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Von Achim Müller , Hannah Gobrecht

Aufregung um Videoassistenten DFB gibt Fehler bei Gladbacher Gegentor zu

Gladbachs Torwart Yann Sommer konnte die Wolfsburger Führung durch Xaver Schlager nicht mehr verhindern.

Gladbachs Torwart Yann Sommer konnte die Wolfsburger Führung durch Xaver Schlager nicht mehr verhindern.

Wolfsburg - Mal wieder gibt es Wirbel um den Videoassistenten (VAR) in Köln!

Dieser hatte, wie der DFB am Tag nach der Partie mitteilte, zwar die 1:0-Führung der Wolfsburger gegen Borussia Mönchengladbach gecheckt, doch offenbar die falsche Entscheidung getroffen.

Hintergrund: Beim Schuss von Xaver Schlager stand Joao Victor im Abseits und im Blickfeld von Fohlen-Keeper Yann Sommer. Schiedsrichter Felix Brych und seine Assistenten hatten dies allerdings nicht bemerkt. Und vom Videoassistenten auch keine Hilfestellung bekommen.

DFB erläutert Vorgehen im Kölner Keller

Der DFB und Dr. Jochen Drees, Projektleiter für den Bereich des Videoassistenten, haben das Vorgehen im Kölner Keller erläutert. Dort wird nämlich automatisch jeder Treffer überprüft, egal, ob der Schiedsrichter dies einfordert oder nicht.

Doch die Überprüfung des Wolfsburger Tores hatte sich schnell erledigt, da die Abseitsposition gar nicht erst genauer hinterfragt worden war.

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Drees: „Da der Video-Assistent Zweifel an einer den Torwart beeinträchtigenden Sichtbehinderung hatte und die Bewertung des Schiedsrichter-Teams auf dem Platz, die Torerzielung als korrekt anzusehen, als nicht falsch einschätzte, war der Einsatz der verfügbaren kalibrierten Linien, um die genaue Position des Wolfsburger Spielers zu ermitteln, nicht notwendig. Diese wären nur dann zum Einsatz gekommen, wenn die einleitende Frage der Sichtbehinderung vom Video-Assistenten bejaht worden wäre.“

Schiedsrichter Felix Brych hätte sich Szene auf dem Feld anschauen müssen

Drees weiter: „Nach unserer fachlichen Analyse der Szene wäre die Sichtbehinderung des Gladbacher Torwarts nach den vorliegenden TV-Bildern eher zu bejahen. Dementsprechend wäre die Empfehlung eines On-Field-Reviews an den Schiedsrichter richtig gewesen, so dass dieser nochmals eine eigene Einschätzung und Bewertung hätte vornehmen können.“

Fakt ist: Schiedsrichter Dr. Felix Brych hatte auf dem Platz erst gar nicht die Chance erhalten, die mögliche Sichtbehinderung zu bewerten.

Hätte er diese als entscheidenden Nachteil für Gladbachs Torwart Yann Sommer gesehen, wäre die 1:0-Führung womöglich aberkannt worden.

Marco Rose möchte sich auch mit etwas Abstand nicht äußern

„Von mir gibt es dazu weiter keinen Kommentar. Auch am Tag danach nicht“, sagte Gladbach-Trainer Marco Rose (43) am Montag nach der Mitteilung des DFB auf Nachfrage.

Auch unmittelbar nach der Last-Minute-Pleite (1:2) in Wolfsburg hatte er schon merklich keinen Bock, sich öffentlich zum Thema zu äußern. „Ich möchte keine Strafe riskieren“, hatte Rose bereits nach Abpfiff gesagt.

Jonas Hofmann verärgert über Videoassistenten

Gladbachs Mittelfeldspieler Jonas Hofmann hatte nach der Extrem-Bitter-Pleite und wegen dieser Szene einen ziemlichen Hals.

„Ich muss aufpassen, was ich zum Thema Videoassistenten sage, sonst werde ich noch aggressiv. Ich verstehe es einfach nicht mehr. Wie ist es inzwischen möglich, dass so etwas noch übersehen werden kann? Ich kann es nicht begreifen.“

Yann Sommer: Können auch über das 2:1 diskutieren

Schlussmann Yann Sommer: „Wir können es jetzt nicht mehr ändern. Wir müssen das jetzt schlucken, es ist so entschieden worden. Wenn das so vom Schiedsrichter und in Köln entschieden worden ist, müssen wir das akzeptieren. Da müssen wir jetzt den Kopf nach oben nehmen. Aus meiner Sicht kann man nicht nur über das erste Wolfsburger Tor diskutieren, sondern auch über das 2:1. Da habe ich zuvor ein hohes Bein von Weghorst gesehen, aber es bringt jetzt nichts. Ich finde, das mit dem Videoassistenten ist eine gute Lösung, die machen oft einen guten Job, aber wenn man es im Nachhinein sieht, dann könnte man es checken.“

Als gute Verlierer präsentierten sich die Borussen trotz des Schiri-Blackouts. Sommer: „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt und kaum noch Entlastungsaktionen hinbekommen.“ Folge: Gladbach ist drei Tage nach dem bitteren Europapokal- Aus nun auch von Platz eins in der Bundesliga gestürzt.