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Bayer ohne EierKritik nach Mutlos-Auftritt bei den Bayern

Die Zeiten, in denen Bayer Leverkusen als Jäger des FC Bayern galt, sind vorerst vorbei. Nach der deutlichen 0:3-Niederlage in München war die Enttäuschung groß und die Kritik deutlich.

Das war ein herber Rückschlag für Bayer Leverkusen. Die deutliche 0:3-Niederlage beim FC Bayern München hat Spuren hinterlassen.

Trainer Kasper Hjulmand (53) sprach von einem „Schlag“. Obwohl die Aufstellung des Dänen mutig wirkte, war die Leistung seines Teams von Beginn an enttäuschend.

Robert Andrich: „Optisch waren wir da, aber irgendwie auch nicht“

Die Werkself agierte erschreckend harmlos und körperlos. Sport-Boss Simon Rolfes (43) kritisierte deutlich: „Bayern ist eine Top-Mannschaft, auch auf internationalem Level, aber wir müssen mit mehr Mut spielen“. Das berichtet „bild.de“.

Kapitän Robert Andrich (31) fand bei Sky ehrliche Worte: „In der Halbzeit haben wir uns schon gesagt: ‚Puh, das wird echt schwer.‘ Wir waren in der ersten Halbzeit auch nie in dem Modus, dass wir Bayern Paroli bieten können.“

Ein entscheidender Faktor war die fehlende Körperlichkeit – Bayer ohne Eier! Die Werkself beging lediglich drei Fouls und leistete bei den Gegentoren kaum Widerstand. Die zahlreichen Ausfälle wichtiger Spieler wie Exequiel Palacios, Equi Fernández oder Alejandro Grimaldo wollte man nicht als alleinige Entschuldigung gelten lassen.

Andrich gestand ein: „Uns hat die Intensität in den Zweikämpfen gefehlt. Optisch waren wir da, aber irgendwie auch nicht. Das zweite Tor der Bayern ist ein Paradebeispiel dafür. Die Flanke kommt unbedrängt in die Mitte, wir sind nicht am Mann, dann wird es schwer.“

Die Harmlosigkeit in der Offensive ist besorgniserregend. Nur ein einziger Schussversuch landete auf dem Tor der Münchner. Der sogenannte „x-Goal-Wert“, der die Wahrscheinlichkeit von Toren berechnet, lag bei nur 0,33, was die schwache Leistung belegt.

Nach zwei Jahren im Meisterkampf scheint Leverkusen wieder im Bundesliga-Alltag angekommen zu sein. Das realistische Saisonziel ist nun die Qualifikation für die Champions League. „Wir müssen in dieser Situation auf uns gucken“, so Andrich. Die kommenden Aufgaben werden nicht leichter, denn in der Hinrunde warten noch die direkten Konkurrenten aus Dortmund, Stuttgart und Leipzig. (red)