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Von Jannik Sorgatz

Borussia-Hinrundenzeugnis Mit diesem Platz eins hätte vor der Saison keiner gerechnet

Ein besonderes Bild der Hinrunde: Patrick Herrmann und Marco Rose nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln.

Ein besonderes Bild der Hinrunde: Patrick Herrmann und Marco Rose nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln.

Mönchengladbach - Patrick Herrmann (28) hat einen enormen Anlauf genommen, um sich an die Spitze zu setzen. Mit einem Schnitt von 2,45 führt er das GladbachLIVE-Hinrundenzeugnis an. Sechs Pflichtspieltore erzielte „Flaco“, traf alle 168 Minuten – das schaffte keiner seiner Kollegen. Was für ein Comeback!

Patrick Herrmann wollte da sein für Borussia Mönchengladbach

Denn gleich mehrmals war Herrmann in den vergangenen anderthalb Jahren auf dem Abstellgleis gelandet. Schon im Sommer 2018 gab ihm Trainer Dieter Hecking (55) zu verstehen, dass es mit Einsätzen schwierig werden könnte.

„Danach musste ich mich gedanklich mit einem Wechsel beschäftigen, auch wenn ich es nicht wollte“, erinnerte sich „Flaco“ im GladbachLIVE-Interview. „Ich habe für mich entschieden, dass ich – egal, wie die Prognose ist – versuche, mich durchzubeißen und Gas zu geben. Ich wollte zeigen, dass ich da bin für Borussia und die Mannschaft.“

Voll da für den Klub war er im Frühjahr 2019 in der schwierigen Phase, nachdem verkündet worden war, dass Hecking zur neuen Saison von Marco Rose (43) abgelöst wird. Zur Belohnung gab es einen neuen Vertrag bis 2022, natürlich hatte sich Manager Max Eberl (46) eng mit Rose abgesprochen. „Als neuer Trainer kann es einem helfen, wenn man solche Jungs im Rücken hat“, sagte der mal über die Langzeit-Borussen im Kader. Doch erneut musste Herrmann warten und geduldig bleiben.

Die ersten Einsatzminuten gab es im Derby gegen den 1. FC Köln am vierten Spieltag. Rose erzählte, dass er in jener Woche erstmals „ein Flackern in den Augen“ von Herrmann gesehen hätte. Was beim Coach die Frage aufwarf: Warum haut sich Borussias Eigengewächs nicht jede Woche rein, als stehe ein Derby an? Das Bild der beiden, wie sie sich nach dem 1:0-Erfolg innig umarmen, gehört zu den emotionalsten Motiven der Hinrunde.

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Jenes Vier-Augen-Gespräch zwischen Trainer und Spieler wurde zur Initialzündung. Am siebten Spieltag gegen den FC Augsburg steuerte Herrmann zwei Tore und eine Vorlage zum Sturm an die Tabellenspitze bei. Drei Tage vorher hatte er bei Basaksehir in Istanbul für das Last-Minute-Remis gesorgt. „Es tut gut, zu merken: Man kann es noch“, sagte der gebürtige Saarländer.

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Die Fans holten ihn zum Feiern auf den Zaun, Herrmann zierte sich erst, genoss den Moment dann aber in vollen Zügen. Beinahe vier Leidensjahre – gesundheitlich wie sportlich – nahmen spätestens an jenem 6. Oktober ein Ende. Für die Leistung gegen Augsburg gab es die GladbachLIVE-Note eins. Beim 3:1 gegen Werder Bremen sollte Herrmann noch einmal die Bestnote absahnen. Lediglich zweimal kam er nicht über ein „ausreichend“ hinaus.

Nachdem Herrmann in den ersten neun Pflichtspiel nur einmal in der Startelf gestanden hatte, durfte er ab Anfang Oktober in zehn von 16 Partien beginnen. Und er lieferte so zuverlässig ab, dass er mehrere Wochen auf die Einstellung eines Bundesliga-Rekordes warten musste.

Das sind Borussias Rekordspieler:

  • Berti Vogts 528 Einsätze
  • Uwe Kamps 518 Einsätze
  • Herbert Wimmer 460 Einsätze
  • Wolfgang Kleff 421 Einsätze
  • Jupp Heynckes 407 Einsätze
  • Hans-Günter Bruns 402 Einsätze
  • Christian Hochstätter 391 Einsätze
  • Günter Netzer 349 Einsätze
  • Hans-Jörg Criens 344 Einsätze
  • Ewald Lienen 324 Einsätze
  • Wilfried Hannes 323 Einsätze
  • Christian Kulik 321 Einsätze
  • Rainer Bonhof 319 Einsätze
  • Patrick Herrmann 317 Einsätze

Kurz vor Weihnachten gegen den SC Paderborn wurde Herrmann zum 140. Mal in der Bundesliga ausgewechselt, zog mit dem Ex-Schalker Halil Altintop gleich. Zuvor hatte er erstmals vier Spiele in Folge über 90 Minuten absolviert.

Patrick Herrmann und Sandra freuten sich über Baby Leonard

Und dann das noch: Am 8. November wurde Herrmann zum ersten Mal Vater. Sohn Leonard erblickte gesund das Licht der Welt. Aus privater Sicht dürfte es damit für die Hinrunde sogar eine glatte Eins geben.