Heim-Blamage gegen AufsteigerPeinlich-Bayer macht den Abstiegskampf so richtig heiß

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Enttäuschung pur: Demarai Gray und Bayer Leverkusen blamierten sich bei der 1:2-Heimpleite gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld.

von Anton Kostudis (kos)

Leverkusen – War das Rheinland-Derby am Ende nur ein Strohfeuer? Nach dem umjubelten Auswärtserfolg in Gladbach ist Bayer in der Bundesliga am Sonntag (14. März) krachend auf dem Hosenboden gelandet – und hat sich im heimischen Stadion gegen Kellerkind Arminia Bielefeld heftig blamiert. Nach dem 1:2 gegen den Aufsteiger ist das Team von Peter Bosz (57) im Kampf um die Champions League wieder klar ins Hintertreffen geraten.

  • Bayer Leverkusen verliert 1:2 gegen Arminia Bielefeld
  • Werkself gerät im Champions-League-Rennen ins Hintertreffen
  • Arminia Bielefeld verlässt Abstiegsränge

Durch die Bielefelder Big Points spitzt sich die Spannung im Abstiegskampf derweil weiter zu: Die Arminia (22 Zähler) sprang auf Rang 15, rangiert nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter dem punktgleichen 1. FC Köln.

Im Keller der Bundesliga wird es nun richtig heiß. Köln, Bielefeld, Hertha und Mainz liegen mit 22 beziehungsweise 21 Zählern fast gleichauf. Auch die Torverhältnisse sind ähnlich. So schnell kann es gehen: Zur Halbzeit hatte der FC am Samstag noch sechs Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz, nun nur noch einen auf Rang 17.

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Arminia Bielefeld feiert Auswärts-Coup bei Bayer Leverkusen

Für den Bielefelder Auswärts-Coup war am Ende die „Japan-Fraktion“ der Arminia verantwortlich: Ritsu Doan (22) und Masaya Okugawa (24) sorgten mit ihren Treffern in der 17. und 57. Minute für Jubel beim Underdog. Patrik Schick (25) gelang für Bayer in der Schlussphase nur noch Ergebniskorrektur (85.). Auch Super-Techniker Florian Wirtz (17), der bei Leverkusen nach überstandener Corona-Infektion sein Comeback in Halbzeit zwei gab, konnte die Wende nicht mehr herbeiführen.

Neu-Coach Frank Kramer (48) holte mit den Arminen derweil im dritten Anlauf den ersten Dreier – und schürt auf der Alm wieder die Hoffnung auf den Klassenerhalt. „Einfach super“, sagte ein erfreuter Torschütze Okugawa. Für den Japaner war es der erste Bundesliga-Treffer.

„Es ist die pure Erleichterung, mal wieder gewonnen zu haben. Nach der ganzen Scheiße, die wir die letzten Wochen gespielt haben, ist es jetzt für einen Moment extreme Freude“, sagte der überragende Bielefelder Torhüter Stefan Ortega bei DAZN: „Wir sind sieben oder acht Kilometer mehr gelaufen, es war im Großen und Ganzen ein verdienter Sieg.“

„Ich bin total glücklich. Die Leidenschaft die wir da reingeworfen haben, die Kampfeslust, das gilt es natürlich hervorzuheben“, sagte Arminia-Coach Kramer erleichtert.

Bei Bayer Leverkusen schrillen die Alarmglocken

In Leverkusen schrillen unterdessen die Alarmglocken. Die Werkself – Mitte Dezember nach bockstarken Wochen noch Tabellenführer – stürzte auf den sechsten Tabellenplatz ab, musste den BVB (2:0 gegen Hertha BSC) vorbeiziehen lassen. Gewinnt die Frankfurter Eintracht bei RB Leipzig (ab 15.30 Uhr), könnten die Königsklassen-Ränge wieder sechs Punkte entfernt sein. „Aktuell ist es natürlich schwierig. Wir wollen trotzdem oben dranbleiben. Das war immer unser Anspruch. Und das sollte für jeden Spieler der Anspruch sein“, forderte Bayer-Abwehrmann Jonathan Tah (25).

Nur einen Sieg haben Bosz und sein Team aus den vergangenen fünf Liga-Spielen geholt. Kurios: Während es den einzigen Dreier beim vermeintlichen Top-Team Gladbach gab, wurde in den restlichen Partien jeweils gegen kleine Klubs gepatzt: 2:2 gegen Mainz, 1:1 in Augsburg, 1:2 gegen Freiburg. Nun gab's gegen Bielefeld die nächste Pleite gegen einen Außenseiter.

Und nun? Geht's am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, Sky) in die Hauptstadt zu Hertha BSC – und damit zum nächsten Abstiegskandidaten. Ein gutes Omen? Wohl kaum...