Coronavirus-Alarm Experte: Gladbach-Kracher gegen BVB sollte nicht stattfinden
Mönchengladbach - Der Chef-Virologe der Berliner Charité ist wegen der zahlreichen Coronavirus-Fälle im Kreis Heinsberg bei Mönchengladbach für die Absage von Bundesligaspielen in der Region.
Virologe: Müsste gestoppt werden
„Volle Stadien mit Zehntausenden von Fans– gerade in Gegenden wie dem vom Coronavirus jetzt stark betroffenen Rheinland – müssten aus medizinischer Sicht eigentlich gestoppt werden“, sagte Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Das Stadion von Borussia Mönchengladbach liegt keine zehn Kilometer vom Kreis Heinsberg entfernt, der bundesweit am stärksten vom Coronavirus betroffen ist. Die Behörden hatten dennoch entschieden, dass das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr) stattfinden kann.
Auch der Heinsberger Landrat Stephan Pusch (CDU) äußerte sich in einer Videobotschaft am Freitagmorgen verwundert über diese Entscheidung in der Nachbarstadt. Während im Kreis Heinsberg noch mindestens bis zum Ende der kommenden Woche alle Schulen und Kitas geschlossen bleiben müssten, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu verhindern, finde wenige Kilometer weiter eine solche Großveranstaltung statt. „
Ich würde mir natürlich wünschen, dass man das mal näher erklärt“, sagte Pusch. „Beispielsweise, welche Risikoabwägung dem zugrunde liegt, warum man davon ausgeht, dass vielleicht die Ansteckungsgefahr geringer ist als üblich.“ Eine solche Erklärung der Behörden in Mönchengladbach vermisse er.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach keinen Grund für eine Absage des Bundesliga-Spitzenspiels sehe. (dpa/AM)