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DFB-Team siegt in der UkraineAber jetzt schießt auch Schweinsteiger gegen Löw

Goretzka

Nachdem Leon Goretzka vom Gastgeber-Torwart einen Treffer geschenkt bekam, durfte er sich von den Mitspielern feiern lassen.

Kiew – Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt. Der 2:1-Sieg in der Ukraine beschert Joachim Löw (60) den ersten Sieg im siebten Anlauf in der Nations League. Ruhiger dürfte es um den Bundestrainer dennoch nicht werden. Denn auch in Kiew lief vor 17.573 Zuschauern längst nicht alles rund.

Fehlpässe und Ideenlosigkeit prägten über weite Strecken das deutsche Spiel – gegen einen Gegner, der in den vergangenen beiden Spielen elf Gegentreffer kassiert hatte. Selbst die Rückkehr der Bayern- und Leipzig-Profis brachte nicht die erhoffte Souveränität. Und durch die abermals unsinnig gewählte Löw-Taktik im 3-4-3 fehlte auch wieder die Kreativität in der Offensive.

Bezeichnend, dass die deutsche Führung eine Co-Produktion durch zwei Innenverteidiger (Antonio Rüdiger und Matthias Ginter) war. Und beim 2:0 half der ukrainische Torwart kräftig nach. „Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Auf unserem weiteren Weg helfen nur Siege. Wir wissen aber auch, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben. Es war nicht unser bestes Spiel heute“, sagte Ginter ehrlich.

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Noch mal Spannung nach Dumm-Grätsche von Niklas Süle

Nachdem Niklas Süle nach einem Steilpass per unnötiger Grätsche einen Strafstoß verursachte und die Ukraine auf 1:2 verkürzen konnte, ging tatsächlich noch wieder das Zittern um den Sieg los. Aber diesmal brachte die deutsche Mannschaft den Vorsprung über die Runden. Das nächste Nations-League-Spiel steht am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Köln gegen die Schweiz auf dem Programm.

Joachim Löw mit Spitze gegen Lothar Matthäus

Nach dem 3:3-Remis im Test gegen die Türkei war der Ton gegen Löw schärfer geworden. Vor allem Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus (59) hatte den Bundestrainer scharf attackiert. Der schoss am Samstagabend eine kleine Spitze zurück: „Gut, dass der Lothar mit seinen Weltmeistern zum 30-jährigen WM-Jubiläum in der Toskana ist. Das ist ganz gut für mich, dann kann er die Kritik nicht so unmittelbar danach äußern“, sagte Löw grinsend.

Die durchaus richtigen Kritikpunkte des Ehrenspielführers will der Bundes-Jogi nicht an sich ran lassen. „Natürlich bin ich reflektiert. Aber wichtig ist, was wir intern erkennen. Nach jedem Spiel und Training hinterfrage ich mich. Ich verstehe und akzeptiere die Kritik, weil jeder seine Meinung hat. Aber ich habe meine Gründe und weiß, warum ich was tue. Ich tue das aus Überzeugung. Ich sehe das große Ganze und nicht immer nur ein einziges Spiel und ein Ergebnis in einem Testspiel.“

Bastian Schweinsteiger mit kritischen Worten zu Joachim Löws Arbeit

Dennoch: Selbst Löws langjähriger Kapitän Bastian Schweinsteiger (36) äußerte sich am Samstag kritisch: „Man kann sich nicht mehr hundertprozentig identifizieren mit der Nationalmannschaft. Die Spieler müssen dafür sorgen, dass die Attraktivität wieder zurückkommt. Alle Stammspieler sind an Bord. Ich hoffe, dass der Fußball uns wieder Freude bereitet.“

Der ARD-Experte nannte auch konkrete Kritikpunkte an Löws Arbeit. „Die Besten sollten in der Nationalmannschaft spielen. Die besten Spieler, die es in Deutschland gibt. Und da sehe ich Jerome Boateng auf einem sehr hohen Niveau – man hat es auch in der Champions League gesehen“ Dortmunds Abwehr-Chef Mats Hummels (31) nannte der Ex-Bayern-Kapitän übrigens nicht.

Aber auch die taktische Ausrichtung der Deutschen gefiel dem WM-Final-Helden von 2014 nicht. „Ich hätte lieber eine Viererkette gesehen. Dann hätte man einen Spieler mehr für das Mittelfeld oder den Angriff“.

Trotz des glatten Siegs dürften die Diskussionen um Löws Arbeit also weitergehen.