„Es liegt an uns“Bayers Abwehr-Ass Tah über Geisterkicks und den Kalou-Skandal

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Bayer Leverkusens Abwehrmann Jonathan Tah ist sich seiner Verantwortung als Bundesliga-Profi bewusst.

von Anton Kostudis (kos)

Leverkusen – Die Bundesliga lässt die Corona-Zwangspause hinter sich. Für Abwehr-Kante Jonathan Tah (24) und Bayer Leverkusen fällt am Montag (20.30 Uhr, Sky) mit dem Gastspiel bei Werder Bremen der Startschuss für die Restsaison. Wie alle Teams haben auch die Bayer-Profis ein Quarantäne-Hotel bezogen. Eine besondere Situation: „Keiner von uns hat vorher jemals so etwas erlebt. Wir versuchen, das so positiv wie möglich zu gestalten. Wir müssen die Situation akzeptieren, wie sie ist“, sagt Tah.

Die Stimmung im Team sei gut, berichtet der Innenverteidiger. „Man merkt auch, dass der Spaß am Fußball wieder zurückkommt und wir uns alle freuen, dass es endlich wieder losgeht. Die Euphorie ist da“, sagt der Nationalspieler.

Jonathan Tah: „Es geht immer noch um das Gleiche“

Bei den restlichen Saisonspielen werden die Teams allerdings auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten müssen. Das will Tah am Ende aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Es liegt an uns, die Spannung so hoch wie möglich zu kriegen“, sagt er.

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Tah erklärt weiter: „Die Fans werden fehlen, sie gehören dazu. Aber es geht immer noch um dasselbe. Wir haben dieselben Ziele. Wir können genauso viele Punkte sammeln, wie zuvor“, stellt das Abwehr-Ass klar.

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In der vergangenen Woche hatte Hertha-Profi Salomon Kalou (34) mit seinem Skandal-Video aus der Berliner Kabine das Projekt Bundesliga-Fortsetzung noch einmal ins Wanken gebracht. Auch in Leverkusen war der Clip natürlich nicht unbemerkt geblieben – und im Bekanntenkreis der Profis ein heiß diskutiertes Thema. „Da kam schon die eine oder andere Nachfrage“, gesteht Tah.

Der Abwehrmann erklärt zum Wirbel um das Berliner Video: „Ich find es immer sehr interessant, wie dann oft pauschalisiert und alles in eine Schublade gepackt wird. Aber genauso gut finde ich, wenn Leute sich wirklich darüber Gedanken machen und konstruktive Fragen stellen. Und dem einen oder anderen konnte ich dann auch Fragen beantworten.“ Tah stellt aber klar: „Jeder Spieler, der sich Profi nennt, sollte sich auch professionell verhalten.“

Bayer-Profi Jonathan Tah: „Das ganze Land schaut auf uns“

Dass die Bundesliga in den kommenden Wochen unter strenger Beobachtung stehen wird, ist Tah bewusst. „Definitiv haben wir jetzt eine große Verantwortung. Das ganze Land schaut auf uns. Aber man darf sich das auch nicht zu viel kaputtdenken. Sondern wir sollten uns darauf freuen und wieder Spaß am Fußball haben.“

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Auch mental ist die Zwangspause nicht spurlos am Leverkusener vorbeigegangen, wie Tah erklärt: „Ich denke schon, dass wir durch diese Situation Dinge wieder mehr zu schätzen wissen, die wir vorher als selbstverständlich angesehen haben. Ich glaube, dass wir aus dem Ganzen etwas Positives mitnehmen können. Und daran sollten wir immer denken. Man kann alles schlechtreden. Aber am Ende wird man nur stärker da rauskommen, wenn man etwas Positives mitnimmt. Das gilt nicht nur für Fußballer, sondern für jeden in der Gesellschaft.“