BVB-PanikZorc zerlegt Dortmund-Profis und trifft Trainer-Entscheidung

Terzic-BMG

Trainer Edin Terzic konnte bisher den Abwärtstrend bei Borussia Dortmund nicht verhindern. Mit dem BVB verlor er in Gladbach mit 2:4.

Dortmund – Nur einen Punkt aus drei Spielen geholt, zehn Punkte Rückstand auf den FC Bayern München und aus den Champions-League-Rängen gestürzt: Bei Borussia Dortmund geht nach der 2:4-Pleite bei Borussia Mönchengladbach am Freitag, 22. Januar, die Angst um.

  • Borussia Dortmund verliert bei Borussia Mönchengladbach
  • BVB hat Angst um die Champions-League-Qualifikation
  • Deutliche Worte von BVB-Sportdirektor Michael Zorc

„Ein Punkt ist natürlich zu wenig. Bei den Ansprüchen und der Qualität sind wir damit nicht zufrieden“, fasste Trainer Edin Terzic (38) die Gemütslage nach den letzten drei Spielen zusammen.

Auch der Nachfolger des entlassenen Lucien Favre (63) hat es nicht geschafft, den so erfolgsverwöhnten BVB zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Im Gegenteil, Terzic kann die Hochbegabten nicht mit Maloche kombinieren. So werden die Schwarz-Gelben knallhart bestraft.

Alles zum Thema Marco Reus

Torhüter Roman Bürki patzte vor dem 2:2 durch Nico Elvedi schwer. Bei den Kopfballtoren von Elvedi und Marcus Thuram stimmte die Zuordnung nicht. Beim 2:3 durch Ramy Bensebaini agierte die Abwehr zu zögerlich. Terzic nannte es „einfache und dumme Gegentore“.

Auch Sportdirektor Michael Zorc war sichtlich angefressen: „Wenn du drei Tore durch Standardsituationen fängst, wo du einfach nicht da bist, dann braucht man sich über das Ergebnis am Ende keine Gedanken zu machen. Das ist relativ einfach erzählt.“

Borussia Dortmund hat schon sieben Niederlagen kassiert

Der Ärger ist verständlich, die Sorgen mit Blick auf die Saisonziele wachsen. Sieben Niederlagen hat der Vizemeister bereits kassiert. Erstmals seit sechs Jahren liegt der BVB nach dem Rückrundenauftakt außerhalb der Champions-League-Plätze. Nach den Siegen von Frankfurt in Bielefeld und Wolfsburg in Leverkusen am Samstag (23. Januar) rutschte der BVB sogar komplett aus den Europapokal-Rängen.

Ohne Champions-League-Quali und mit starken Einbußen durch die Corona-Krise könnte es finanziell richtig hart für den BVB werden. Entsprechend gereizt und panisch ist man in der Führungsetage. Und die Spieler scheinen rat- und hilflos.

Marco Reus beklagte ebenfalls die „immer gleichen Fehler“. Wenn man das nicht abstelle, „wird es schwierig, ein Spiel zu gewinnen. Das stinkt gewaltig“, schimpfte der Kapitän, der selbst komplett außer Form ist und die Mannschaft auf dem Rasen nicht mitreißen kann.

Reus scheint sich viel zu sehr mit sich selbst zu beschäftigen. Beim 1:1 gegen den FSV Mainz verballerte der Nationalspieler einen Strafstoß.

Schon bei den Niederlagen gegen den 1. FC Köln und bei Union Berlin (beide 1:2) fielen bei Borussia Dortmund alle vier Gegentreffer nach Eckbällen des Gegners.

„Standardsituationen sind in Spielen auf Augenhöhe oft spielentscheidend. Das müssen wir schnellstmöglich in den Griff bekommen“, forderte Terzic.

Borussia Dortmund belohnt sich nicht mit Punkten

Aber wie? Die hochveranlagte Mannschaft bringt sich immer wieder um die Früchte ihrer Arbeit. „Es ist sehr schade, wenn man offensiv eine sehr gute Partie abliefert, sich aber defensiv nicht belohnt“, meinte der Coach bei DAZN.

„Das ist für den Kopf natürlich extrem schwer“, merkte Reus an. Es mangelt an Konstanz, selbst in einem einzelnen Spiel sind die Leistungsschwankungen teils unerklärlich.

So drehte der BVB im Borussia-Park dank seiner individuellen Klasse die Begegnung zwischenzeitlich durch zwei Treffer der eiskalten Tormaschine Erling Haaland. Doch am Ende stand die erste Niederlage gegen den Lieblingsgegner nach zwölf Pflichtspielsiegen in Folge.

Die letzten vagen Titelträume sind damit eigentlich schon geplatzt. Jetzt gilt es den GAU zu verhindern und in die Königsklasse einzuziehen. Der derzeitige Tabellenstand sei eine Momentaufnahme, die für jeden Borussen nicht so schön ist.

Edin Terzic steht nicht zur Debatte

Jedoch einer steht nicht zur Debatte. Der Trainer! Zorc betonte: „Edin hat viele richtige Dinge angestoßen. Wir werden den Weg weiter mit ihm gehen. Die Champions-League-Qualifikation muss über allem stehen, bei jedem.“

Zugänge sind dafür im Winter aber nicht mehr geplant. „Wenn ich jetzt noch einen Spieler dazuhole und wieder zwei Tore durch Standards kassiere, ändert das doch nichts. Die Spieler, die wir haben, sind gut genug. Und die müssen wir in eine gute Verfassung bringen und erreichen, dass sie einfach weniger Fehler machen“, sagte Zorc

Julian Brandt beklagt zu leichte Gegentore

„Wir bekommen einfach zu leichte Gegentore“, sagte Nationalspieler Julian Brandt: „Das kann sich innerhalb von zwei, drei, vier Wochen wieder ändern. Nichtsdestotrotz müssen wir aufpassen, wir müssen punkten.“

Am kommenden Wochenende kommt der FC Augsburg zur  Borussia. Und beim Team von Heiko Herrlich setzte es in der Hinrunde den ersten Nackenschlag der Saison. Augsburg gewann am 26. September 2020 mit 2:0 gegen Dortmund. (fne/sid)