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Von Achim Müller , Jannik Sorgatz

„Ein lebensfroher Mensch“ Gladbachs Strahlemann erinnert Kollegen an einen Weltstar

Marcus Thuram überzeugt in der Bundesliga auf Anhieb als „Rookie“.

Marcus Thuram überzeugt in der Bundesliga auf Anhieb als „Rookie“.

Mönchengladbach - Seit Wochen prägen die Jubel-Szenen von Marcus Thuram (22), der gerne tanzend mit der Eckfahne in der Hand vor dem Borussen-Block feiert, den immer noch sensationellen Gipfel-Aufenthalt der Gladbacher. So auch beim jüngsten Dreier-Streich (2:1) in Leverkusen

Marcus Thuram wie Pierre-Emerick Aubameyang?

Seinen Kollegen Matthias Ginter (25) erinnert Thuram mit seiner gesamten Art an Premier-League-Star Pierre Emerick-Aubameyang (30), früher Ginters Mitspieler beim BVB: „Er ist einfach ein lebensfroher Mensch ist, so aufgedreht, lacht immer. Mit ihm in der Kabine ist es so witzig“, erzählt Ginter im Podcast „kicker meets DAZN“.

Borussias Abwehrchef ist begeistert vom Franzosen Thuram, der im Sommer von Erstliga-Absteiger Guingamp gekommen ist: „Ich kannte ihn vorher nicht. Aber man hat schnell gemerkt, dass er ein typischer Gladbach-Transfer ist. Zehn Millionen sind heutzutage nicht mehr die höchste Summe. Er ist wahnsinnig komplett als Spieler: Hat einen super Abschluss, kann Tore vorbereiten, er ist groß und schnell, hat einen guten Körper, kann gut Bälle halten. Er kann viel, wenn nicht sogar alles, und hat großes Potenzial, um sich zu entwickeln. Er ist noch sehr, sehr jung.“

Thuram sorgt bei Borussia nicht nur nach Spielende für die Show-Elemente. Sondern zählt seit Wochen auch während der Fohlen-Auftritte zu den großen Hinguckern.

Marcus Thuram führt die Bundesliga an

Thuram (Spitzname „Tikus“) ist eine Offensiv-Waffe. Stark im Eins-gegen-eins. Schnell, wendig, dynamisch, ballsicher, abschlussstark – bei einer Körpergröße von 1,92 Meter. Eine Maschine eben. Der Faktencheck zeigt: „Tikus“ ist mit sieben Pflichtspieltoren Top-Torschütze der Fohlen.

In Leverkusen bereitete Thuram, Sohn des französischen Ausnahmespielers Lilian Thuram (47), die Führung durch Oscar Wendt (34) vor. Beim 2:1 stand Thuram nach Vorarbeit von Patrick Herrmann (28) genau da, wo ein Stürmer zur Stelle sein muss und knipste zum Sieg. Thuram – so heißt Borussias aktuelle Spitzenreiter-Garantie.

Zur Geschichte gehört auch: Mit den verletzten Alassane Plea (26) und Breel Embolo (22) fehlen Thuram aktuell die Top-Stürmer neben sich in der Offensive. Hindert „Tikus“ nicht daran, mit den Kollegen Herrmann, Stindl, Neuhaus oder Hofmann für mächtig Dampf zu sorgen. Doch vor dem Spiel gegen die AS Rom am Donnerstag zittert Borussia um seinen Einsatz. Trainer Marco Rose: „Sein Knie zeigt Überlastungserscheinungen. Da müssen wir aufpassen. Er ist ein langer und schlaksiger Typ, aber das sollten wir bis Donnerstag hinbekommen.“

So auffällig Thuram auf dem Platz derzeit ist, so zurückhaltend gibt er sich seit Wochen abseits des Rampenlichtes. „Ich möchte nicht sprechen“, sagt er immer wieder. Vom Verein hat Thuram nach GladbachLIVE-Informationen allerdings keinen Maulkorb verpasst bekommen. Was für die Fans zählt, sind eh die Taten auf dem Platz.

In den kommenden Duellen in der Europa League gegen AS Rom (Donnerstag) und Werder Bremen (Sonntag) hoffen sie, erneut mit Thuram den Eckfahnen-Jubel zelebrieren zu können. Der Angreifer hat zwar Probleme im linken Knie, es soll nach unseren Infos jedoch keine schlimmere Blessur sein.

Max Eberl freut sich über Qualitäten von Marcus Thuram

Trainer Marco Rose (43): „Ich sage ihm vor allem, dass er jede Behandlung beim Physiotherapeuten nutzen, sich gut ernähren und anständig schlafen soll. Der Rest ist gerade fast ein Selbstläufer.“

Manager Max Eberl (46): „Marcus ist ein sehr offener Typ, der unglaublich wissbegierig ist. Wir haben mit ihm, aber auch mit Breel Embolo, Stefan Lainer oder Ramy Bensebaini, Spieler bekommen, die einen gewissen Einsatz und Willen auf dem Platz in ihrem Naturell haben. Marcus ist, seit er bei uns ist, wichtig für uns. Er lernt von Woche zu Woche dazu und was der Trainer will. Er bringt dann seine Qualitäten, dieses Robuste mit ein, ebenso den Ball zu behaupten, Tore zu schießen oder auch vorzubereiten, dazu kann er auch mal den Ballschlepper machen. Diese Kombination tut uns gut.“

Erst im vergangenen Sommer holte Eberl Thuram für neun Millionen Euro von EA Guingamp (Absteiger in Frankreich) an den Niederrhein. Bislang ein Volltreffer-Transfer. Macht „Tikus“ so weiter, dürfte sein Marktwert, wie im Falle eines Denis Zakaria (22), in absehbarerer Zeit um ein Vielfaches steigen. Und, wie bereits im Falle Zakaria geschehen, dürften die europäischen Top-Klubs auf Thuram aufmerksam werden.