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Von Jannik Sorgatz

Nur noch Bundesliga für Borussia Was wird im neuen Jahr aus Roses Rotations-Maschine?

Breel Embolo rotierte unter Marco Rose am häufigsten rein und raus bei Borussia Mönchengladbach.

Breel Embolo rotierte unter Marco Rose am häufigsten rein und raus bei Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach - Marco Rose (43) hätte in der besten Hinrunde der vergangenen Jahrzehnte oft genug die Chance gehabt, sich an eine alte Weisheit zu halten. „Never change a winning team“, heißt es im Fußball, ein Zitat von Englands Weltmeister-Trainer Sir Alf Ramsey, das wissenschaftlich allerdings kaum haltbar ist.

Nicht nur deshalb ließ Rose seine Startelf lediglich einmal unverändert, obwohl Borussia 14 Siege in 25 Spielen einfuhr. Anfang Oktober war das beim 1:1 in Istanbul, fünf Tage nach einem 3:0 in Hoffenheim.

Marco Rose: Je älter die Saison, desto mehr Rotation

„Das ist im Fußball schwierig, eigentlich geht das nicht“, sagte er am Ende der Hardcore-Wochen im Herbst. Donnerstag, Sonntag, Mittwoch und Samstag hatte Gladbach damals gegen Rom, Frankfurt, Dortmund und Leverkusen spielen müssen. Direkt vor Weihnachten folgte noch einmal das gleiche Programm mit vier Pflichtspielen in zehn Tagen, da lief Roses Rotations-Maschine mit fünf Wechseln besonders heiß.

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In der Hinrunde gab es im Schnitt 3,2 Startelf-Veränderungen. In den ersten fünf Partien wechselten Rose und sein Trainerteam höchstens zweimal, in den letzten sieben mindestens viermal. Das Maximum waren sechs Neue gegen Paderborn. Folgende Rechnung ließ sich aufstellen: Je weniger Zeit zwischen den Spielen lag und je weiter die Saison fortgeschritten war, desto mehr rotierte Rose.

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Doch in der Rückrunde beginnt zwar keine neue, aber eine in vielerlei Hinsicht andere Saison für den Coach und seine Borussia. Wenn die Mannschaft im Frühjahr an einem Sonntag Leverkusen empfängt und am Freitag darauf in Bremen ran muss, wird das schon die kürzeste Pause zwischen zwei Spielen sein. Oder nach den Maßstäben der Hinrunde mit acht englischen Wochen: in Sachen Belastung nicht der Rede wert.

Gladbach muss nur noch in der Bundesliga ran

„Ich habe großes Vertrauen in den ganzen Kader. Deshalb will ich die Jungs zum Spielen bringen. Es wäre wichtig, dass wir im Frühjahr genügend Spiele haben, um das weiter so umzusetzen“, hatte Rose vor dem bitteren Europa-League-Aus gegen Basaksehir gesagt.

In Salzburg hat Rose stets bis in den Mai Doppel- bis Dreifachbelastung erlebt, nun stehen den Fohlen vom 17. Januar bis 16. Mai immer Wochenend-Spieltage in der Bundesliga bevor. Was im neuen Jahr mit seiner Rotationskurve passiert, wird mit Hochspannung zu beobachten sein.

Denn trotz all der Wechsel haben sieben Profis fast ausnahmslos begonnen, wenn sie gesund waren: Yann Sommer (31), Stefan Lainer (27), Matthias Ginter (25), Nico Elvedi (23), Denis Zakaria (23), Marcus Thuram (22), Alassane Plea (26).

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Hinten links stellt sich die Frage, ob es im Duell zwischen Ramy Bensebaini (24) und Oscar Wendt (34) bald einen dauerhaften Sieger gibt oder sich das Wechselspiel fortsetzt. Im Mittelfeld hat Florian Neuhaus (22) in 19 Spielen in der Startelf gestanden, obwohl er nicht immer im Flow war, quasi ein 80-Prozent-Stammspieler. So blieben je nach System anderthalb freie Plätze.

Vorne musste sich Rose oft zwischen Patrick Herrmann (28) und Breel Embolo (22) entscheiden, die riesig harmonierten, aber im Endeffekt nur 20 Minuten pro Partie gemeinsam auf dem Rasen standen. Embolo war dabei der Super-Rotierer: Fünfmal landete er nach einem Startelf-Einsatz auf der Bank, siebenmal ging es von der Bank in die Startelf.

Die Einsatz-Statistik von Borussia Mönchengladbach:

  • Meiste Einsätze: Sommer 25, Thuram 25, Elvedi 24, Zakaria 24, Lainer 23, Plea 21, Neuhaus 21, Herrmann 20, Embolo 20
  • Meiste Minuten: Sommer 2250, Zakaria 2091, Lainer 1993, Elvedi 1953, Thuram 1930, Ginter 1701, Neuhaus 1609, Plea 1469, Wendt 1378, Embolo 1253, Bénes 1183
  • Meiste Startelf-Einsätze: Sommer 25, Zakaria 23, Lainer 23, Thuram 23, Elvedi 22, Neuhaus 19, Ginter 19, Plea 18, Wendt 15, Bénes 14, Embolo 13

Bis zum 4. Januar können die Gladbacher noch die Beine hochlegen, gerade entspannen sie zwischen Miami und Dubai, zwischen dem Polarkreis und den Alpen. Am 5. Januar beginnt mit der ersten Einheit im Trainingslager ein spannender Kampf: Mehr als 20 Profis wollen von 16.830 Minuten möglichst viele abbekommen.