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Dank sechs MachernGladbach stellt sich kerngesund der Pandemie

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Patrick Herrmann tritt eine Ecke gegen den 1. FC Köln im leeren Borussia-Park.

Mönchengladbach – Präsident Rolf Königs (78). Die Vizepräsidenten Siegfried Söllner (77) und Rainer Bonhof (67). Präsidiumsmitglied Hans Meyer (77). Geschäftsführer Stephan Schippers (52). Sportdirektor Max Eberl (46). Das sind die Namen der Entscheider und Macher bei Borussia Mönchengladbach, die in Zeiten der Coronavirus-Pandemie so gut es geht den VfL-Dampfer auf Kurs halten.

Sechs Bosse, vereint in einer heiklen Mission: Den Bundesliga-Standort Mönchengladbach sichern.

Loch in Borussia-Kasse wird immer größer

Durch das Ausbleiben von TV-Geldern, Zuschauereinnahmen, Sponsoren-Ausschüttungen, Einbußen im Merchandising oder im Catering wird derzeit ein stetig größer werdendes Loch in die Borussia-Kasse gerissen. Mit Verlusten im zweistelligen Millionen-Bereich darf bereits gerechnet werden. Um die fünf Millionen Euro dürfte das Kassen-Loch bereits locker angewachsen sein.

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Sportsbar, XXL-Fanshop, die Fohlen-Welt, der Fohlen-Campus, das Vier-Sterne-Hotel – alle diese Einrichtungen sind bis auf Weiteres im Borussia-Park geschlossen. Was euch bedeutet, dass keine lukrativen Firmentagungen und sonstige Veranstaltungen, die sich mittlerweile auf bis zu 1.000 im Jahr in den Businessbereichen der eigenen Arena summiert haben, durchgeführt werden können. Der Rubel rollt nicht mehr im Fohlenstall. Stillstand wegen des Corona-Ausnahmezustandes.

Borussia Mönchengladbach: Mitarbeiter schon in Kurzarbeit

Was dem Wirtschaftsunternehmen Borussia Mönchengladbach richtig wehtut. Mitarbeiter sind bereits in Kurzarbeit. Profis und Bosse verzichten auf Teile ihre Gehälter.

Borussia Mönchengladbach stemmt sich gegen einen drohenden Kollaps. Schippers, der Herr der Zahlen beim VfL, sagt: „Ziel ist es, dass Borussia Mönchengladbach diese Corona-Krise übersteht. Ziel ist es, dass wir dies schaffen, ohne betriebsbedingte Kündigungen aussprechen zu müssen. Dafür werden wir alle gemeinsam hart arbeiten müssen.“

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Schippers macht deutlich: Ein kompletter Abbruch der Saison wegen des Coronavirus-Pandemie, sprich eine monatelange Spielpause, würde zahlreichen Klubs aus wirtschaftlicher Sicht die Insolvenz-Klinge an den Hals setzen. Bislang ist der Spielbetrieb bis Anfang April ausgesetzt, es dürfte allerdings noch mindestens bis in den Mai weitergehen mit der Pause.

Liga will die Saison zu Ende spielen

Schippers: „Um den größtmöglichen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden, gelten aktuell die Anstrengungen der Liga und aller Klubs dem Ziel, die laufende Saison zu Ende zu spielen, um uns TV-Einnahmen und Sponsorengelder zu sichern. Dies wird nur funktionieren, wenn es dazu ein allgemeines Bekenntnis und eine allgemeine Bereitschaft gibt. Die Bereitschaft, in dieser Lage auch ohne Zuschauer zu spielen, denn es ist nicht realistisch, darauf zu hoffen, dass in den nächsten Wochen Spiele mit Zuschauern möglich sind.“

Kurzum: Geisterspiele als Rettungsringe. Schippers sagt: „Wir alle sind derselben Meinung: Bundesliga-Fußball ohne Zuschauer ist nicht das, was wir uns wünschen. Aber für die nächsten Wochen und Monate müssen wir einsehen, dass nur eine Fortsetzung der Bundesligaspiele – ohne Zuschauer – das wirtschaftliche Überleben vieler Vereine ermöglichen dürfte.“

Borussia Mönchengladbach in Gesprächen mit den Sponsoren

Mit den Sponsoren ist Borussia bemüht, kreative Lösungen für die kommenden Wochen und Monate in Zeiten der Pandemie zu finden. Schippers: „Wir werden versuchen, unseren Partnern Möglichkeiten zu eröffnen, Werbeleistungen, die ausgefallen sind oder vielleicht demnächst ausfallen, zu kompensieren. In der Hoffnung, auf diese Weise Rückforderungen zu vermeiden. Es gibt aber auch Sponsoren, die von sich aus Unterstützung in dieser Situation zusagen.“

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Nach EXPRESS-Informationen nimmt diese Solidarität – man muss es so klar formulieren – inzwischen Maße an, die so nicht unbedingt erwartet hätten werden können. Eine ganze Region steht zu seinem Bundesligisten – und das nicht nur am Niederrhein. Immer mehr Unternehmen helfen. Und auch Abertausende Fans sind solidarisch, verzichten auf Ticket-Rückerstattungen für das Geisterderby (2:1) gegen den Erzrivalen 1. FC Köln.

Borussia Mönchengladbach im Alarmzustand

Dennoch: Um sich an dieser Stelle bewusst aus dem US-Militär-Sprachgebrauch zu bedienen. Borussia hat längst die DEFCON-Stufe 1 ausgerufen. Bedeutet: Der VfL befindet sich im maximalen Alarmzustand. Und es sind diese sechs Namen – Königs, Söllner, Bonhof, Meyer, Schippers, Eberl – die bei der Basis des Klubs in Zeiten der Vollkrise auch für eine gewisse Zuversicht, für ein „Gemeinsam schaffen wir das!“ stehen.

Warum? Nun, Gladbachs Macher haben der Borussia in den vergangenen 20 Jahren ein grundsolides wirtschaftliches Fundament gegossen. Der Klub hat keine Verbindlichkeiten im operativen Geschäft, hat keine Rechte verkauft, ist Großgrundbesitzer (20,9 Hektar), besitzt mehrere Immobilien (Stadion, Hotel, Internat, Jugend-Campus, Trainings-Gelände, etc.). Und: Der Klub hat seine laufenden Kredite (Neubau „8 Grad“, Arena) so aufgestellt, dass diese ihm jederzeit noch Luft zum Atmen lassen. Folge: Borussias Eigenkapitalquote liegt nach EXPRESS-Recherchen bei 44,7 Prozent.

Borussia Mönchengladbach ist abgesichert

Erwirtschaftet aus Eigenmitteln und ohne Investor. Das ist ein Top-Wert, den nur wenige weitere Bundesligisten aufweisen können. Was heißt das? Dass Gladbach rund 100 Millionen Euro Eigenkapital aufweist, bedeutet nicht, dass dieses Geld für schlechte Zeiten in der Kasse liegt. Vielmehr ist der VfL Borussia absolut kreditwürdig, sprich jederzeit in der Lage, ein eventuell erforderliches Krisen-Darlehen von stattlichen Ausmaßen bei Banken zu bekommen.

Nicht nur das: Borussia hat noch stille Reserven. Die stecken im Kader von Trainer Marco Rose (43). Rund 312 Millionen Euro sind die Profi-Spieler in Summe wert. Stars wie Denis Zakaria (23) oder Marcus Thuram (22) würden bei einem Verkauf jeweils, selbst in Post-Corona-Zeiten, um die 40 bis 50 Millionen Euro einbringen. Das haben Gladbach-externe Transfermarkt-Insider EXPRESS bereits auf entsprechende Nachfrage zu verstehen gegeben. Auch wenn die Preise auf den internationalen Märkten wegen Corona alsbald eher zunächst sinken dürften.

Borussia Mönchengladbach stellt sich kerngesund der Pandemie

Bleibt abschließend festzuhalten: Gladbach stellt sich als kerngesunder Verein einer Killer-Virus-Pandemie. Das ist das Werk der Entscheider und Macher um Königs, Söllner, Bonhof, Meyer, Schippers, Eberl.

Genau das darf Mitarbeiter und Anhänger des VfL Borussia in Zeiten von bundesweiten Kontaktsperren und „Daheim-Bleiben“-Anordnungen mit einer gewissen Portion Zuversicht den kommenden Wochen und Monaten entgegenblicken lassen.