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Von Jannik Sorgatz

Gladbachs historisch gute Hinrunde Rose mit 35 Punkten im Meistertrainer-Sandwich

Marco Rose hat mit Borussia Mönchengladbach in seiner ersten Hinrunde im Schnitt mehr als zwei Punkte geholt.

Marco Rose hat mit Borussia Mönchengladbach in seiner ersten Hinrunde im Schnitt mehr als zwei Punkte geholt.

Mönchengladbach - Hinter Borussia Mönchengladbach liegt die drittbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte, und jeder stellt sich die Frage: Wofür wird die bärenstarke Basis von 35 Punkten, zwei hinter Herbstmeister RB Leipzig, am Ende gut sein?

Christoph Kramer (28), sonst ein guter Gesprächspartner für alle Themen von Fußball-Philosophie bis -Statistik, ließ sich nach dem 0:0 bei Hertha BSC nichts entlocken. Die Fohlen sind noch lange nicht satt, wollen jedoch auf keinen Fall mit der Tür ins Haus fallen.

Borussia Mönchengladbach will nicht reden, sondern liefern

Kramer: „Ich werde immer nach Zielen gefragt, aber da bin ich der falsche Ansprechpartner. Was ich mir vornehme, ist weniger Süßes zu essen. Man sieht Jahr für Jahr, dass das mit den Zielen keinen Sinn hat, weil es keine Konsequenzen hat.“

Was er meint: Mit Reden hat noch niemand Titel gewonnen, die Königsklasse erreicht oder die Liga gehalten – je nach Leistungsvermögen.

Fest steht allerdings: Borussia hat eine Hinrunde hingelegt, die in vielen, vielen Bundesliga-Spielzeiten bei entsprechender Verdopplung in der Rückrunde für den ganz, ganz großen Wurf gereicht hätte. Und hier rechnet Kramer dann doch vor: „Zwei Punkte und mehr im Schnitt sind unfassbar gut. Lange Zeit bist du mit 70 Punkten in der Bundesliga auf Meisterschaftskurs gewesen. Den Schnitt müssen wir erstmal bestätigen.“

Hier lesen Sie mehr: Borussia Mönchengladbach voll im Luft-nach-oben-Modus unter Marco Rose

Stimmt. Die letzten beiden Meister, die weder Bayern noch Dortmund hießen, holten 69 (Wolfsburg 2009) und 70 Punkte (Stuttgart 70). Und auch Gladbach stemmte die Schale dreimal mit – umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel – 70 oder weniger Zählern. 1976 und 1977 reichten jeweils 61.

Nur Hennes Weisweiler und Udo Lattek mit besserer Bilanz

Mit seiner Premieren-Hinrunde hat sich Marco Rose (43) zwischen Borussias Meistertrainern platziert. 35 Punkte bedeuten die drittbeste Ausbeute in 52 Gladbacher Bundesliga-Jahren – hinter Hennes Weisweiler und Udo Lattek. Die holten 1969 und 1976 jeweils umgerechnet 39 Zähler und wurden am Ende Meister. Auf Platz vier und fünf folgen erneut Weisweiler und Lattek: 1970 und 1975 sammelten sie 34 Punkte in der ersten Saisonhälfte und holten am Ende ebenfalls die Schale.

Hier lesen Sie mehr: Borussia Mönchengladbach hat das Fundament für etwas Großes gelegt - der GladbachLIVE-Kommentar zur Hinrunde

Roses Vorgänger lieferten auch schon ab: Unter Dieter Hecking (2018) und Lucien Favre (2011 und 2013) gab es starke 33-Punkte-Hinserien. Doch beide konnten das Niveau in der Rückrunde stets nicht halten, erreichten statt der Champions League die Europa League. Die jüngere Vergangenheit ist also auch eine Warnung für Rose und sein Team.

Die zehn besten Hinrunden von Borussia Mönchengladbach:

  • 1969/70: 40:13 Tore, 39 Punkte, Platz 1
  • 1976/77: 37:16 Tore, 39 Punkte, Platz 1
  • 2019/20: 33:18 Tore, 35 Punkte, Platz 2
  • 1970/71: 41:16 Tore, 34 Punkte, Platz 2
  • 1975/76: 35:15 Tore, 34 Punkte, Platz 1
  • 1971/72: 47:19 Tore, 33 Punkte, Platz 3
  • 2018/19: 36:18 Tore, 33 Punkte, Platz 3
  • 1974/75: 41:24 Tore, 33 Punkte, Platz 1
  • 2013/14: 35:19 Tore, 33 Punkte, Platz 3
  • 2011/12: 25:11 Tore, 33 Punkte, Platz 4