Gladbach-Ultras benennen sich umFan-Proteste beim Top-Spiel gegen den BVB

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Die Gladbacher Anhänger schwenkten während des Top-Spiels gegen den BVB Anti-DFB-Fahnen.

von Anton Kostudis (kos)

Mönchengladbach – Mit großer Spannung war erwartet worden, auf welche Weise sich die Gladbacher Ultras beim Top-Spiel gegen den BVB (1:2) an den angekündigten Fan-Protesten des 25. Bundesliga-Spieltags beteiligen würden. Nach dem Eklat beim Hoffenheim-Heimspiel vor zwei Wochen standen sie schließlich unter besonderer Beobachtung.

Im Vorfeld hatte es zudem angebliche Gerüchte um eine gemeinsame Aktion der Fan-Lager von Gladbach und Borussia Dortmund gegeben.

Zu Beginn des Spiels gegen den BVB wurden im Zentrum der Gladbacher Nordkurve dann zunächst Fahnen mit durchgestrichenem DFB-Logo geschwenkt, am Umlauf im Oberrang waren ebenfalls welche zu sehen.

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Ein Banner wurde zudem entrollt, mit dem die Borussia-Fans den Verband aufs Korn nahmen. „Fußballmafia DFB“ war darauf in großen Lettern zu lesen.

Borussia-Ultras benennen sich in „Hornochsen“ um

In einer Hinsicht zeigten die Borussia-Ultras von „Sottocultura“ Selbstironie: Statt ihrer gewohnten Fahne hing eine mit der Aufschrift „Hornochsen“ am Zaun.

So hatte Manager Max Eberl (46) die Täter und Mittäter vor zwei Wochen bezeichnet, die mit einem Dietmar-Hopp-Plakat, das den Hoffenheim-Mäzen im Fadenkreuz zeigte, für eine Spielunterbrechung gesorgt hatten. Eine weitere Botschaft im Laufe der Partie: „Der Präsident als Symbolfigur – ein Verband im Keller!“

BVB-Fans schießen mit Bannern gegen den DFB

Schon vor dem Anpfiff hatten auch die BVB-Fans Spruchbänder gehisst. „Milliardär hofieren statt die Lösung gesellschaftlicher Probleme zu forcieren? Scheiß DFB!“, war darauf zu lesen.

Im Verlauf der ersten Halbzeit zeigten sie dann mehrere Doppelhalter und ein Banner mit der Aufschrift: „Die hässlichen Fratzen des Fußballs!“ Gemeint waren Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (64), Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (79), dessen Anwalt Christoph Schickhardt (64), DFB-Präsident Fritz Keller (62) und seinen Vize Rainer Koch (61).

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Sparen können hätten sich ein paar Hundert Gladbach-Anhänger allerdings ihren Gesang kurz nach dem 0:1 durch Ex-Fohlen Thorgan Hazard (26): „Wir f***** euch alle in den Arsch, schwuler BVB, Borussia Dortmund!“

Am Ende erfüllten sich die schlimmen Befürchtungen eines Spielabbruchs nicht. Schiedsrichter Sascha Stegemann (35) musste die Partie nicht unterbrechen.