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BVB zieht die Reißleine!So erklärt Zorc den Favre-Rauswurf

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Nach der heftigen 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart trennt sich Borussia Dortmund von Trainer Lucien Favre.

von Uwe Bödeker (ubo)Michael Eham (eham)

Dortmund – Borussia Dortmund hat wohl auf die heftige 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart reagiert und sich von Trainer Lucien Favre (63) getrennt. Das bestätigte der BVB mittlerweile offiziell.

Die Trennung sei demnach in beiderseitigem Einvernehmen vonstatten gegangen. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (61) bedankte sich bei Favre für dessen „hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren“. Sowohl als Fachmann als auch als Mensch sei Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.

Sportdirektor Michael Zorc: „Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen.“

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Co-Trainer Edin Terzic übernimmt bis Jahresende

Bis zum Jahresende soll Edin Terzic (38) bei den Schwarz-Gelben übernehmen. Er fungierte bisher als Co-Trainer in Dortmund. Die Mannschaft soll im Laufe des Nachmittags informiert werden.

Für Lucien Favre ist die Bilanz beim BVB mit zwei Vize-Meisterschaften 2019 und 2020 und 68 Siegen aus 110 Spielen eigentlich keine schlechte. Er ist immer noch der BVB-Trainer mit dem besten Punkteschnitt in der Bundesliga (2,09).

Nur ein Sieg aus den vergangenen fünf Partien und die Niederlagen zu Hause gegen den 1. FC Köln, den FC Bayern und nun Stuttgart gaben aber letztlich den Ausschlag, sich von Favre zu trennen.

Lothar Matthäus und Didi Hamann zählten Favre an

Zuvor glaubte schon Lothar Matthäus (59) , dass Favre schon Weihnachten kein BVB-Trainer mehr ist, Didi Hamann sprach (47) von einem Offenbarungseid.

Es war ein denkwürdiges Debakel für Schwarz-Gelb! Borussia Dortmund kam am elften Bundesliga-Spieltag gegen den VfB Stuttgart heftig unter die Räder: Die Schwaben kochten desolate Dortmunder mit 5:1 ab.

Überragender Mann beim VfB: Silas Wamangituka (21), der nach seinem Respektlos-Tor am vergangenen Spieltag beim BVB einen Doppelpack schnürte.

Bundesliga: Borussia Dortmund geht gegen VfB Stuttgart unter

Das war in dieser Form definitiv nicht zu erwarten: Denn der VfB war zuvor stolze 13 Jahre bei Dortmund sieglos. Doch nachdem schon der 1. FC Köln seine Pleiten-Serie bei den Schwarz-Gelben beenden konnte, ließen sich auch die Schwaben nicht lumpen und spielten munter auf.

Das Team von BVB-Coach Lucien Favre stellte nach der Halbzeitpause (1:1) das Fußballspielen ein und fiel vor allem durch fehlendes Stellungsspiel in der Rückwärtsbewegung auf. Die Stuttgarter erwiesen sich als eiskalte Vollstrecker und bestraften jeden Fehler der Dortmunder Hintermannschaft.

Für Favre könnte es nun sehr ungemütlich werden: Die Dortmunder sind seit drei Liga-Spielen sieglos, fuhren dabei nur einen mageren Punkt ein.

Vor dem Spiel ploppte auf, dass Dortmund sich mit Favre im Januar zusammensetzen will, um über den Vertrag zu reden.

Lothar Matthäus und Didi Hamann zählten Lucien Favre an

Sky-Experte Lothar Matthäus sagte nach dem Spiel, dass es nun beim BVB schon früher eng für Favre wird: „Ich glaube, ab sofort denkt man darüber nach, ob es mit Favre in der Gegenwart weitergeht. Das war blamabel, da wird über den Trainer diskutiert. Borussia wird an Titeln gemessen und irgendwann ist das Fass voll, da wird es für Favre eng, Weihnachten noch Trainer von Borussia Dortmund zu sein.“

Sein Sky-Kollege Didi Hamann sagte: „Das war  eine mutlose, ideenlose, leidenschaftslos und zum Schluss auch hilflose Vorstellung. Ein echter Offenbarungseid. Ich habe schon zuvor gesagt, dass die Dortmunder zwar auf dem Papier gut dastehen, mit der Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League zum Beispiel, die Wahrheit ist aber eine andere. Die Luft für den Trainer wird sehr dünn, denn die Mannschaft hat in den letzten zwölf Monaten keine Fortschritte gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass ernsthaft über den Trainer diskutiert wird, weil es nach zwei so lustlosen Spielen wie gegen Köln und Stuttgart unglaublich schwer wird, mit dem Trainer weiterzumachen."

Für den VfB trafen Wamangituka (27., 53.), Philipp Förster (60.), Tanguy Coulibaly (63.) und Nicolas Gonzalez (90.). Das Tor für den BVB erzielte Giovanni Reyna in der 39. Spielminute.

Marco Reus kritisiert BVB-Defensive

Dass der VfB heute einen guten Job gemacht hat, weiß auch BVB-Kapitän Marco Reus (31).

„Stuttgart war uns heute in allen Belangen überlegen. Sie haben alles umgesetzt, was wir eigentlich umsetzen wollten. Wenn wir die Zweikämpfe nicht annehmen, laufen wir nur hinterher. Wir sind keine Mannschaft die gut verteidigen kann. Es war unterm Strich ein verdienter Sieg für Stuttgart und für uns sehr beschämend. Wir dürfen zu Hause nicht so auftreten. Wir müssen darüber sprechen, was jeder Einzelne vorhatte und, wie wir die letzten drei Spiele bestreiten wollen. Wenn wir sie so bestreiten, dann holen wir nichts mehr.“ (cw/ubo/eha)