Leverkusen – Nach den Abgängen der Leistungsträger Kevin Volland (28) und Kai Havertz (21) muss Bayer Leverkusen in der Offensive aufstocken. Das Geld dafür ist dank der beiden lukrativen Deals vorhanden – Volland brachte Bayer 15 Millionen Euro ein, Havertz eine Rekordsumme von 100 Millionen.
Nachdem zuletzt vor allem PSG-Spieler Julian Draxler (26) in den Fokus der Werkself gerückt war, soll nun mit Sead Kolasinac (27) ein robuster Verteidiger ins Rheinland gelotst werden, der die Bayer-Verteidigung mit zusätzlicher Stabilität verstärken soll.
Sead Kolasinac könnte Bayer-Abwehr verstärken
Sead Kolasinac, der 2017 ablösefrei vom FC Schalke zum FC Arsenal gewechselt war, könnte schon bald wieder Bundesliga-Fußball spielen. In den vergangenen Wochen waren die Königsblauen immer wieder in Gerüchte um eine mögliche Rückhol-Aktion des Deutsch-Bosniers verwickelt. Doch nun scheint alles anders: Nach Informationen der „Sportbild“ habe Bayer Leverkusen großes Interesse, den stämmigen Verteidiger, der vor allem auf der linken Außenverteidiger-Position beheimatet ist, zu verpflichten.
Allerdings wäre Kolasinac mit seiner robusten Statur auch der richtige Kandidat, der Bayers Löcher in der Innenverteidigung stopfen könnte, zudem Rudi Völler sowieso beide Augen nach einem zentralen Abwehr-Chef mit starkem linken Fuß offen hält.
Noch in dieser Woche sollen konkrete Gespräche stattfinden. Doch es gibt einen Haken: Der 27-jährige Gunner ist noch bis 2022 an den FC Arsenal gebunden, demnach wäre im Falle einer Verpflichtung eine Ablösesumme von 10 Millionen Euro notwendig, die allerdings nicht den Rahmen sprengen dürfte.
Nur das Gehalt des gebürtigen Karlsruhers könnte zum ernsthaften Gesprächsthema werden. Mit 9 Millionen Euro verdient Kolasinac beim englischen Hauptstadt-Klub aktuell mehr, als man im Bayer-Lager bereit wäre zu zahlen.
Hier sollen vor allem eine längere Vertragslaufzeit und Bonus-Zahlungen für Abhilfe schaffen.
Rudi Völler sieht Handlungsbedarf bei Bayer Leverkusen
Sport-Geschäftsführer Rudi Völler will die Millionen aus dem Rekordtransfer von Kai Havertz zum FC Chelsea nur zum Teil reinvestieren. „Auch wir haben in Zeiten von Corona erhebliche Einnahmeverluste. Das werden wir natürlich berücksichtigen und die Ablöse für Kai Havertz ganz sicher nicht komplett reinvestieren“, sagte Völler der „Bild am Sonntag“. „Obwohl wir schon noch etwas machen müssen, um das Niveau zu halten oder besser zu werden“, fügte er hinzu. Allerdings könne man Havertz nicht 1:1 ersetzen.
Vor gut einer Woche hatte der Nationalspieler bei den Blues einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Havertz ist mit kolportierten 100 Millionen Euro der teuerste deutsche Spieler der Bundesliga-Historie.
Bayer Leverkusen hofft auf zwei Nationalspieler und Havertz-Nachfolger Florian Wirtz
Völler betonte, dass der Abgang des Ausnahmetalentes über die Mannschaft kompensiert werden solle. „2019 haben wir unter anderem Kerem Demirbay (27) und Nadiem Amiri (23) verpflichtet – beides technisch starke Spieler, die aber noch Luft nach oben haben und das beweisen werden“, sagte er.
Hoffnung setzt Völler auch auf den erst 17-jährigen Florian Wirtz. Zwar solle man ihn nicht direkt mit Havertz vergleichen. „Aber auch Florian hat trotz seines jugendlichen Alters besondere Fähigkeiten. Gerade seine Ballan- und -mitnahme mit dem direkten Zug nach vorn ist beeindruckend. Er braucht sich dafür nicht dreimal um die eigene Achse zu drehen, wie man es oft in Bundesligaspielen sieht.“
Rudi Völler: „Der FC Bayern ist das Nonplusultra"
Ziel für sein Team sei auch in der kommenden Saison die Teilnahme an der Champions League, sagte Völler. „Die Bayern sind das Nonplusultra, danach kommt Dortmund. Dahinter sehen wir uns mit drei, vier anderen Teams. Wir wollen wieder in die Champions League.“ Dafür muss aber der ein oder andere Topspieler her! (dpa, bl, cw)
