„Muss man klipp und klar sagen“Enttäuschter Völler übt nach Bayers Europa-Aus Kritik

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Rudi Völler war mit Bayer Leverkusens Auftritt gegen Inter Mailand nicht einverstanden.

von Béla Csányi (bc)

Leverkusen – Die ernüchternde Leistung von Bayer Leverkusen beim 1:2 gegen Inter Mailand im Viertelfinale der Europa League wirkt auch einige Tage später noch nach.

Sport-Geschäftsführer Rudi Völler (60) äußerte nun seine Enttäuschung über das Aus und übte dabei auch Kritik an der Leistung der Mannschaft.

Bayer Leverkusen kassierte in den entscheidenden Spielen zu früh Gegentore

Wie schon im Pokalfinale gegen Bayern München (2:4) Anfang Juli hatte sich die Werkself das Leben auch gegen Inter durch zwei Gegentore bis zur Mitte des ersten Durchgangs selbst schwergemacht. Nachdem der FC Bayern im Pokal-Endspiel in Berlin nach 24 Minuten mit 2:0 in Führung lag, brauchte Inter für den Zwei-Tore-Vorsprung beim Duell in Düsseldorf sogar nur 21 Minuten.

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„Wir hatten uns mehr erhofft, gerade in diesem Wettbewerb. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verloren und wussten vorher, dass es schwer wird“, sagte Völler dem „Kicker“: „Aber unsere Leistung, das muss man klipp und klar sagen, entsprach nicht dem, was wir können.“

Bayer Leverkusen blieb gegen Inter Mailand auch vorne unter seinen Möglichkeiten

Tatsächlich hatte Leverkusen nicht nur in der Defensive Probleme mit dem bulligen Romelu Lukaku (27), auch in Mittelfeld und Angriff reichte die Leistung nicht an das heran, was mit Spielern wie Kai Havertz (21), Moussa Diaby (21) oder Kevin Volland (28) möglich wäre.

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„Wir haben eine gute Entwicklung gemacht dieses Jahr, haben guten Fußball gespielt, aber es verpasst, uns zu belohnen“, bedauerte Kapitän Lars Bender (31). Ähnlich sah es Trainer Peter Bosz (56), der trotz einer positiven Entwicklung ein bedrücktes Fazit äußerte: „Wenn man am Ende mit leeren Händen dasteht, ist man natürlich enttäuscht.“

Rudi Völler kündigt Analyse nach enttäuschendem Europa-Auftritt an

Beim Finalturnier in der Europa League in NRW hatte Leverkusen insgeheim auf den großen Wurf direkt vor der eigenen Haustür gehofft. Viertel- und Halbfinale in Düsseldorf, dazu das Finale in Köln: Bayer hätte im Vergleich zu den Konkurrenten zumindest einen kleinen Heimvorteil nutzen können.

Alarmierend: Die Bundesliga-Bilanz in der Europa League ist mal wieder blamabel 

Ganz abgeschlossen ist das Europa-Aus noch nicht: „Wir werden darüber sprechen und es analysieren“, kündigte Völler an: „Wir haben einen guten Fight geliefert, doch ein paar Spieler machten einen gehemmten Eindruck. Ich weiß nicht, warum. War es Nervosität?“

Bayer Leverkusen nimmt am 28. August das Training wieder auf

Trainer Bosz gab seiner Mannschaft nach der früh aufgenommenen Vorbereitung erst einmal zwei Wochen frei. Mit einem individuellen Programm sollen sich die Profis fithalten, ehe am 28. August die heiße Phase einer untypischen Saisonvorbereitung startet. Ob dann auch Havertz noch an Bord ist, werden die nächsten Tage zeigen. Fix ist dagegen der Verbleib von Flügelstürmer Karim Bellarabi (30), der am Donnerstag seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängerte.

Bereits am zweiten September-Wochenende steht die erste Runde im DFB-Pokal an, eine Woche später folgt der Bundesliga-Auftakt beim VfL Wolfsburg, der in der Europa League eine Runde vorher die Segel gestrichen hatte.