Brisantes GutachtenCausa Jatta beim HSV: Neue Erkenntnisse könnten zu Wende führen

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Die Causa Bakery Jatta könnte neue Fahrt aufnehmen. Unser Foto zeigt den HSV-Profi vor dem Zweitliga-Spiel beim SV Sandhausen am 22. April 2021.

von Anton Kostudis (kos)

Hamburg/Köln – Die Causa Bakery Jatta (22) hat beim Hamburger SV in der Vergangenheit bereits reichlich Staub aufgewirbelt. Nun könnten aktuelle Entwicklungen dem Fall neue Brisanz verleihen. Denn der Hamburger Staatsanwaltschaft liegt mittlerweile ein Gutachten vor, welches den HSV-Profi womöglich belasten könnte.

  • Neuer Wirbel um Bakery Jatta vom Hamburger SV
  • Staatsanwaltschaft beantragte Gutachten
  • Bakery Jattas Anwalt kündigt Stellungnahme an

Die Staatsanwaltschaft selbst hatte das Gutachten bei der Universität Freiburg in Auftrag gegeben. Dort sollten Wissenschaftler anhand von Video-Material die Bewegungsabläufe Jattas und des gambischen Fußballers Bakary Daffeh vergleichen und analysieren.

Neues Gutachten könnte Bakery Jatta belasten

Zum Inhalt des Gutachtens habe sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern wollen. Jedoch berichtet das „Hamburger Abendblatt“, dass die Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen seien, dass es sich bei Bakery Jatta und Bakary Daffeh mit „sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ um dieselbe Person handele.

Das Gutachten könnte vor Gericht zudem als Beweismittel zugelassen werden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber der „Bild“. Ein Sprecher bestätigte: „Ein Gutachten kann als Urkunde ein Beweismittel in einem Verfahren sein.“ Sollte es dazu kommen, könnten die jüngsten Untersuchungen Jatta womöglich belasten.

Jattas Anwalt, der renommierte Verteidiger Thomas Bliwier (66), kündigte gegenüber der „Morgenpost“ an: „Ich werde bis Ende des Monats eine Stellungnahme bei der Staatsanwaltschaft abgeben.“ Bis dahin wolle er sich inhaltlich nicht zum neuen Gutachten äußern. Jattas Arbeitgeber sicherte seinem Profi derweil vollste Unterstützung zu. „Er kennt das ja schon, es ist ja nicht das erste Mal“, sagte HSV-Interimstrainer Horst Hrubesch (70). „Ich habe ihm gesagt, dass er jede Unterstützung von uns bekommt“, stellte er klar.

Bakery Jatta: Vorwürfe wegen Identitätsschwindel

Ein Bericht der „Sport Bild“ vor zwei Jahren hatte die Causa ins Rollen gebracht. So wurde Jatta in dem Beitrag vorgeworfen, bei seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 2015 als Flüchtling falsche Angaben zu seiner Identität gemacht zu haben.

Zuletzt hatte es im Juli vergangenen Jahres eine Hausdurchsuchung bei Jatta gegeben. Neue Ermittlungen wurden im Zuge dessen allerdings nicht aufgenommen. Vielmehr schien der Fall im September 2020 zu den Akten zu wandern. Nun könnte die Causa allerdings wieder neue Fahrt aufnehmen. (kos)