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„Atmosphäre ist vergiftet“Spieleraufstand bei Drittligist

Beim Drittligisten SSV Ulm herrscht nach einer desaströsen Niederlagenserie und einem Brandbrief der Kapitäne an die Vereinsführung pures Chaos. Ein Neuanfang wird gefordert.

Dicke Luft beim SSV Ulm! Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und einer desaströsen Serie von fünf Niederlagen, die in einem 0:5-Debakel gegen Rostock gipfelte, liegt der Verein sportlich am Boden.

Doch die Krise auf dem Rasen scheint nur die Spitze des Eisbergs zu sein. Nun ist ein Brandbrief der beiden Kapitäne Johannes Reichert (34) und Christian Ortag (30) an den Aufsichtsrat aufgetaucht, der die wahren Probleme offenlegt. Das berichtet „Bild“.

Spieleraufstand bei Drittligist Ulm

In dem Schreiben, das der „Südwest Presse“ vorliegt, finden die Anführer und Anführerinnen der Mannschaft drastische Worte: „Die Atmosphäre ist vergiftet, das Vertrauen zerstört.“ Der Vorwurf richtet sich direkt an Trainer Moritz Glasbrenner und Sportdirektor Markus Thiele (43).

Die Profis fühlen sich von der sportlichen Leitung im Stich gelassen. Sie spüren „keinerlei Rückendeckung, keine Unterstützung, kein Vertrauen“. Viele Spieler seien „seelisch, emotional und menschlich“ am Ende ihrer Kräfte.

Ihre Forderung an die Vereinsführung ist unmissverständlich: „Handelt jetzt, bevor es zu spät ist.“ Sie verlangen einen „kompletten Neuanfang im sportlichen Bereich“, um die geringe Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.

Der Verein bestätigte am Montagabend den Eingang des Schreibens und kündigte Gespräche an, kritisierte aber zugleich, dass Interna an die Öffentlichkeit gelangten. Ulm ist mittlerweile auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht und muss nach der Länderspielpause beim Schlusslicht Havelse antreten. (red)