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Rose hat Gladbach-Talent im Blick„Alles, was ich kann, habe ich bei Borussia gelernt“

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Conor Noß stand unter Marco Rose bereits viermal im Kader von Borussia Mönchengladbach.

Mönchengladbach – Conor Noß (19) durfte in dieser Saison unter Chefcoach Marco Rose (43) schon Profi-Luft schnuppern. Seit seinem achten Lebensjahr trägt der Deutsch-Ire das Borussia-Trikot.

Im EXPRESS-Interview berichtet Noß, der zur nächsten Saison fest in die U23 aufrücken wird, von seinen ersten Erfahrungen bei den Profis, von Roses Feedback und seinem Traum vom Pflichtspiel-Debüt.

Conor Noß, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?

Alles zum Thema Marco Rose

Meiner Familie und mir geht es gut, wir sind alle wohlauf. Zurzeit sind wir alle viel zu Hause. Dadurch verbringen wir momentan sehr viel Zeit zusammen – das ist ein positiver Effekt der aktuellen Situation.

Conor Noß besitzt die irische Staatsbürgerschaft

Was bei Ihnen sofort auffällt: Sie sind in Düsseldorf geboren, besitzen aber die irische Staatsbürgerschaft. Woher aus Ihrer Familie stammen diese Wurzeln genau?

Meine Mutter ist Irin, sie kommt ursprünglich aus Dublin. Im Alter von 18 Jahren ist sie nach Deutschland gekommen und hat hier meinen Vater kennengelernt. Sie sind dann gemeinsam in Deutschland geblieben und dadurch bin ich in Düsseldorf geboren. Ein Großteil unserer Familie lebt immer noch in Irland – meine Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen. Deswegen bin ich auch regelmäßig dort und besuche sie.

Seit zwei Monaten stellt die Corona-Krise auch die Fußball-Welt auf den Kopf. Wie sieht Ihr Trainingsalltag momentan aus?

Die meiste Zeit verbringe ich natürlich zu Hause. Ich erledige nur das Nötigste und gehe sonst nicht viel raus. Vom Verein haben wir Trainingspläne bekommen. Wir müssen jeden Tag Läufe und Krafttraining absolvieren. Das ist aber natürlich nicht mit Mannschaftstraining zu vergleichen.

Einige Borussen-Fans dürften Sie bereits kennen. In der Sommer-Vorbereitung kamen Sie im Testspiel gegen Athletic Bilbao zum Einsatz. Im vergangenen Oktober wurden Sie von Chefcoach Marco Rose viermal in den Profi-Kader berufen. Erinnern Sie sich noch an die Situation, als der Trainer gesagt hat, dass Sie mit zum Europa-League-Spiel nach Istanbul fliegen dürfen?

Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Deswegen war ich im ersten Moment sehr überrascht, habe mich dann aber riesig gefreut und war einfach nur glücklich. Alle vier Spiele waren für mich eine super Erfahrung. Ganz besonders daran war auch, dass ich in drei verschiedenen Wettbewerben im Kader stand: in der Europa League in Istanbul und in Rom, in der Bundesliga gegen Augsburg und im DFB-Pokal in Dortmund. Es waren alles coole Spiele. Und es war toll, auch in einem Heimspiel im Kader zu sein.

Wie groß war die Anspannung, als Sie das erste Mal die Atmosphäre im Borussia-Park gespürt haben?

Das Heimspiel gegen Augsburg vor den eigenen Fans war natürlich ganz besonders für mich, dadurch war meine Anspannung aber auch groß. Die Stimmung im Stadion war großartig, weil wir das Spiel ja auch noch 5:1 gewonnen haben. Aber auch in Rom waren viele Borussia-Fans dabei, sie haben gesungen und auch viel Stimmung gemacht. Das war schon ein tolles Gefühl, sich dort auf dem Platz warm zu machen.

Conor Noß: „Professionalität hat mich sehr beeindruckt“

Welches Feedback haben Sie von Marco Rose bekommen?

Der Trainer hat mir immer gesagt, dass ich alles mitnehmen soll, dass ich für meine persönliche Entwicklung alles aufsaugen soll und dass ich mir von den anderen Spielern viel abschauen kann. Er hat aber auch gesagt, dass ich diese Momente einfach genießen soll. Es waren richtig tolle Erfahrungen.

Von wem haben Sie sich im Training mit den Profis am meisten abschauen können?

Die Professionalität der Spieler hat mich sehr beeindruckt. Jeder will immer seine bestmögliche Leistung abrufen und immer besser sein als am Tag zuvor. Die Spieler der Profimannschaft geben sich mit ihren Leistungen nie zufrieden. Abgesehen von der Einstellung der Spieler habe ich versucht, mir viel von ihrem situationsbedingten Verhalten abzuschauen. Ich habe versucht, zu schauen, wie sie sich in bestimmten Spielsituationen verhalten, und bestimmte Dinge umsetzen. Grundsätzlich versuche ich, mir von jedem Spieler die Stärken abzuschauen.

Waren Sie enttäuscht, dass es noch nicht mit dem Pflichtspiel-Debüt bei den Profis geklappt hat?

Gegen Augsburg habe ich mir schon leichte Hoffnungen gemacht, eingewechselt zu werden. Charalambos Makridis aus der U23 und ich saßen beide auf der Bank und haben darüber gesprochen, dass der Trainer in diesem Spiel vielleicht einem jungen Spieler die Chance geben könnte, da wir zur Pause ja schon 4:0 geführt haben. Dann haben sich aber Stefan Lainer und Matthias Ginter verletzt und es mussten zwei Verteidiger eingewechselt werden. Natürlich hätte ich gern schon mal für die Profis gespielt, aber ich mache mir in dieser Hinsicht auch keinen Stress. Ich versuche einfach, mich in jedem Training anzubieten und hoffe, dass ich irgendwann mein Debüt für die Profis geben darf.

In dieser Saison haben Sie sowohl in der U19 als auch in der U23 gespielt. Dabei wurden Sie in der Offensive auf fast allen Positionen eingesetzt. Sie können allerdings auch in der Zentrale spielen. Wo fühlen Sie sich besonders wohl?

Am liebsten spiele ich im zentralen Mittelfeld mit offensiver Ausrichtung – also als Achter oder Zehner. Aber auch auf der Sechs fühle ich mich wohl. Letztendlich bin ich sehr flexibel und spiele auf jeder Position, auf der mich der Trainer einsetzt.

Wo sehen Sie Ihre Stärken auf dem Feld?

Ich denke, dass mich vor allem meine Spielintelligenz und Technik auszeichnen. Zudem kann ich den entscheidenden Pass spielen und habe ein gutes Dribbling. Außerdem bin ich beidfüßig, was sicher von Vorteil ist.

Conor Noß über die Unterschiede zwischen der U19 und der U23

Zur nächsten Saison rücken Sie endgültig zur U23 auf. Gerade geht Ihnen und Ihren Mannschaftskollegen wertvolle Entwicklungszeit verloren. Wie gehen Sie mit dieser schwierigen Situation um?

Die aktuelle Situation hat so noch niemand erlebt und ist für jeden schwierig. Aber ich denke, es ist einfach momentan wichtig, dass wir unsere Trainingspläne gut abarbeiten, um auf einem hohen Fitnesslevel zu sein, wenn irgendwann wieder Fußball gespielt werden darf. Fußballerisch kommen wir dann auch schnell wieder auf ein Niveau, auf dem wir aufbauen können, denke ich. Ich bin aber auch froh, dass ich den Schritt in die U23 schon gemacht habe und dort schon Erfahrungen sammeln konnte. Denn dieser Schritt von der U19 in den Seniorenbereich ist groß. Es ist etwas ganz anderes, in der U23 zu spielen, weil es richtiger Männersport ist. Vielleicht kann ich den anderen Spielern, die jetzt ebenfalls in die U23 aufrücken, sogar etwas helfen.

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Sie spielen seit 2009 für Borussia. Im Dezember haben Sie Ihren Vertrag verlängert. Wie groß ist der Traum, irgendwann einen Profi-Vertrag zu unterschreiben?

Ich spiele bei Borussia, seit ich acht Jahre alt bin. Fußballerisch bin ich in Gladbach aufgewachsen und alles, was ich jetzt kann, habe ich bei Borussia gelernt. Deswegen würde es mich natürlich sehr freuen, wenn ich in Gladbach den Sprung in den Profibereich schaffen würde. Ich bin schon so lange hier und fühle mich in diesem Verein sehr wohl – es ist daher eine Herzenssache für mich.