+++ LIVE +++ Zukunfts-Statement angekündigt Leverkusen-Pressekonferenz mit Xabi Alonso jetzt im Ticker

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Achtung, Bayer!Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

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Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) ist am 25. Februar nach der Niederlage gegen Young Boys Bern in der Europa League enttäuscht.

von Uwe Bödeker (ubo)

Köln – Die Auslosung zum Europa-League-Achtelfinale findet am Freitag, 26. Februar, ohne deutsche Beteiligung statt. Traurig und peinlich, denn die beiden deutschen Klubs Bayer Leverkusen und TSG Hoffenheim scheiterten an nicht all zu schweren Gegnern. Ein Kommentar:

Am 13. Dezember 2020 stand Bayer Leverkusen auf dem ersten Platz der Bundesliga-Tabelle. Gerade wurde mit 4:1 gegen Hoffenheim gewonnen und sogar in der Vereinsspitze nahm man die Worte Meisterschaft und Titel in den Mund. Mit diesem Team muss doch der Vizekusen-Makel endlich mal abgeschüttelt werden…

Bayer Leverkusen: Bitterer Pillenknick im Jahr 2021

Doch in 2021 kann man nun erneut von einem Pillenknick sprechen. In neun Bundesligaspielen gab es vier Niederlagen, drei Unentschieden und nur zwei Siege. Bayer wird durchgereicht und ist längst kein Titelkandidat mehr. Platz fünf nach 22 Spielen, zwölf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München.

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Und dann sind da ja noch die Blamagen in den anderen Wettbewerben. DFB-Pokal, dritte Runde: Aus gegen Regionalligist Rot-Weiss Essen. Europa-League-Zwischenrunde: Sechs Gegentore in zwei Spielen gegen die Schweizer von Young Boys Bern. Bayer ist sang- und klanglos ausgeschieden! Trainer Peter Bosz fasste treffend zusammen: „In den Pokalwettbewerben war das eindeutig zu wenig für uns.“ Aha. Und sonst? „Jetzt müssen wir uns auf die Liga konzentrieren, ab Freitag muss das Spiel am Sonntag gegen Freiburg in den Köpfen sein.“

Natürlich hat Leverkusen einige Verletzungsausfälle zu beklagen. Aber das darf keine Ausrede für einen Klub mit solch einem Kader sein.

Bayer Leverkusen: Mentalität für Titel fehlt

Die übergeordnete Problematik bei der Werkself bleibt nämlich weiter bestehen: Etat, Umfeld, Trainingsbedingungen, Top-Stars – vom Potenzial her hat Bayer alles, um Titel zu gewinnen. Nur eben nicht die Mentalität. Und Ausscheiden gegen Klubs wie Essen und Bern ist garantiert eine Mentalitätsfrage.

Die handelnden Personen tappen immer wieder in die gleiche Falle: Bei Bayer muss alles harmonisch sein. Sportdirektor Simon Rolfes hat schon vor dem Rückspiel gegen Bern erklärt, dass über Trainer Peter Bosz nicht diskutiert werde, auch nicht bei einem Ausscheiden. Schöne Ansage vom Chef. Da wären die Angestellten im Chemiewerk auch froh, wenn der Vorgesetzte vor der noch so einfachsten Aufgabe sagt: „Mach mal, wenn das nicht klappt, ist nicht so schlimm.“

Bei Bayer muss alles nett sein, aber wie sagt der Volksmund: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße. Da kann es die Leverkusener auch nicht trösten, dass Dietmar Hopps „Werkself“ TSG Hoffenheim ähnlich blamabel taumelt. Trotz der SAP-Millionen schieden sie gegen die norwegische Low-Budget-Truppe Molde FK in der Europa League aus. Im Pokal gab’s ein Zweitrunden-Aus gegen Zweitligist Fürth und in der Bundesligatabelle dümpelt die TSG auf Platz elf rum.

Traurig für Fußball-Deutschland: Zwei Klubs mit riesigem Potenzial haben die Bundesliga international blamiert.