonzept für den Re-Start im Mai bereits europaweit als Vorbild taugte, hat die Bundesliga seitdem akribisch an Regelungen für die Rückkehr der Fans gearbeitet.

Abstandsregeln, Zu- und Abflüsse der Zuschauer und die Kontaktverfolgung – alles scheint geregelt und FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) betont daher voller Überzeugung: „Wir sind bereit.“ Doch die Politik machte den Klubs am Donnerstag einen unerwarteten Strich durch die Rechnung. Warum genau, lässt sich auch bei genauerem Hinsehen nicht wirklich nachvollziehen.

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„Signalwirkung“ bei Teilöffnung der Bundesliga-Stadien darf kein Argument sein

Auch wenn die Infektionszahlen derzeit wieder steigen und inmitten einer Pandemie weiter höchste Vorsicht geboten ist, geht von einer bis ins letzte Detail organisierten Teilöffnung der Stadien kein ersichtliches Risiko einer Verschlimmerung der Lage aus. Ohne Stehplätze, ohne Alkohol und mit Maskenpflicht auf den Tribünen erscheint nicht vorstellbar, dass sich Stadien zu Corona-Hotspots entwickeln könnten.

Die vom bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder (53) oft betonte negative „Signalwirkung“ mag zwar ein persönlicher Eindruck sein, darf aber kein Kriterium bei der Entscheidung darstellen. Schließlich vermitteln geöffnete Freibäder, überfüllte Badeseen oder gut besuchte Freizeitparks ebenfalls nicht das Signal, dass unverändert Grund zur Sorge besteht.

Bundesliga verdient nach gelungenem Re-Start Vertrauen in der Fan-Frage

Große Diskussionen hatte es bereits um den Re-Start der Liga im Mai gegeben, auch damals gab es Bedenken über das Signal, das vom schnellen Übergang in die „neue Normalität“ ausgehen könnte. Man musste das Vorgehen im Voraus nicht gut finden und kritische Fragen waren durchaus angebracht. Doch über Wochen ging alles glatt, wirtschaftlich und sportlich setzte die Liga ein Zeichen, für das es international viel Anerkennung gab.

Dass volle Stadien in nächster Zeit weder realistisch noch sinnvoll sind, ist klar. Doch mit ihrer Arbeit in den vergangenen Monaten sollte die Bundesliga sich auch bei kritischen Stimmen aus der Politik ausreichend Kredit für einen Zwischenschritt erarbeitet haben. Eine Teilöffnung der Stadien wäre daher durchaus fair und ein positives Signal. Auch für andere Sportarten, in denen viele Vereine bei weiterhin ausbleibenden Zuschauereinnahmen schon in den kommenden Monaten um ihr Überleben bangen müssen.