Leverkusen – Hat Bayer Leverkusen bald ein Trainer-Problem? Am Dienstag unterzeichnete der bisherige niederländische Bondscoach Ronald Koeman (57) einen Zweijahres-Vertrag als neuer Cheftrainer des FC Barcelona. Nun stellt sich die Frage, wer den Posten bei der Auswahl-Mannschaft übernimmt und Oranje bei der Europameisterschaft 2021 betreut.
Peter Bosz: „Bondscoach zu werden, ist das Höchste“
Unter dem Bayer-Kreuz arbeitet derzeit noch ein Trainer, der vom Nationaltrainer-Posten im Nachbarland schon länger träumt: Peter Bosz (56). „Bondscoach zu werden, ist das Höchste, was man in Holland erreichen kann“, sagte Bosz Anfang August. „Sollte es irgendwann einmal passen als Bondscoach, würde ich mich sicher freuen. Wenn nicht, dann ist es so.“
Er wisse, „dass mein Name gehandelt wurde, bevor Ronald Koeman kam“, sagte Bosz: „Aber damals stand ich in Dortmund unter Vertrag. Es geht im Fußball immer um Timing. Ich habe gelesen, dass Jürgen Klopp immer dann, wenn Bayern München ihn holen wollte, nicht verfügbar war. Das heißt aber wohl nicht, dass Bayern ihn nicht wollte.“
Bayer-Star will Werkself sofort verlassen
Gut möglich, dass Bosz auch diesmal den richtigen Zeitpunkt verpasst, in seinem Heimatland die Auswahlmannschaft zu übernehmen. Denn eigentlich läuft sein Vertrag bei Bayer 04 noch bis Juni 2022. Doch der Coach hat auch registriert, wie die Bayer-Bosse die abgelaufene Saison bewertet haben. Erst machte Geschäftsführer Rudi Völler (60) seiner Enttäuschung nach dem Europa-League-Aus Luft: „Wir hatten uns mehr erhofft, gerade in diesem Wettbewerb. Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verloren und wussten vorher, dass es schwer wird. Aber unsere Leistung, das muss man klipp und klar sagen, entsprach nicht dem, was wir können.“
Rudi Völler und Fernando Carro übten harte Kritik
Kurze Zeit später unterstrich auch Klub-Chef Fernando Carro (56), dass das Verpassen der Champions League, die Niederlage im Pokal-Finale und das Viertelfinal-Aus im Europapokal intern kritisch gesehen wird. „Anspruch und Realität liegen bei uns auseinander. Man hat zwei Möglichkeiten: Den Anspruch zu senken, damit er näher an die Realität heranrückt. Oder man arbeitet daran, die Realität dem Anspruch anzugleichen“, meinte Carro. „Und da habe ich eine klare Haltung: Den Anspruch werden wir nicht senken“.
Bayer Leverkusen: Vertrag von Peter Bosz läuft bis 2022
Nicht, dass am Ende Peter Bosz für sich zu der Erkenntnis kommt, dass zweieinhalb Jahre bei der Werkself doch genug sind und das Koeman-Erbe zu verlockend klingt.
