„Meine Güte HSV“Weltmeister kommentiert Hamburger Peinlich-Pleite

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Khaled Narey, Manuel Wintzheimer und Aaron Hunt (v.l.n.r.) vom HSV konnten die Niederlage gegen den SV Sandhausen am 22. April auch nach dem Abpfiff nicht fassen.

Sandhausen – Peinlich, peinlicher, Hamburger SV: Die Hanseaten kassieren am Donnerstagabend (22. April) beim Kellerkind SV Sandhausen eine 1:2 (0:0)-Niederlage und erhielten einen heftigen Dämpfer im Kampf um den Aufstieg ins Oberhaus.

  • Der Hamburger SV blamiert sich beim SV Sandhausen
  • Der HSV droht erneut den Aufstieg zu verpassen
  • Für Sandhausen traf der ehemalige Kölner Daniel Keita-Ruel

Die Mannschaft von Daniel Thioune (46) bleibt zwar Tabellendritter in der Zweiten Liga, hat jetzt aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf. Und Holstein Kiel hat vier Zähler weniger auf dem Konto, aber noch drei Partien mehr auszutragen. Die Rückkehr in die erste Liga droht nach nur einem Remis aus drei Spielen erneut zu platzen.

Hamburger SV mit Rückschlag im Aufstiegsrennen in Sandhausen

„Wir haben in den ersten 60 Minuten nicht stattgefunden. Besonders in den Zweikämpfen. Das haben wir schon öfter gehabt. Deshalb war die Führung von Sandhausen verdient. Es ist sehr enttäuschend“, meinte HSV-Schlussmann Sven Ulreich (32). „Es ist eine Niederlage, die sehr weh tut. Aber wir werden nicht aufgeben und werden kämpfen bis zum Ende.“

Alles zum Thema Simon Terodde

Besonders die Art und Weise sollte den Fans große Sorgen bereiten. Der HSV fand keine spielerischen Mittel gegen die bravourös kämpfenden Gastgeber. Sandhausen dominierten die Begegnung, ein Unterschied von nun 22 Punkten war nicht zu erkennen.

Hamburger SV enttäuscht auf ganzer Linie

Die Gäste enttäuschten auf ganzer Linie und konnten sich kaum eine zwingende Torchance erarbeiten. Auch Torjäger Simon Terodde (33) war quasi unsichtbar in der Offensive, man sah den Ex-Kölner nur, als er sich in der ersten Halbzeit eine Gelbe Karte abholte.

In der Endphase bereitete Terodde zwar das Anschlusstor durch Manuel Wintzheimer (22) vor (76.), jedoch reichte der Treffer nicht, um die achte Pleite der Saison zu verhindern.

Die Hausherren dagegen, die durch den achten Saisonsieg wieder auf den Relegationsplatz kletterten und sich Hoffnung auf den Klassenerhalt machen können, zeigten, wie man in wichtigen Spielen zur Sache geht. Und das ohne Training aufgrund einer zweiwöchigen Corona-Pause inklusive Quarantäne.

Nachdem der SVS in Halbzeit eins mehrere Möglichkeiten verballerte, schaffte das Team von Gerhard Kleppinger (63) kurz nach dem Wechsel die Vorentscheidung. Unter kräftiger Hilfe des HSV. Gerade 20 Sekunden war der zweite Durchgang alt, als Stephan Ambrosius (22) ein kurioses Eigentor unterlief.

Daniel Keita-Ruel trifft für den SV Sandhausen

Nach einer Flanke des ehemaligen Fortuna-Köln-Wirbelwindes Julius Biada (28) wollte der Hamburger Abwehrspieler klären und köpfte den Ball im Flug unhaltbar ins eigene Tor. Der HSV taumelte und wurde ein zweites Mal kalt erwischt.

Und wieder war ein Ex-Kölner beteiligt. Daniel Keita-Ruel (31) vollendete am zweiten Pfosten per Flugkopfball zum 2:0 (52.) – es war der achte Saisontreffer des ehemaligen Stürmers aus der Südstadt. „Es war ein gelungener Angriff“, feixte der Torschütze.

Nach dem Anschluss durch Wintzheimer wurde es noch einmal spannend, doch Sandhausen kämpfte leidenschaftlich und rettete den knappen Vorsprung verdientermaßen über die Zeit.

Toni Kroos ohne Verständnis für HSV-Niederlage

Ein Ergebnis, das bei Fußball-Fans erneut für Fassungslosigkeit sorgt. Selbst Nationalspieler Toni Kroos (31) von Real Madrid konnte nicht umhin, die peinliche HSV-Pleite auf Twitter zu kommentieren: „Meine Güte HSV... ehrlich ...“, verlieh der Weltmeister von 2014 seinem Unverständnis Ausdruck.

Deutlich nüchterner kommentierte der HSV-Trainer das Geschehene: „Sandhausen wollte ihr Leben auf dem Platz lassen und hat es mehr gewollt. Wir haben erst begonnen, als das Spiel eigentlich schon gelaufen war“, kritisierte Thioune. „Wir haben kein Tempo gehabt und sind keine Herausforderung für den Gegner gewesen. Es war eine verdiente Niederlage. Wir sind auf die Bretter gegangen. Aber wir werden aufstehen. Uns sollte man nicht abschreiben.“

Ex-HSV-Profi Dennis Diekmeier (31) war dagegen glücklich über drei wichtige Punkte. „Uns haben schon viele abgeschrieben. Aber wir haben gesagt: Wir schaffen das! Die Quarantäne war ein Schock für uns alle“, gab der ehemalige Hamburger zu. „Ich wünsche dem HSV den Aufstieg. Ich kenne das Umfeld in Hamburg und weiß wie groß die Anspannung vor dem Spiel war, nachdem die Konkurrenz gepunktet hatte. Der Druck war bei den Spielern im Kopf.“ (fne)