Mit Uli Hoeneß in einem Auto?Fußball-Manager: „Ich würde mit der Bahn fahren“

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Noch-Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

von Arno Schmitz (schmi)

Hamburg – Bereits am Montagabend, genau eine Woche nach dem Derbysieg gegen den Hamburger SV, feierte Andreas Rettig (56) auf Sankt Pauli seinen Abschied als kaufmännischer Geschäftsführer, am 30. September endet sein Vertrag dann offiziell.

„Erst mal muss ich mich von dem Ausstand erholen“ scherzte Rettig im NDR-2- Fußball-Podcast „Ein Ball für Zwei“ auf die Frage, was er bis zum endgültigen Ausscheiden noch tun werde: „Es war, wie es sich für einen Rheinländer gehört, eine zünftige kölsche Sause. Alle Biervorräte sind, wie es sich bei Sankt Pauli gehört, weggeputzt worden. Von daher ist jetzt erstmal ein bisschen Regeneration angesagt. Aber es war ein sehr emotionaler Abschied.“

Andreas Rettig feierte mit Stadtrivale Hamburger SV

Der „Robin Hood der Bundesliga“, wie Rettig von den Moderatoren etwas überschwänglich vorgestellt wurde, zeigte sich trotz oder gerade wegen des vermeintlichen Katers gewohnt humorvoll bis bissig.

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„Ich hatte in der Tat seinerzeit auf den Ort meiner Geburt keinen Einfluss, es ist dann halt Leverkusen geworden“, flachste der Wahl-Kölner und erklärte ausführlich, wie er die Fässer für seine Abschiedssause aus der Kölner Südstadt auf den Kiez transportieren ließ, um mit alten Weggefährten wie Reiner Calmund (70) oder Jonas Boldt (37, jetzt Sportvorstand bei Pauli-Rivale HSV), Hamburger Lokalgrößen und natürlich vielen Pauli-Mitarbeitern abzufeiern.

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Andreas Rettig mit feiner Spitze gegen Uli Hoeneß

Die Musik dazu kredenzte DJ Adi, ein kölsches Urgestein der Kneipenszene. In einem emotionalen Einspielfilm grüßten unter anderem Rudi Völler (59), der designierte  DFB-Präsident Fritz Keller (62) und Wolfgang Niedecken (68), der Gitarre spielte und sang: „Jung, komm noh Hus!“

Möglicherweise noch in leichter Feierlaune nutzte Rettig den Podcast-Talk, um zwei seiner liebsten „Gegenspieler“ noch einmal einen mitzugeben. Auf die Frage, ob er lieber zu Martin Kind (75) oder Uli Hoeneß (67) ins Auto steigen würde, sagte er schlagfertig und augenzwinkernd: „Ich würde mit der Bahn fahren.“

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Andreas Rettig zieht sich aus dem Tagesgeschäft zurück

Der Hannoveraner Kind wollte bekanntlich über Jahre hinweg die 50+1-Regel im deutschen Fußball kippen, die für Rettig als unantastbar gilt, auch mit den Bayern hat er stets gerne gestritten, etwa über eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder.

Nun wird sich Rettig vorläufig aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, um sich um die Familie zu kümmern – doch wer ihn kennt, der weiß, dass er sich weiter zu kritischen Themen des längst überkommerzialisierten Fußballs äußern wird.