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Nationalspieler mit Image-ProblemSané wehrt sich gegen „Bling-Bling-Schublade”

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Leroy Sanés legendärer Auftritt bei der Nationalmannschaft im März 2019 mit Felljacke sorgte für viele Diskussionen.

München – Eine teure Tasche, extravagante Kleidung, ein riesiges Selbstporträt auf dem Rücken. Der Lebenswandel von Nationalspieler Leroy Sané (25) passt zu gut in das Stereotyp des neureichen Fußball-Angebers. 

  • Leroy Sané klagt über „Bling-Bling”-Image

  • Nationalspieler spricht über Ausbootung vor WM 2018

  • Sanés Zukunft mit dem FC Bayern München

Leroy Sané klagt über „Bling-Bling”-Image

Nationalspieler spricht über Ausbootung vor WM 2018

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Sanés Zukunft mit dem FC Bayern München

Dass sich Sané nach seinem Wechsel zum FC Bayern München im vergangenen Sommer nicht gleich auf Top-Niveau spielte, half seinem Ruf bei den Fans ebenfalls nicht. Doch der Ex-Schalker will sich beim Triple-Sieger beweisen und in der Öffentlichkeit besser dargestellt werden, wie er in einem am Freitag (22. Januar) veröffentlichten Interview erklärte. 

Leroy Sané: „Ich liefere den Menschen offenbar Stoff”

Denn in „diese Bling-Bling-Schublade” möchte sich der Flügelstürmer nicht stecken lassen. „Sie können gern mal zu mir nach Hause kommen und nachsehen, ob da wirklich Diamanten, Goldketten und solches Zeug rumliegen. Nichts davon besitze ich“, klagte Sané im Gespräch mit dem Spiegel.

Er sei kein Typ, der sich ewig im Badezimmer stylt. „Ich stehe morgens auf, putze mir die Zähne und fahre oft in kurzer Hose zum Training, das dauert fünf Minuten", sagte Sané. Dass er ab und zu auffällige Klamotten trage, ziele nicht darauf ab, sich bewusst zur Schau zu stellen. „Ich mag einfach Mode. Ich drücke mich gern damit aus. Dabei ist mir nicht wichtig, dass die Klamotten teuer sind", erklärte der Außenstürmer. „Ich habe schon das Gefühl, dass auf mich anders geschaut wird als auf andere“.

Den Grund für seinen Ruf sieht der darin, dass er sich in der Öffentlichkeit häufig distanziert zeige. Das könne schon mal missverstanden werden. Dass vor gut zwei Jahren so ein Aufsehen über seine Felljacke bei einem Termin der Nationalmannschaft gemacht wurde, habe ihn überrascht.

„Ich glaube, nie zuvor haben Medien so im Detail ausgerechnet, wie teuer die Sachen eines Nationalspielers bei der Anreise waren. Ich liefere den Menschen mit solchen Auftritten offenbar Stoff, obwohl ich das gar nicht will. Von daher muss ich mich natürlich selbst hinterfragen“, sagte Sané, der das Gefühl hat, dass er gegen Vorurteile ankämpfen müsse.

Leroy Sané über Ausbootung vor WM 2018: „Warum soll ich schmollen?”

Dass er von Bundestrainer Joachim Löw (60) 2018 nicht für die WM nominiert wurde, sei „ein harter Schlag“ gewesen. „Aber dann habe ich mir gesagt: Warum soll ich jetzt schmollen oder sogar sauer sein auf Jogi? Ich war ja noch jung und wollte mir beweisen, dass ich das schaffen kann“, betonte der 25-Jährige. 

Die Ausbootung habe er mit Löw im Nachhinein „nie wirklich vertieft“, so Sané. „Der Bundestrainer hatte seine Gründe, und ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm. Nach der WM kam er zu mir und hat gesagt, dass ich so weitermachen soll. Dass er an mich glaubt. Damit war das Thema für mich durch.“

Leroy Sané will sich bei Bayern München beweisen

Aktuell sei er nach dem Kreuzbandriss noch nicht wieder auf seinem Topniveau, ergänzte Sané. „Aber ich arbeite sehr hart daran, dort hinzukommen.“ Die Worte von Klubchef Karl-Heinz Rummenigge (65), wonach Sané seinen Charakter an den der Bayern anpassen müsse, akzeptiert er.

Sein Tiefpunkt: Das letzte Pflichtspiel 2020 bei Bayer Leverkusen, als er erst ein- und dann wieder ausgewechselt wurde. „Als ich meine Nummer auf der Auswechseltafel gesehen habe, wusste ich, dass es Diskussionen über mich geben wird“, sagte Sané.

Er habe diesen Rückschlag jedoch schnell weggesteckt - dank der Unterstützung seiner Mitspieler. „Wenn sich jemand wie Thomas Müller vor den TV-Kameras so stark für dich einsetzt, dann zeigt dir dies: Das Team akzeptiert dich. Ich muss mich bei Bayern eben erst noch richtig beweisen. Ich weiß, dass der Klub hinter mir steht, sonst hätte man mich ja nicht geholt. Ich nehme auch diese Kritik als Ansporn.“ (msw, dpa, bl)