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Bundesliga-KommentarDie beschworene Demut ist schon wieder verschwunden

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Hansi Flick, hier vor der Partie gegen Bayer Leverkusen, kritisiert den DFB für den Spielkalender.

Köln – Während in den anderen internationalen Top-Ligen wie Spanien, England und Italien allmählich der Spielbetrieb wieder startet, ist Deutschland schon seit vier Wochen im Geisterspiel-Modus. Nachdem anfangs alle froh waren, überhaupt wieder spielen zu dürfen, gibt’s jetzt tatsächlich schon kritische Töne. Ein Kommentar.

Es ist keine zwei Monate her, da saß Christian Seifert, Chef der Fußball-Profi-Ligen, bei einer Pressekonferenz und wirkte schwer angeschlagen. „Wenn unsere Arbeit mit Missgunst begutachtet wird, dann verstehe ich das nicht. Was hat der Profifußball denn falsch gemacht?“, fragte der mächtige Liga-Chef in die Runde. Die öffentliche Skepsis an den Neustart-Plänen wollte der 50-Jährige nicht verstehen.

Die Demut ist schon wieder verschwunden

Doch ein Blick auf aktuelle Aussagen aus dem Liga-Zirkus zeigt, wie schnell die zuvor noch propagierte Demut schon wieder gewichen ist. Da jammert Hansi Flick, dass seine Bayern nach fünf durchgeführten Geisterspielen auch noch das Pokal-Halbfinale absolvieren müssen. Die Belastung sei zu hoch, der DFB hätte lieber anders planen sollen, so sein Vorwurf (hier lesen Sie mehr).

Alles zum Thema DFB

Legendär, wie sich Kölns Trainer Markus Gisdol als Opfer sah, weil andere Leute im Eiscafé saßen, während er ins Fünf-Sterne-Quarantäne-Hotel musste. Oder Rudi Völler, der Cappuccino-Trinker anführte, während er eine Maske tragen müsste. Dortmunds Jadon Sancho durfte ungestraft gegen die DFL pöbeln, weil die ihn für seinen Friseur-Besuch bestrafte.

Profi-Fußball will weitere Sonderrechte

Auch in anderen Bereichen ist die beschworene neue Bescheidenheit längst wieder gewichen. Oliver Bierhoff träumt von Nations-League-Turnieren in Deutschland, der DFB bewirbt sich um Champions- und Europa-League-Endrunden. Während im Land nach wie vor das Kulturleben still steht, Gastronomen Richtung Insolvenz driften, der Einkaufs-Bummel erschwert und die Betreuung von Schülern ein einziger Flickenteppich ist, schreit der Profi-Fußball wieder nach mehr Sonderrechten. Weg mit den Masken, rein mit den Zuschauern – Lockerungs-Orgien olé.

Dass die Einschränkungen im täglichen Leben auch noch das kickende Personal einige Wochen oder Monate betreffen werden, wollen die Verantwortlichen nicht wahr haben. Und dann wundern sie sich bald wieder über Skepsis und rückgehende Fan-Liebe.