Köln – Was für ein irre intensiver Saison-Auftakt für Viktoria Köln! Zum Drittliga-Start musste das Team von Coach Pavel Dotchev (54) am Montagabend unter Flutlicht beim Überraschungsteam der vergangenen Spielzeit ran, dem SV Waldhof Mannheim.

Und die Höhenberger erlebten dabei ein Wechselbad der Gefühle: Brachten sie im ersten Durchgang gegen die Mannheimer um Ex-Viktoria-Ass Hamza Saghiri (23) noch überhaupt kein Bein auf den Boden, wurde es im zweiten Spielabschnitt ein richtig packender Schlagabtausch. Am Ende stand ein verdientes 2:2-Unentschieden.

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Viktoria Köln holt Remis zum Drittliga-Start bei Waldhof Mannheim

Nach katastrophalen ersten 45 Minuten mit Gegentoren durch Arianit Ferati (7.) und Marcel Costly (20.) war es für die Viktoria-Kicker mit hängenden Köpfen in die Kabine gegangen. Dort rappelte es dann mächtig! Dotchev erklärte bei MagentaSport: „Wie das Spiel angefangen hat, war für mich ein Schock. Wie wir unmittelbar nach dem Anfang angefangen haben zu wackeln. Vielleicht haben wir gedacht, wir sind noch in der Vorbereitung, die ersten Minuten.“

Auch Co-Trainer Markus Brzenska (36) zog in der Pause ein verheerendes Fazit: „Das war eine sehr schlechte erste Halbzeit von uns. Wir müssen fast alles verbessern, was wir verbessern können. Wir brauchen eine komplett andere Zweikampfführung“, bemängelte er.

Die Halbzeit-Ansprache schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben: Die Viktoria kam mit mächtig Wut im Bauch zurück auf den Rasen, zeigte nun ein ganz anderes Gesicht. Und jetzt wurde es ein echtes Drittliga-Spektakel vor 2.752 Zuschauern.

Nicht zuletzt, weil Dotchev nun auch Marcel Risse (30) und Timmy Thiele (29) von der Leine ließ. Der Coach zu seinem Doppel-Wechsel: „Ich musste aufs Ganze gehen.“

Die beiden Neuverpflichtungen sorgten dann auch sofort für Wirbel, Risse sogar für ein richtiges Highlight: Einen Freistoß-Hammer des Ex-FC-Profis aus mehr als 30 Metern, der an dessen legendäres „Tor des Jahres“ erinnerte, konnte Waldhof-Keeper Jan-Christoph Bartels nur mit allergrößter Mühe entschärfen (76.).

Marcel Risse feiert Drittliga-Debüt für Viktoria Köln

Doch die aufopferungsvoll kämpfende Viktoria feierte dennoch einen verdienten Punktgewinn: Ein Eigentor von Max Christiansen (51.) brachte den Anschlusstreffer, dann erzielte Kapitän Mike Wunderlich (78.), der nach einer Stunde noch am Pfosten gescheitert war, den Treffer zum 2:2-Endstand.

Auf der Gegenseite musste der neue Kölner Keeper Sebastian Mielitz (31) beim Chancen-Festival mehrfach alles aufbieten, um den dritten Gegentreffer zu verhindern. Nach einem echten Spektakel blieb es so am Ende aber beim Remis.

Waldhof-Coach Patrick Glöckner (43) – vor zwei Jahren selbst Chefcoach bei der Viktoria – war sichtlich angefressen: „Man fühlt sich nie wohl, wenn man eine 2:0-Führung aus der Hand gibt. Und wenn man ehrlich ist, muss es zur Halbzeit 5:0 stehen. Die zweite Halbzeit war dann ausgeglichen, sie können sich bei ihrem Torwart bedanken, der hat sie noch am Leben gehalten.“ Auch Dotchev lobte seinen Keeper: „Er ist ein Torwart, der den Unterschied ausmachen kann. Er hat heute überragend gehalten.“