Legenden eröffnen FohlenweltNetzer spricht über Anekdoten, die nie erzählt wurden

Veh, Matthäus

Zwei Borussia-Helden vergangener Tage: Armin Veh und Lothar Mattäus bei der Eröffnung der Fohlenwelt.

Mönchengladbach – Der Ritterschlag für die Macher kam vom King des Bökelbergs, von Günter Netzer persönlich: „Mein allergrößtes Kompliment. Traditionen muss man bewahren – das hat Borussia mit diesem Museum wirklich geschafft. Ich habe in meinem Leben schon viele Sportmuseen gesehen, aber die Fohlenwelt ist wirklich überwältigend geworden. Ich wurde überall an Dinge erinnert, die ich angeblich gemacht haben soll. Die besten Anekdoten sind aber die, die niemals erzählt wurden. Was wir alles getrieben haben... Wir können froh sein, dass wir alle nicht in der heutigen Zeit spielen. Wir hätten das Ende der Karriere nicht erlebt.“

Hans Meyer: Diese Dinge treiben Ihnen die Schamesröte ins Gesicht

Ex-Trainer Hans Meyer sagte zum selben Thema: „Machen Sie die Kameras und Mikrofone aus, dann erzähle ich Ihnen Dinge, die Ihnen die Schamesröte ins Gesicht treiben.“

Großer Trubel im Borussia-Park bei der Eröffnungs-Gala des Neubaus vor über 400 geladenen Gästen. Die Liste der Promis hatte es in sich. Mit Gästen wie Netzer, Jupp Heynckes, Berti Vogts, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg, „Hacki“ Wimmer, Ulrik Le Fevre, Allan Simonsen oder Uwe Rahn.

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Auch Armin Veh sowie die Witwe von Legenden-Trainer Hennes Weisweiler, Gisela Weisweiler, schauten vorbei.

Gladbach hat ein Schmuckkästchen bekommen. „Kein Museum, sondern eine Erlebniswelt“, sagte Präsident Rolf Königs. Auf 1150 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert der Klub in 110 Vitrinen und auf 101 Bewegtbild-Displays seine Geschichte. In einem eigenen Kino mit Original-Bökelberg-Ausstattung können die Besucher in einen hochemotionalen Film rund um den Mythos Borussia abtauchen.

Clou der Erlebniswelt: Sie ist auf dem allerneuesten Stand der Technik, ein digitaler, interaktiver Rauten-Kosmos, der jeden Besucher per Tablet samt Audio-Unterstützung individuell durch die Fohlen-Welt führt.

Digitale „Museumsführer“, ob sie Christoph Kramer, Rainer Bonhof oder Joko Winterscheidt heißen, erklären die VfL-Welt dem Besucher aus ihrer ganz eigenen Sicht. Bedeutet: Es gibt zig Variationen, Gladbach-Geschichte zu erfahren. Weltmeister Kramer: „Das lädt zum Träumen ein. Ich bin mir sicher, dass es keinen Menschen geben wird, der hier durch die Fohlen-Welt geht und den Verein danach nicht toll findet.“

Nicht nur die Exponate, von der Meisterschale über den gebrochenen Torpfosten, die Inter-Mailand-Cola-Dose bis bis hin zur original Registrierkasse der einstigen Netzer-Diskothek „Lovers Lane“ fangen Blicke ein. Besucher haben zudem Zugriff auf ein schier endloses, digitales Archiv, können in Filme, Reportagen und Text-Materialen abtauchen.

Schlusswort Allan Simonsen, Europas Fußballer des Jahres 1977: „Überragend. Fantastisch, was bei Borussia entstanden ist. Dieser Verein gehört für mich nach Europa.“