„Kenne das Gefühl“Bayer-Profi spricht Titel-Ambitionen aus, Bosz stellt sich taub

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Bayer-Trainer Peter Bosz, hier am 23. Januar beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg, stellte sich aus Spaß extra taub.

Leverkusen – In der vergangenen Saison war der Titel in der Europa League ein realistisches Ziel für Bayer Leverkusen, es folgte allerdings das Aus im Viertelfinale gegen Inter Mailand (1:2). Und auch dieses Jahr will die Werkself wieder nach dem Titel greifen – kommuniziert wird das aber nicht von allen so offensiv.

  • Bayer Leverkusen steht im Sechzehntelfinale der Europa League
  • Neuzugnag Timothy Fosu-Mensah träumt vom Titel
  • Trainer Peter Bosz stellt sich taub

Bayers neuer Rechtsverteidiger Timothy Fosu-Mensah (23) kam im Winter von Manchester United. „Ich hoffe, dass wir die Europa League gewinnen können“, sagte der Niederländer vor dem Hinspiel im Sechzehntelfinale am Donnerstag (18. Februar, 18.55 Uhr, DAZN) gegen Young Boys Bern: „Ich kenne das Gefühl. Und es ist ein gutes Gefühl.“

Peter Bosz: „Ich glaube, das Mikro ist aus“

Fosu-Mensah hat die Europa League schon einmal gewonnen. 2017 mit Manchester United – im Finale gegen das vom heutigen Bayer-Trainer Peter Bosz (57) trainierte Ajax Amsterdam.

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„Ich habe mit dem Trainer noch nie über dieses Finale gesprochen“, sagte der 23-Jährige lächelnd: „Ich denke, dass das auch etwas ist, worüber er nicht unbedingt sprechen will.“

Auf Fosu-Mensahs Titel-Ambitionen angesprochen, stellte sich Bosz später taub und sagte mit gespieltem Ernst: „Ich glaube, das Mikro ist aus.“

Gegen Bern geht es nach nur zwei Siegen aus den letzten zehn Pflichtspielen erst mal um ein Zeichen. „Es geht nicht mit nur 95 Prozent. Das muss uns eine Lehre sein“, sagte Sportchef Rudi Völler im „Kicker“: „Da muss eine Reaktion kommen – schon am Donnerstag in Bern.“

Bayer Leverkusen nur noch in zwei Wettbewerben vertreten

Klar ist aber: Die Europa League ist ein klares Ziel für Bayer. Wenn auch eines, das man vielleicht aktuell nicht ganz so laut ausspricht.

Bosz gilt eigentlich als Freund mutiger Ansagen. Im Vorjahr gab er den Titel im kleinen Europapokal als Ziel aus, Bayer scheiterte im Endturnier direkt im Viertelfinale. Diesmal war der Pokalsieg die explizite Vorgabe, doch die Achtelfinal-Blamage bei Viertligist Rot-Weiss Essen (1:2) zerstörte diesen Traum.

Deshalb ist die Europa League auch in der Wertigkeit bei Bayer nochmal gestiegen. Denn sie ist die letzte Chance in dieser Saison auf den lang ersehnten ersten Titel seit 1993. Und könnte nebenbei die Champions-League-Qualifikation sichern, die über die Liga keineswegs sicher ist. „Wir sind ab sofort nur noch in zwei Wettbewerben vertreten, und ich erwarte, dass wir das Maximale herausholen“, sagte Klub-Chef Fernando Carro (56). (tsc/dpa)