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Bayern schwächeln in der LigaNach Pleite: Hansi Flick lässt seinen Frust raus

Goretzka-Frust

Das Bayern-Duo Leon Goretzka und Joshua Kimmich verlässt frustriert den Rasen des Borussia-Parks.

Mönchengladbach – Die zweite Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach in seiner märchenhaften Amtszeit mit dem Triple als Bayern-Trainer machte Hansi Flick (55) ratlos. Der Coach suchte nach der 2:3-Niederlage bei den Fohlen etwas verzweifelt nach Erklärungen für die schon skurril anmutende Flut von Gegentoren des Rekordmeisters.

„Man darf diese Fehler nicht machen“, stellte Flick fest und forderte wie schon in den vergangenen Wochen „mehr Konzentration in der Defensivarbeit“.

Bayern München kassierte schon 24 Gegentore in 15 Spielen

Trotz seiner überragenden Form musste Manuel Neuer den Ball schon 24-mal aus seinem Netz holen. Mehr Gegentore nach 15 Spielen hatten die Bayern zuletzt in der Saison 1981/82 (25) kassiert.

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Im Gegensatz zum Rekordmeister haben die Topteams wie RB Leipzig (9) oder Bayer Leverkusen (14) wesentlich weniger Treffer kassiert. Nur dank einer überragenden Offensive mit 46 Toren hinken die Bayern der Konkurrenz noch nicht hinterher.

Dementsprechend lautstark brüllte Nationaltorhüter Neuer, der in den vergangenen zehn Partien mindestens ein Gegentor kassierte, seinen Frust heraus, nach dem Abpfiff drosch er den Ball wutentbrannt weg. Seit Wochen wartet er darauf, endlich den Rekord von Oliver Kahn von 196 Zu-null-Spielen einzustellen.

„Wir werden daran arbeiten. Das ist die Aufgabe für uns Trainer, aber auch Aufgabe für die Mannschaft“, versprach Flick zwar, doch die dringend benötigten Lösungen sucht er derzeit vergeblich.

Nach der scheinbar beruhigenden Zwei-Tore-Führung durch Robert Lewandowski und Leon Goretzka schlichen sich immer mehr Nachlässigkeiten und Fehler ins Spiel des Serienmeisters ein. „Wir verlieren zweimal den Ball, wo wir ihn nicht verlieren dürfen und reagieren darauf nicht richtig. Wir haben den Gegner heute ganz klar dreimal eingeladen“, klagte Goretzka nach den Treffern durch Jonas Hofmann und Florian Neuhaus.

Bayern München verspielte 2:0-Führung

So verspielte der Titelverteidiger erstmals seit 2011 wieder eine komfortable 2:0-Führung in der Bundesliga. Damals drehte der 1. FC Köln gegen die Münchner die Partie.

Dabei half der FCB bei den Gegentoren einmal mehr kräftig mit. Beim ersten Gegentor spielte der formschwache Benjamin Pavard einen schlampigen Pass in Richtung Leroy Sané, vor dem Ausgleich verlor Joshua Kimmich den Ball und beim dritten patzte Niklas Süle.

Flick-BMG

Trainer Hansi Flick kassierte mit dem FC Bayern in Mönchengladbach die zweite Saisonniederlage in der Bundesliga.

„Wir sind für drei unnötige Ballverluste bestraft worden. Man muss aber auch die Tiefe absichern. Beim ersten Tor sind wir zu früh rausgegangen statt abzusichern. Beim zweiten Tor muss man mitgehen, dann passiert da nichts“, monierte Flick - auch bei dieser Kritik war in erster Linie Süle der Adressat. Das im Sommer noch so stabile Gebilde der Bayern hatte schon vor der zweiten Saisonniederlage Risse bekommen. Zuletzt kosteten die Aufholjagden nach acht Rückständen in der Liga viel Kraft.

Bayern München startete konzentriert

Dementsprechend konzentriert begannen die Münchner im Borussia-Park. „Wir haben uns sehr darauf versteift, heute mal in Führung zu gehen“, sagte Goretzka. Die erste halbe Stunde sei „die beste gewesen, die wir seit langem gespielt haben“.

Doch mit der Herrlichkeit war es schnell vorbei. Am Ende stand die erste Niederlage nach einer 2:0-Führung seit zehn Jahren – auch weil der Ballbesitz in der zweiten Halbzeit kaum zu Chancen führte. „Wir haben aus unserer Belagerung zu wenig gemacht“, merkte Thomas Müller selbstkritisch an.

Auch Flick machte wenig. Der Coach brachte einzig Kingsley Coman in die Partie. „Das war dem Spiel geschuldet. Das hat nichts mit der Qualität auf der Bank zu tun“, versicherte der 55-Jährige.

Bayern München: Hansi Flick fehlten die Alternativen in der Offenbsive

Jedoch fehlten dem Trainer auch die Möglichkeiten, um in der Offensive noch einmal nachzulegen. Neben dem eingewechselten Coman saßen nur noch Jerome Boateng, Lucas Hernandez, Corentin Tolisso, Bouna Sarr, Marc Roca, Jamal Musiala und Eric-Maxim Choupo-Moting auf der Bank.

So fehlten Flick schlichtweg die Alternativen. Wehe, wenn sich irgendwann Robert Lewandowski länger verletzen sollte. Dann droht dem sieggewohnten Rekordmeister eine durchwachsene Saison. Der Pole ist mit 20 Toren in der Liga die Münchner Lebensversicherung.

Trotz der dünnen Personaldecke wollen die Bayern nicht nachlegen. Neuzugänge hatte Hasan Salihamidzic schon vor dem Spiel ausgeschlossen. „Selbstverständlich machen wir nichts“, sagte der Sportvorstand. Flick muss vor der irrwitzigen Terminhatz in den kommenden Wochen also mit dem vorhandenen Personal Lösungen in der Defensive finden. Sonst droht eine böse Überraschung! (fne, sid)