„Datum vergesse ich nie“Arsenal-Star schwärmt noch immer von Derby-Tor

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Arsenals Granitx Xhaka (l.) hat gute Erinnerungen an Gladbach.

London – Granit Xhaka (27) bekommt Hilfe von einem Psychologen. Borussias ehemaliger Mannschafts-Kapitän wird bei seinem jetzigen Klub FC Arsenal in London in Zeiten der Pandemie unterstützt. Wie übrigens alle seine Team-Kollegen. Angesichts der Coronavirus-Krise ruht auch in England, in der Premier League, der Spielbetrieb.

Granit Xhaka: Bei Arsenal in psychologischer Betreuung

Damit die Arsenal-Stars um Xhaka während des Ausnahmezustandes sich nicht alleine mit eventuellen Sorgen und Nöten gelassen fühlen, hat der Klub einen Corona-Psychologen ins Boot geholt.

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Trainer Mikel Arteta (38), der sich vor Wochen bereits mit Covid-19 infiziert hatte, inzwischen jedoch als genesen gilt, hatte diese Maßnahme angeleiert, um unter anderem die „Beziehung und Kommunikation“ in der Mannschaft zu verbessern.

Ex-Fohlen Granit Xhaka: Bei Arsenal unter Druck

Xhaka soll die Arbeit als Fußball-Profi mit einem Psychologen nicht neu sein. Schon zuvor soll es eine solche Unterstützung gegeben haben, als sich der Schweizer Nationalspieler in der Premier League im Oktober 2019 zunächst nach einer Auswechslung mit den eigenen Fans angelegt hatte. 

Diese hatten ihn ausgebuht und -gepfiffen. Emotional sichtlich aufgewühlt hatte Xhaka Richtung Gunners-Fans dann geflucht, zudem provozierend geklatscht und demonstrativ sein Trikot ausgezogen, während er wütend im Kabinengang verschwand.

Granit Xhaka unter Arteta wieder Leistungsträger

Im Anschluss drohte das Kapitel London vorzeitig zu enden, seit Arteta Ende Dezember 2019 den Trainerjob übernahm, zählte Xhaka jedoch wieder zu den Leistungsträgern.

Zu seiner schweren Phase bei Arsenal sagt Xhaka in einem Interview mit „Sport1“: „Diese Pfiffe gegen mich, dieser Hass, das war ganz neu für mich und hat mich schon sehr getroffen. Bis dahin hatte ich in Basel und in Mönchengladbach und auch hier bei Arsenal eigentlich fast nur positive Erfahrungen mit den Fans. Dann trifft einen so etwas schon doppelt hart.“

Borussia: Gute Beziehung zu Granit Xhaka

Xhaka betont allerdings auch: „Das Thema ist für mich inzwischen erledigt.“ Xhaka, der immer noch einen guten Draht zum Niederrhein pflegt (seine Frau Leonita kommt aus Gladbach), spricht bis dato nicht nur in höchsten Tönen über seinen Ex-Klub Borussia und Fohlen-Manager Max Eberl (46).

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Er sagt: „Meine Karriere hätte ich mir nicht besser erträumen können. Es ist nahezu alles wahr geworden, was ich mir als junger Spieler einmal ausgemalt habe. Und das lag vor allem an guten und richtigen Entscheidungen. Jeden Schritt habe ich zusammen mit meiner Familie entschieden. Und ich bin unendlich dankbar für diese wichtige Unterstützung bei diesen entscheidenden Fragen.“

Er ergänzt: „Sicher, ich hatte damals in Basel viele andere Angebote, aber ich habe mich für Gladbach entschieden. Ich sage mal ­– alles richtig gemacht. Und dann der nächste Schritt zu Arsenal, meinem absoluten Wunschverein.“

45 Millionen Euro: Xhaka ist Gladbachs Rekordtransfer

Mit einer kassierten Ablöse von 45 Millionen Euro ist Xhaka bis dato der Rekordtransfer bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Kein anderer Profi hatte zuvor so die Fohlen-Kasse klingeln lassen wie der Mittelfeldstar und Rheinland-Derby-Held. Am 14. Februar 2015 hatte er in letzter Sekunde den 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln herausgeköpft.

Xhaka verrät nun Erstaunliches: „Das von damals mit meinem Tor, da habe ich noch alle SMS-Nachrichten und auch das Datum werde ich nie vergessen. Was da passiert, wenn du dann auch noch ein Tor machst, das ist einmalig. Wie das Stadion da gebebt hat, da bekomme ich heute noch Gänsehaut.“

Granit Xhaka: Emotionale Erinnerungen an Gladbach

Er sagt weiter: „Das sind Momente, die nicht in Worte zu fassen sind, davon erzählt man dann seinen Kindern und Enkeln. Für diesen Wow-Effekt, den man da erleben darf, arbeitet man jeden Tag. Und daher wird dieses Spiel für mich unvergesslich bleiben.“

Geht Premier League noch weiter? Wann Xhaka im Mittelfeld von Arsenal wieder den Takt angeben kann, ist noch offen. In England gibt es noch einige Diskussionen um den „Re-Start“ in der Premier League. Jüngst wurde sogar eine Fortsetzung des Spielbetriebs in Australien vorgeschlagen.