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Abschied wird wahrscheinlicherMessi-Beben bei Barça: Zoff eskaliert immer weiter

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Lionel Messi mit gesenktem Kopf nach dem 2:2 mit dem FC Barcelona gegen Atlético Madrid am Dienstag. Neben der sportlichen Talfahrt beschäftigen Messi und Barca auch die zahlreichen Schauplätze abseits des Rasens.

von Béla Csányi (bc)

Barcelona – 20 Jahre Lionel Messi (33) beim FC Barcelona, 15 zumeist überragende Profi-Saisons (hier lesen Sie mehr) und der 700. Karrieretreffer am Dienstag. Eigentlich gäbe es bei Barça derzeit allen Grund zum Feiern. Doch statt guter Laune herrscht schon länger Eiszeit zwischen dem Klub und seinem großen Aushängeschild.

Messi und Barça: Immer wieder krachte es in den vergangenen Monaten. Inzwischen soll Messi sogar die schon länger laufenden Verhandlungen über eine Verlängerung seines bis 2021 laufenden Vertrags abgebrochen haben. Die Anzeichen auf einen Abschied des Argentiniers nach der kommenden Saison verdichten sich damit immer mehr.

Lionel Messi unzufrieden: Folgt 2021 der Abschied beim FC Barcelona?

In der Sendung „El Larguero“ berichtete der Radiosenders „Cadena SER“, dass Messis Pläne für einen Abschied im nächsten Jahr immer konkreter werden. Als Gründe gelten vor allem die diversen Streitigkeiten mit der Vereinsführung sowie das schlechte Verhältnis zu Trainer Quique Setién (61), der im Januar auf den entlassenen Ernesto Valverde (56) gefolgt war.

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Nach nur einem Sieg aus den vergangenen vier Spielen verlor Barcelona die Tabellenspitze in der spanischen La Liga an Real Madrid und hat bei vier Punkten Rückstand kaum noch Chancen auf die Titelverteidigung. Beim Spiel am Dienstag gegen Atlético Madrid (2:2) war zu beobachten, wie Messi in einer Trinkpause die Anweisungen von Co-Trainer Eder Sarabia (39) aus Trotz bewusst ignorierte.

Lionel Messi schon lange im Streit mit Vereinsführung des FC Barcelona

Doch Messis Ärger geht weit über die Trainerwahl hinaus. Besonders das Verhältnis zur Vereinsführung um den umstrittenen Barça-Präsidenten Josep Bartomeu (57) gilt schon länger als zerrüttet. Insgesamt drei große Streitigkeiten wurden allein in der ersten Jahreshälfte 2020 öffentlich über die spanischen Medien ausgetragen.

Anfang Februar waren Dokumente aufgetaucht, nach denen die Vereinsführung für rund eine Million Euro ein Unternehmen beauftragt haben soll, um in den sozialen Netzwerken durch Kampagnen das eigene Image aufzubessern.

Hier lesen Sie mehr: Nach bezahlten Attacken gegen Messi: Sechs Rücktritte – Barça versinkt im Durcheinander

Dabei sollen laut „Cadena SER“ seit 2017 dutzende Accounts eröffnet worden sein, die sich betont positiv über die Führungsriege äußerten und scharfe Kritik gegenüber aktuellen und ehemaligen Spielern wie Messi, Gerard Piqué (33), Xavi (40) oder Carles Puyol (42) übten.

FC Barcelona und Lionel Messi immer wieder mit Streitigkeiten in der Presse

Im Februar hatte es außerdem zwischen Messi und Sportdirektor Eric Abidal (40) gekracht. Der Franzose, einst Messis Teamkollege in Barcelona, hatte mit Blick auf den Trainerwechsel im Januar erklärt, dass „viele Spieler nicht zufrieden waren und nicht viel gearbeitet“ hätten.

Messi schoss keine zwei Stunden später öffentlich zurück: „Wenn man von Spielern redet, sollte man auch Namen sagen. Wenn nicht, dann zieht man uns alle in den Schmutz.“ Die barça-nahe Tageszeitung „Sport“ titelte damals bereits von einem „Tsunami“, „AS“ schrieb vom „FC Chaos“.

Lionel Messi beklagte sich bei Gehaltsverzicht über Vorgehen des FC Barcelona

Auch der Gehaltsverzicht während der Corona-Krise lief nicht ohne Nebengeräusche ab. Bevor sich Spieler und Verantwortliche auf eine Reduzierung um 70 Prozent einigten, kursierten in spanischen Medien bereits Berichte, nach denen die Spieler zu keinem größeren Gehaltsverzicht bereit seien.

Messi warf der Führung vor, die Informationen absichtlich gestreut zu haben, um die Spieler in den Verhandlungen unter Druck zu setzen. „Es überrascht uns, dass es im Verein Leute gibt, die uns unter die Lupe nehmen wollen und uns unter Druck setzen wollen“, erklärte er in einer Stellungnahme.

Abgang von Lionel Messi würde FC Barcelona im kommenden Jahr empfindlich treffen

Die vielen Nebenschauplätze färben schon länger auch auf das sportliche Geschehen ab. Im Pokal verpasste Barça erstmals seit zehn Jahren den Sprung ins Halbfinale, in der Liga droht nach zwei Meisterschaften in Folge Platz zwei hinter Real Madrid.

Die Corona-Krise hat den Klub außerdem finanziell schwer getroffen: Der Rekord-Etat von über 1 Milliarde Euro bietet kaum finanzielle Rücklagen, die Spielergehälter sind im Weltfußball mit Abstand die höchsten.

Ein Abschied von Topverdiener Messi im nächsten Jahr würde zwar neuen finanziellen Spielraum schaffen, den Klub sportlich aber zunächst in ein tiefes Loch stürzen. Dass die Vereinsführung schnell den richtigen Ausweg daraus finden würde, scheint derzeit nur schwer vorstellbar.