Vor Debüt am SamstagBayer-Coach überrascht mit Aussage über Krisen-Schalker

von Béla Csányi (bc)

Leverkusen – Unter Hannes Wolf (39) startet Bayer Leverkusen in der entscheidenden Saisonphase die Aufholjagd. Nach der Entlassung von Peter Bosz (57) soll der Kurzzeit-Trainer die verkorkste Saison noch retten und die Werkself ins internationale Geschäft führen. Rechtzeitig zum Debüt kann er dabei auf seinen wohl wichtigsten Baustein setzen.

  • Bayer Leverkusen empfängt am Samstag Schalke 04
  • Trainer Hannes Wolf feiert sein Debüt bei der Werkself
  • Wichtige Stütze nach längerer Pause wieder auf dem Platz

Am Karfreitag (2. April) blickte Wolf auf die erste Herausforderung seiner Amtszeit: Das Heimspiel gegen Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr). Alle andere als ein Sieg wäre eine große Enttäuschung zum Start und würde die ohnehin schon geringen Aussichten auf die Königsklasse weiter verschlechtern.

Bayer Leverkusen: Hannes Wolf feiert gegen Schalke 04 sein Debüt

Hannes Wolf lobte die „tolle Gruppe“, freute sich über viele Spieler mit „einer enormen Qualität“ und zeigte sich optimistisch, den qualitativ starken Leverkusener Kader auch kurzfristig wieder in die Spur zu bringen.

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Neben seiner eigenen, zuletzt stark verunsicherten Mannschaft, redete das Trainer-Talent aber auch das abgeschlagene Schlusslicht aus Gelsenkirchen stark.

Schalke hinkt mit gerade einmal zehn Punkten dem Rest der Liga hinterher und war auch in den ersten drei Spielen unter Dimitrios Grammozis (42) torlos geblieben. Grammozis droht ein neuer Negativ-Rekord, sollte Königsblau auch in der BayArena torlos bleiben.

„Die Spieler konnten zwei Wochen atmen und sich neu sortieren. Ich bin 100-prozentig sicher, dass sie die Rückschläge verdaut haben. Das sind Profis. Die werden da sein“, urteilte Wolf dennoch. Seine bisherigen beiden Bundesliga-Spiele gegen S04 hatte er in der Saison 2017/2018 mit dem VfB Stuttgart verloren.

Bayer Leverkusen gegen Schalke 04 wieder mit Lukás Hrádecký

Personell wollte sich der bis Saisonende vom DFB ausgeliehene Fußballlehrer nicht allzu sehr in die Karten gucken lassen. Zumindest eine sehnlich erwartete Änderung bestätigte er allerdings schon im Vorfeld.

Torwart Lukás Hrádecký (31) kehrt nach überstandenen Achillessehnenproblemen wieder zwischen die Pfosten zurück. Dort hatten ihn Niklas Lomb (27) und Lennart Grill (22) in den vergangenen sechs Wochen mit teils ernüchternden Leistungen nicht annähernd ersetzen können.

Bayer Leverkusen ohne Lukás Hrádecký mit Torwart-Problem

„Er hat jetzt eine Woche voll trainiert. Das sah auch gut aus. Es gibt von daher eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass er auch spielt“, ließ Wolf durchblicken. Er hofft, dass mehr Stabilität im Tor auch dem Rest des Teams wieder die dringend benötigte Sicherheit gibt.

Lukas_Hradecky_Bayer

Lukás Hrádecký, hier am 15. Januar bei Bayer Leverkusens Gastspiel bei Union Berlin, kehrt gegen Schalke 04 zwischen die Pfosten zurück.

Auch wenn es zuletzt in allen Mannschaftsteilen haperte, war die Not im Tor besonders groß. Während Bayer mit Hrádecký in 21 Ligaspielen im Schnitt 1,71 Punkte einfuhr, kam der besonders in der Europa League wacklige Lomb auf einen Schnitt von 1,0 bei zwei Auftritten in der Bundesliga.

Mit Grill, der in den vergangenen vier Spielen den Vorzug erhielt, holte die Werkself zuletzt sogar nur 0,75 Zähler pro Partie. Das kostete Peter Bosz letztlich seinen Job.

Bayer Leverkusen will Abstand im Rennen um die Champions League verkürzen

Hrádecký soll sein Punktekonto am Samstag nach Möglichkeit gleich um drei Zähler aufstocken, damit die kleine Hoffnung auf die Champions League weiter bestehen bleibt.

Weil sich mit Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt der Fünfte und Vierte im direkten Duell am Samstag (15.30 Uhr) gegenseitig die Punkte wegnehmen, könnte Bayer als Sechster zumindest auf einen von beiden Boden gutmachen.

Dass die Champions League in Leverkusen derzeit aber ganz weit weg ist, zeigte jedoch auch der überraschend vorsichtige Blick von Wolf auf die Auftakt-Hürde S04: „Wir sind nicht in der Position, jemanden zu unterschätzen. Auch Schalke nicht. Wir können davon ausgehen, dass es eine enge Kiste wird.“ (bc)