Sie verwenden einen veralteten Browser. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser, um Ihren Besuch bei uns zu verbessern.

Von Marcel Schwamborn

DFB-Team droht Minuskulisse Gladbacher Fanszene winkt bei Nationalmannschaft ab

August 2016: Ein spärlich gefüllter Borussia-Park beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Finnland.

August 2016: Ein spärlich gefüllter Borussia-Park beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Finnland.

Düsseldorf - Das EM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft in Mönchengladbach – es droht eine Minus-Kulisse. Noch keine 30.000 Tickets sind bisher verkauft worden, der bisherige Negativ-Rekord bei Länderspielen im Borussia-Park stammt aus dem Jahr 2016, als 30.121 Zuschauer gegen Finnland kamen.

Fanszene von Borussia Mönchengladbach kann mit DFB-Team wenig anfangen

Der Zuschauerschwund bei Länderspielen war in den vergangenen Tagen ein großes Thema. Viele Nationalspieler stören sich an der späten Anstoßzeit (20.45 Uhr), die vor allem für Familien den Besuch beim Spiel unattraktiv machen. Außerdem wurden der Gegner, das Wetter und die Übersättigung der Fans als Gründe aufgeführt, warum die Resonanz so gering ist. „Ob die Zuschauer ins Stadion kommen, hängt vor allem davon ab, ob wir sexy spielen oder nicht sexy“, sagte Joshua Kimmich (24).

Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass die DFB-Elf derzeit auf viele Fußball-Anhänger so unnahbar wirkt. Das Fan-Haus und der Info-Stand des FPMG Supporters Club hinter der Nordkurve bleiben beispielsweise am Samstag aus Protest geschlossen.

Mönchengladbach bei WM 2006 und EM 2024 nicht dabei

„Die Fanszene Mönchengladbach ist nicht gewillt, die Machenschaften beim DFB sowie den Kommerz rund um unsere Nationalmannschaft mitzutragen“, heißt es in der Begründung des Vorstands. „Künstliche Konstrukte wie etwa die Umbenennung in „Die Mannschaft“ oder die Zwangsmitgliedschaft im sogenannten „Fanclub Nationalmannschaft“, um Eintrittskarten zu erhalten, stoßen langjährige Fans vor den Kopf. Mit Verband und Nationalmannschaft in der derzeitigen Prägung wollen wir nichts zu tun haben“, heißt es weiter.

Zudem stört sich der Supporters Club daran, dass der Standort bei den großen Turnieren WM 2006 und EM 2024 nicht berücksichtigt wurde. Es sei „eine Farce, Borussia und die Stadt Mönchengladbach als traditionsreichen Fußballstandort bei der Vergabe von Topspielen sowie als Spielstätte bei Europa- und Weltmeisterschaften trotz bester Voraussetzungen schlicht zu ignorieren.“