Bayer-Juwel über Wechsel und BoszDiaby: „Tuchel war nicht unbedingt einverstanden“

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Bayers Flügeflitzer Moussa Diaby

Leverkusen – Nach seinem Wechsel von Paris Saint-Germain zu Bayer Leverkusen brauchte Offensiv-Juwel Moussa Diaby (20) fast ein halbes Jahr, um in der Werkself Fuß zu fassen. Inzwischen stellt der französische U-Nationalspieler regelmäßig sein Talent unter Beweis und dass er in der Bundesliga angekommen ist.

Moussa Diaby lobt Bayer Leverkusens Trainer Peter Bosz

Im Interview äußerte Diaby nun seine Vermutungen, weshalb er zunächst etwas Anlaufzeit brauchte. Demnach hätte sich der 20-Jährige zum einen mehr Spielzeit gewünscht, zum anderen habe er „die Liga, meine Teamkollegen und die Art und Weise, wie die Mannschaft spielt“ erst kennenlernen müssen. Auch Gespräche mit Peter Bosz seien hilfreich gewesen: „Er hat mir erklärt, was los ist und wo ich mich verbessern soll. Ich denke, dass es im Endeffekt bislang ziemlich gut gelaufen ist“. Im Endeffekt, findet der gebürtige Pariser, sei alles „bislang ziemlich gut gelaufen“.

Die Beziehung zu Peter Bosz beschreibt der Jungstar ohne hin als sehr gut: „Er ist ein Trainer, der sehr nah an der Mannschaft dran ist. Und mir gefällt, dass er Französisch spricht. Sonst wäre es für mich kompliziert geworden“. Als Trainer mit „einer großen Siegermentalität“ tue er der Mannschaft gut.

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Moussa Diaby: „Ein guter Verein, um ein großer Spieler zu werden“

Auch innerhalb seiner Mannschaft hat Diaby Anschluss gefunden, beschreibt insbesondere die deutschen Nationalspieler Jonathan Tah, Karim Bellarabi, Nadiem Amiri und Kai Havertz als diejenigen, die ihn „gut in die Gruppe integriert haben“. Dass gerade Havertz Leverkusen schon im kommenden Sommer verlassen könnte, bedauert der junge Franzose, der richtig feststellt, „Kai Havertz ist ein großer Spieler in diesem Verein“, dass die Entscheidung aber beim Teamkollegen selbst liege.

Überzeugt ist der Linksaußen, dass Bayer Leverkusen das nötige Personal hat, einen solchen Abgang zu verschmerzen. Ohnehin sei die Werkself „ein guter Verein, um ein großer Spieler zu werden“ und „auf ein höheres Niveau zu kommen“. Er habe sich auch deshalb im vergangenen Sommer für einen Wechsel aus der französischen Hauptstadt ins Rheinland entschieden: „Bayer 04 hat mir klar aufgezeigt, welchen Weg sie gehen wollen und was meine Rolle dabei sein kann“.

Moussa Diaby: „Talent ist nicht genug“

Wichtiger Faktor, daraus macht der U21-Nationalspieler keinen Hehl, war sicher auch die Möglichkeit im internationalen Vereins-Fußball mitmischen zu dürfen: „Ich habe mit der Champions League die Chance, großartige Spiele gegen große Mannschaften zu bestreiten und gleichzeitig die Aussicht auf Spielpraxis, um mich weiterzuentwickeln.“

Klar wird, dass der 20-jährige Franzose hungrig ist, eifrig sich zu verbessern. Seine Eltern, berichtet er, hätten ihm stets vermittelt, hart an sich zu arbeiten – „Talent ist nicht genug“. Und so weiß Diaby auch gut, in welchen Bereichen er noch Verbesserungspotenzial sieht: „Ich persönlich denke, ich muss mich in Bezug auf meine Abwehrarbeit, bei meinem ersten Ballkontakt und beim letzten Pass verbessern. Ich denke, dass ich unter Anleitung des Trainers an diesen Punkten arbeiten und ein besserer Spieler werden kann.“

Dass er für die Leverkusener schon jetzt eine Hilfe sein kann, bewies Flügelflitzer nicht zuletzt mit seinem Tor gegen Union Berlin. Dennoch seien in der Bundesliga „alle Spiele schwieriger“ als in der Ligue 1. Es handle sich um „eine sehr physische Liga mit einer großen Intensität, vielen guten Teams und guten Spielern“. Der Eindruck von schwächeren Gegnern in Frankreich könne allerdings auch damit zu tun haben, dass er beim übermächtigen Paris Saint-Germain gespielt habe.

Moussa Diaby: Thomas Tuchel war mit dem Wechsel „nicht unbedingt einverstanden“

Trainer dort war damals wie heute der Deutsche Thomas Tuchel, dem gegenüber sich Diaby dankbar zeigt: „Er hat mir die Möglichkeit gegeben, zum ersten Mal in dem Klub zu spielen, in dem ich ausgebildet wurde“. Mit der Entscheidung, nach Deutschland wechseln zu wollen sei der ehemalige Dortmund-Trainer allerdings „nicht unbedingt einverstanden“ gewesen.

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Der Spieler selbst sagt jedoch: „Es war eine Entscheidung, die ich selber treffen musste, und er hat das respektiert. Er sagte mir, dass die Bundesliga für mich eine sehr gute Liga sei und sehr gut zu mir passen würde. Außerdem sagte er mir, dass wir vielleicht das nächste Mal, wenn wir uns sehen, auf Deutsch sprechen würden“. Ganz so weit ist es aktuell noch nicht, aber: „Ich habe begonnen, Deutsch-Unterricht zu nehmen“. (sid/bl)